
Coole Gang. Die Schweizer haben E-Mobile getestet. © Touring Club Schweiz
E-Mobile erhalten Bewegungsfreiheit. Sieben Modelle hat der Touring Club Schweiz geprüft. Die zwei besten sind in Deutschland erhältlich. Was beim Kauf zu beachten ist.
Sieben Elektromobile im Vergleich
Wer im Alter oder durch Unfall an Bewegungsfähigkeit verliert, kann sie mit einem Elektromobil zumindest zum Teil zurückgewinnen. Der Touring Club Schweiz hat nun sieben E-Mobile geprüft. Im Blick der Testerinnen und Tester waren Kriterien wie Reichweite, Beleuchtung, Bremsen, Sitz, Räder und Reifen. Vier Modelle bewältigten den Testparcours mit dem Prädikat „sehr empfehlenswert“. Zwei davon sind auch in Deutschland erhältlich.
Life & Mobility Mezzo 4: Einhändig zu bedienen
Eins der vier besten E-Mobile im Test des Touring Club Schweiz ist der Steck Mobil Luxor. In Deutschland wird er unter dem Namen Life & Mobility Mezzo 4 verkauft und kostet in der geprüften Konfiguration 6 135,64 Euro*. Er lässt sich einhändig bedienen. Display, Bremse und Stauraum gefallen. Ein Führerschein ist für den E-Flitzer nicht nötig, aber eine Kfz-Haftpflichtversicherung.
*Korrigiert am 16.2.2022.
Kyburz DX2: Teurer Langstreckenfahrer
Auch der von den Schweizer Testern empfohlene Kyburz DX2 ist in Deutschland erhältlich. Er kostet ab 14 280 Euro, hat ebenfalls viel Stauraum und bietet mit 120 Kilometern die größte Reichweite aller E-Mobile im Test. Der Sitz des Kyburz ist leider wenig komfortabel, das Display schwer einsehbar. Zudem ist neben einer Kfz-Haftpflichtversicherung ein Führerschein (Klasse AM) nötig.
Tipp: Was rund um Versicherungs-, Kennzeichnungs- und Führerscheinpflicht bei E-Mobilen und E-Rollstühlen – von Fachleuten motorisierte Krankenfahrstühle genannt – zu beachten ist, lesen Sie in den Regeln für Rollstuhlfahrer.
Bei Elektromobilen nicht am Akku knausern
Bei der Auswahl eines E-Mobils sollten Interessenten auch auf die Akkuleistung achten. Die Reichweite sollte zu den eigenen Bedürfnissen passen. E-Mobile haben oft Bleiakkus – und die verlieren bei Kälte an Leistung. Um im Winter einen Puffer zu haben, im Zweifel eher ein Modell mit etwas stärkerer Akkuleistung wählen.
Tipp: Fragen Sie beim Kauf nach dem Batteriealter. Ab zwei Jahren sinkt die Leistung. Lässt sie all zu sehr nach, muss ein Ersatzakku her. Bei den beiden vom Touring Club Schweiz geprüften E-Mobilen ist das nicht billig: Beim Kyburz kostet ein neuer Akku 2 434 Euro, beim Life & Mobility Mezzo 833 Euro.
Wann die Krankenkasse das E-Mobil zahlt
Voraussetzung für die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse ist eine ärztliche Verordnung. E-Mobile müssen im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen gelistet sein. Die Kassen zahlen führerscheinfreie Mobile mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 6 km/h. Die Modelle im Test des Touring Club Schweiz sind schneller.
Was im Nahverkehr gilt

Freie Fahrt. Mit Piktogramm dürfen E-Mobile meist in Bussen mitfahren. © BSK / Peter Reichert
Schwerbehinderte mit Merkzeichen G oder AG können mit ihrem E-Mobil meist in öffentlichen Verkehrsmitteln mitfahren. Welche Regeln für die Mitnahme von E-Mobilen vor Ort gelten, lässt sich bei den lokalen Verkehrsbetrieben erfragen. In jedem Fall gilt: Die Mobile müssen per Piktogramm (siehe Bild) vom Hersteller als sicher transportabel gekennzeichnet sein. Die Modelle im Test des Touring Club Schweiz sind es nicht.
Tipp: Wie Betroffene den Schwerbehindertenausweis beantragen können und wie er das Leben erleichtert, lesen Sie in unserem Ratgeber Schwerbehindertenausweis.
Anspruch auf Lade-Steckdose im Treppenhaus
Menschen mit Behinderung dürfen Gehhilfen wie Rollstühle und E-Mobile im Treppenhaus abstellen. Was dabei zu beachten ist, lesen Sie in unserem Ratgeber Gegenstände im Hausflur - was erlaubt ist.
Darüber hinaus haben Menschen mit Behinderung gegenüber Vermieter oder Eigentümergemeinschaft Anspruch auf Baumaßnahmen. Darunter kann die Erlaubnis zum fachgerechten Einbau einer Ladedose für E-Mobile im Treppenhaus fallen – besonders wenn auch das kleinste E-Mobil nicht in den Aufzug passt. Oder wenn Betroffene körperlich nicht in der Lage sind, ausbaubare Akkus zum Laden in die Wohnung zu schleppen. Zahlen müssen sie die Baumaßnahmen allerdings selbst.
Was bei der Hausratversicherung zu beachten ist
Ob im Treppenhaus abgestellte Elektromobile etwa gegen Diebstahl versichert sind, sollten Betroffene stets bei ihrer Hausratversicherung erfragen. Welche Versicherungen insgesamt gute Tarife anbieten, hat die Stiftung Warentest im Test von Hausratversicherungen geprüft.
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