Hecke schneiden. Bevor Sie in den Urlaub starten dürfen, wartet noch etwas Gartenarbeit. Zum Beispiel lohnt es sich, im Vorgarten Unkraut zu jäten und die Hecken zu schneiden. Erstens erweckt eine frisch geschnittene Hecke eher den Eindruck, dass die Hausbesitzer zu Hause sind. Und zweitens erleichtert der Heckenschnitt auch die „soziale Kontrolle“ durch Nachbarn und Passanten. Einbrecher können sich hinter gestutzten Hecken und Gebüschen weniger gut verbergen. Aber: Bevor Sie zur Heckenschere greifen, bitte unbedingt kontrollieren, dass dort keine Vögel ihre Jungen füttern. Mitunter zieht sich das Brutgeschäft bis in den Juli hinein.
Leitern anschließen. Mithilfe von Leitern können Einbrecher leicht Balkontüren oder Dachfenster erreichen und dort eindringen. Deshalb Gartenleitern und andere Gegenstände, die sich als Steighilfe missbrauchen lassen (zum Beispiel Gartenmöbel), am besten in der Garage oder im Keller einschließen. Ist dort kein Platz, sollten Sie die Leiter zumindest mit einem stabilen Fahrradschloss an einem Baum anschließen. Falls auf dem Grundstück nebenan eine ungesicherte Leiter herumliegt, sollten Sie den Nachbarn freundlich auf die Gefahr hinweisen.
Rollläden nutzen. Rollläden haben einerseits eine einbruchhemmende Wirkung, andererseits signalisieren tagsüber heruntergelassene Rollläden, dass niemand zu Hause ist. Sinnvoll sind daher automatische Antriebe, die per Zeitschaltuhr gesteuert werden. Falls Ihre Rollläden sich nur manuell bedienen lassen, sollten Sie die Nachbarn bitten, sie morgens hoch zu ziehen und abends wieder herunter zu lassen. Auf der schlecht einsehbaren Gebäuderückseite sollten die Rollläden ganztägig unten bleiben.
Rollläden nachrüsten. Vorbau-Modelle lassen sich auch nachträglich vor dem Fenster am Rahmen oder an der Fassade anbringen. Allerdings sind Billigrollläden mit dünnen Stäben für Einbrecher ein leicht zu überwindendes Hindernis. Ungleich größer ist für Täter der Aufwand, spezielle einbruchhemmende Rollläden mit stabilen Profilen zu knacken. Die Polizei empfiehlt Modelle, die für die Widerstandsklasse „RC2“ zertifiziert sind. Die sind aber teuer. Besprechen Sie mit Profis, ob im Einzelfall preisgünstigere einbruchhemmende Modelle ohne Zertifikat infrage kommen. Wichtig sind widerstandsfähige Stäbe und Führungsschienen sowie ein Schutz des Rollladenpanzers vor Hochschieben, Aufhebeln und Herausziehen.
Nicht aufräumen. Der Vorgarten sollte nicht zu „steril“ aussehen. Er darf eher den Eindruck erwecken, als seien sie nur kurz ins Haus gegangen. Dekorieren Sie ihn zum Beispiel mit etwas Kinder- oder – noch besser – Hundespielzeug. Auch der Gartenschlauch kann liegen bleiben.
Tonne füllen, Kasten leeren. Leere Abfallbehälter und ein überquellender Briefkasten können Einbrecher leicht als Einladung verstehen. Nachbarschaftshilfe ist der beste Einbruchschutz: Bieten Sie an, dass die anderen Ihre Mülltonne mitnutzen dürfen und das Raus- und Reinstellen übernehmen. Bitten Sie die Hausbetreuer auch, regelmäßig den Briefkasten zu leeren.
Keine Diebe einladen. Mindestens ebenso wichtig wie die analoge Post sind digitale Posts. Achten Sie darauf, dass potenzielle Einbrecher über soziale Medien nicht allzu leicht in Erfahrung bringen können, von wann bis wann niemand in der Wohnung ist. Denken Sie als Eltern auch an die sozialen Netzwerke Ihrer Kinder.
