„Man braucht gute Nerven“

Verbraucherschützer Gregor Kolbe ist Experte für Elektromobilität.
Nur mit mehr Ladesäulen und klaren Preisen werden E-Autos für alle attraktiv, sagt Gregor Kolbe vom Verbraucherzentrale Bundesverband.
Was raten Sie Käufern von Elektroautos?
Wer auf öffentliche Ladestationen angewiesen ist, braucht gute Nerven. Da sind schon mal längere Wege nötig, wenn die Station in der Nähe gerade besetzt ist. Schauen Sie hier: Beide Plätze an der Ladesäule gegenüber sind von Autos mit Benzinmotor zugeparkt.
Werden Falschparker nicht abgeschleppt?
Das kommt auf die Stadt an. Einige kontrollieren häufig, andere selten. Aber oft sind die Schilder nicht rechtsverbindlich. Dann darf die Behörde nicht abschleppen.
Sind E-Autos eher etwas für Einfamilienhausbesitzer, die dort laden?
Für sie sind E-Autos besonders praktisch. Viele brauchen es nur für die Fahrt zur Arbeit. Da ist ein Elektroauto schon sinnvoll. Bisher entscheiden sich vor allem Menschen dafür, die Wert auf Umweltschutz legen oder Interesse an der neuen Technik haben. Wir müssen aber jedermann erreichen.
Dafür wäre eine breite Abdeckung mit Ladestationen nötig.
Richtig. Heute muss man längere Strecken mit dem E-Auto sorgfältig planen. Ohne Smartphone geht nichts. Wir fordern, dass das Wirrwarr an Abrechnungsmodellen ersetzt wird durch ein einheitliches Modell. Zudem muss eine Ladekarte reichen, um sich bei allen Anbietern zu identifizieren. Spontanes Tanken zu simplen Bedingungen und klaren Preisen muss rasch möglich werden.