50 Millionen Tonnen Elektroschrott kommen jedes Jahr weltweit zusammen, vom Smartphone bis zum PC. Nur 20 Prozent werden fachgerecht recycelt. 4 Prozent Elektroschrott landen im Restmüll auf Deponien und in Verbrennungsanlagen. Die verbleibenden 76 Prozent „verschwinden“ undokumentiert, urteilt das Weltwirtschaftsforum. Einiges verstaubt wohl in Schubladen und auf Dachböden. Viel E-Schrott landet in Ländern der dritten Welt, wird dort unter schlechten Bedingungen recycelt oder überfüllt Deponien. Dabei gehen wertvolle Rohstoffe verloren. In nur zehn Kilo Elektronikschrott steckt so viel Gold wie in einer Tonne Golderz.
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Nach dem ARD-Beitrag "Die Recycling-Lüge", der am 21.06.22 abends gesendet wurde, könnte man als Verbraucher der Meinung sein, dass Recycling im herkömmlichen Sinne sehr viel Sammel-, Sortier-, Reiniguns- und Transportaufwand bedeutet, für die Umwelt aber wenig Nutzen bringt. Für vorsortierten Plastikmüll wird zu wenig gezahlt, es gibt zu wenig Abnehmer und Wiederverwertung. Ein Großteil des gesammelten Plastikmülls verschwindet deshalb immer noch (z.B.) als Ersatzbrennstoff in den Brennöfen der Zementindustrie oder in Müllverbrennungsanlagen. Elektronikschrott ist inzwischen im Hinblick auf das viel propagierte Urban Mining und als zukünftige Rohstoffquelle interessant. Fazit: Weniger Elektronikspielzeug kaufen und/oder deutlich mehr reparieren, dann entsteht auch weniger Müll. Man kann als umweltbewusster Verbraucher eigentlich nur _hoffen_, dass die eingesammelten Wertstoffe, das sind sie nämlich, tatsächlich einer sinnvollen Wiederverwertung zugeführt werden.
"In nur zehn Kilo Elektronikschrott steckt so viel Gold wie in einer Tonne Golderz."
Das bringt aber nichts, wenn die Kosten, dieses Gold zurückzugewinnen, den Goldpreis bei weitem übersteigen.
Ob sich Recycling lohnt, kann jeder selbst testen: Bekomme ich für zehn Kilogramm Elektronikschrott von irgendeinem Aufkäufer Geld? Falls ja, besteht eine Nachfrage und es lohnt sich offenbar. Falls nein, wäre Recycling ökonomisch unsinnig.