Richtig beleuchten. Überprüfen Sie, ob die Außenbeleuchtung des Hauses optimal funktioniert. Beleuchtung ersetzt keine Sicherungstechnik, kann sie aber ergänzen. Lampen mit Zeitschaltuhren täuschen Anwesenheit vor. Auch Außenbeleuchtung lässt das Haus bewohnt erscheinen und wirkt so abschreckend. In der dunklen Jahreszeit von Ende Oktober bis März schlagen Diebe besonders gern zu, vor allem in der Dämmerung. Mit modernen LED-Lampen können Sie preisgünstig gegensteuern. Die verbrauchen wenig Strom und eignen sich zur nächtlichen Dauerbeleuchtung. Bewegungsmelder rücken Einbrecher plötzlich ins Licht – und damit vielleicht ins Blickfeld aufmerksamer Nachbarn.
Türen sichern. Die einfachste Maßnahme ist das gründliche Abschließen der Haustür. Einfaches Zuziehen bietet kaum Schutz. Prüfen Sie, ob sich Nebeneingangstüren wie die Kellertür von innen mit Möbeln oder einem schräg gestellten Balken so blockieren lassen, dass Einbrecher sie nicht aufdrücken können. Schwache Türblätter können Sie hier eventuell selbst verstärken, indem Sie eine Holzplatte draufschrauben. Falls es einen Hohlraum gibt, lässt sich dieser eventuell mit einem Reststück Maschendrahtzaun füllen. Wichtig sind zusätzliche Sicherungsmaßnahmen oft auch an Stahltüren. Die sehen zwar stabil aus, aber ihr Blech lässt sich oft relativ leicht verbiegen. Professionelle Türsicherungen sollten Sie vom Fachmann montieren lassen.
Fenster schützen. Von Einbrechern erreichbare Fenster nie in Kippstellung stehen lassen. Nachrüstbare Fenstersicherungen sind in Einfamilienhäusern und Erdgeschosswohnungen eine empfehlenswerte Investition. Ein abschließbarer Fenstergriff ist zwar sinnvoll, schützt aber nicht vor Aufhebeln des Fensters.
Beschläge austauschen. Sicherungssperren und -stangen für Fenster, Balkon- und Terrassentüren sind zwar in verschiedenen Farben erhältlich, aber immer sichtbar. Damit sich an der Optik nichts ändert, kommt der Austausch der alten Schließtechnik gegen sichere mit Pilzköpfen infrage. Äußerlich ändert sich der Anblick des Fensters mit dieser Maßnahme nicht. Ob ein Umbau möglich ist und wie viel er kostet, sollten Sie mit einem Fensterbaufachbetrieb besprechen.
Fenster austauschen. Bei Altfenstern lohnt Nachrüsten mitunter nicht. Überlegen Sie, ob ein neues die bessere Wahl ist. Es bietet mit 3-fach-Verglasung und Pilzköpfen nicht nur mehr Schutz vor Einbrechern, sondern auch deutlich besseren Schall- und Wärmeschutz. Bei Farbe und Form haben Sie freie Auswahl. Beachten Sie die Sicherheitsklassen: Für den Privatbereich reichen meist RC 2 oder RC 3 aus.
Gründliche Beratung. Die Polizei hat hilfreiche Infos auf der Website polizei-beratung.de zusammengestellt. Dort können Sie auch nach einer Beratungsstelle in Ihrer Nähe suchen. Nutzen Sie diese kostenlosen staatlichen Informationen. Vielerorts macht die Polizei sogar Hausbesuche. Die Profis fahnden nach Angriffspunkten für Einbrecher und zeigen Ihnen, welche Schutzmaßnahmen besonders wichtig sind.
Einbruchhemmende Produkte. Das Bayerische Landeskriminalamt gibt im Auftrag der Zentralen Geschäftsstelle der Kommission Polizeiliche Kriminalprävention (KPK) „Herstellerverzeichnisse“ über geprüfte und zertifizierte einbruchhemmende Produkte heraus.
Fördermittel mitnehmen. Bessere Schutztechnik lässt die Zahl der Wohnungseinbrüche seit Jahren sinken. Die Bundesregierung fördert den Einbau über die bundeseigene Kfw-Bank. So gibt es Zuschüsse von bis zu 20 Prozent für Tür- und Fenstersicherungen, Rollläden, Alarmanlagen, und vieles mehr. Infos erhalten Sie auf kfw.de. Egal ob Eigentümer oder Mieter: Stellen Sie den Antrag, bevor Sie den Auftrag erteilen. Alternativ kann beim Finanzamt eine Steuerermäßigung für Arbeits- und Fahrtkosten der Handwerker beantragt werden.
Gut verstecken. Erschweren Sie Tätern die Suche. Deponieren Sie keine Wertsachen unter Matratzen, zwischen Wäsche, hinter Bildern oder in abschließbaren Schubladen. Solche Verstecke suchen Profi-Einbrecher genauso ab wie Dosen und Vasen. Wählen Sie individuelle Verstecke, etwa in einem Spielzeug im Kinderzimmer. Zusätzlich können Sie ja etwas Geld zwischen der Unterwäsche deponieren. Im Idealfall gibt sich der eilige Täter damit zufrieden und verschwindet. Grundsätzlich gilt: Möglichst wenig Geld im Haus aufbewahren. Und lesen Sie die Testergebnisse zu Tresoren.
Auf frischer Tat. Wenn Sie Einbrecher auf frischer Tat beobachten: Auf keinen Fall den Helden spielen! Alarmieren Sie die Polizei unter 110. Weisen Sie hier sofort darauf hin, dass der Einbruch gegenwärtig stattfindet. Ansonsten gilt: Täter aus sicherer Entfernung beobachten und sich deren Aussehen (Größe, Körperhaltung, Kleidung) einprägen. Falls die Täter flüchten, die Polizei über den Fluchtweg informieren.
Gut versichert. Überprüfen Sie Ihren Versicherungsschutz. Erforderlich ist eine Hausratversicherung. Die zahlt im Falle eines Falles nicht nur für die geklauten Gegenstände, sondern zum Beispiel auch für die Reparatur der beim Einbruch beschädigten Fenster oder Türen. Ein Wechsel der Versicherung bietet übrigens großes Sparpotential – hier hilft der Vergleich der Stiftung Warentest.
Dokumentieren. Für die Schadensmeldungen bei Polizei und Versicherung sind möglichst genaue Angaben über das Diebesgut hilfreich (Hausratversicherung: Acht Tipps, damit der Versicherer im Schadensfall zahlt). Eine solche Liste lässt sich im Nachhinein oft nur schwer erstellen. Es beginnt schon mit der Frage: Was wurde überhaupt geklaut? Hier hilft vorbeugen: Fotografieren Sie alle Räume und die darin stehenden Regale und (geöffneten) Schränke. Dabei sollten Sie potenzielles Diebesgut besonders im Fokus haben. Also zum Beispiel teure Werkzeuge, den Inhalt von Werkzeugkisten sowie TV- und Musikanlagen. Und natürlich auch Wertsachen wie Schmuck oder Antiquitäten. Eine solche Fotosession dauert nicht lange und erspart im Schadensfall oft tagelange mühsame Recherchen. Tipp: Speichern Sie die Fotos nicht nur auf der Kamera und auf dem Computer, sondern zusätzlich auf einem externen Speicher und verstecken Sie diesen an einem sicheren Ort.
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Die Förderung ist beendet, weil die Mittel aufgebraucht sind.
Achten Sie bei Ihrer Hausratversicherung unbedingt auf die Absicherung gegen Einbruch. Es gibt Umfragen, nach denen über 30 % der bestehenden Versicherungsverträge den Wohnungseinbruchdiebstahl nicht oder nur teilweise abdecken.
Dazu sollte man auch wissen, dass ein "Einbruch", bei dem beispielsweise die Eingangstür beschädigt wird und der Täter die Tat im Flur abbricht, weil er ein Geräusch hört etc. bei der Polizei nur als versuchter Einbruchdiebstahl registriert wird. Dies kann schon beträchtliche Konsequenzen für die Schadenregulierung haben.
Ebenso sind Einbrüche in Kellerräume, Dachböden, Gartenschuppen, Garagen und sonstige "nicht zur Wohnung gehörende Räumlichkeiten" in der letzten Zeit häufig besuchte Orte von Einbrechern, die häufig in Hausratsversicherungen nicht eingeschlossen sind.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
@drgerdhofmann: Ein interessanter Aspekt, der jedoch nicht ganz in die getestete Kategorie gepasst hätte. Wir geben Ihre Anregung aber gern einmal an unser Multimedia-Team im Hause weiter. (Bee)
Sehr geehrtes Testteam,
untersuchen Sie doch mal bitte die auf dem Markt befindlichen GPS-Tracker, mit deren Hilfe man gestohlenen Gegenstände u. U. wieder auffinden könnte, auf Brauchbarkeit und Preiswürdigkeit.
Mit freundlichem Gruss,
G. Hofmann, Abonnent seit der ersten Ausgabe.