Eierfarben Ostern ohne Schadstoffe

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Ohne bunte Eier kein Osterfrühstück. Doch sind alle Farben unbedenklich? Wir haben zehn Produkte getestet.

Ostern – ein großes Eieressen: Jeder Deutsche verspeist während der Feiertage drei Eier mehr als sonst. Je bunter, desto besser – denn das Auge isst schließlich mit. Doch nicht mit allen Eierfarben gelingt das perfekte Osterei. Vor allem die Stifte zum Bemalen enttäuschen auf ganzer Linie, weil die Farbe kleckert oder schnell so fest wird, dass sie sich kaum mehr auftragen lässt. Mehr Spaß haben Kinder mit Marmorierfarben inklusive Glitzereffekt.

Wer zu Naturfarben greift, sollte auf etwas uneinheitlich gefärbte Eier gefasst sein. Gleichmäßig kräftig bunt wird es dagegen mit den Klassikern: in Wasser gelöste synthetische Flüssigfarben oder Färbetabletten, in die man gekochte Eier taucht.

Nur Lebensmittelfarben sind erlaubt

Gut zu wissen: Gesundheitsschädlich sind die getesteten Farben alle nicht, selbst wenn sie durch feine Risse und Poren in der Schale ins Eiweiß eindringen. Das sieht nur unappetitlich aus. Schadstoffe sind in den Ostereierfarben kein Thema. Und sie dürfen nur für Lebensmittel zugelassene Farbstoffe enthalten. Herkömmliche Filzstifte oder Malkästen eignen sich fürs Färben von gekochten Eiern deshalb nicht.

Auf Chemiefarben setzen sechs Produkte im Test, alle aus dem Hause des Branchenführers Brauns-Heitmann. So färbt zum Beispiel Azorubin (E 122) Eier rot. Dieser Farbstoff ist auch in Süßigkeiten, Kuchen oder Speiseeis erlaubt. Azorubin ist aber umstritten, ebenso wie vier andere Farbstoffe, die wir in insgesamt sechs der untersuchten Produkte fanden. Die zu den sogenannten Azofarben gehörenden Stoffe und Chinolingelb stehen im Verdacht, bei empfindlichen Menschen allergieähnliche Reaktionen auszulösen. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass diese Zusatzstoffe möglicherweise die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinflussen. Ab dem 20. Juli 2010 müssen auf Lebensmitteln mit einigen Azofarbstoffen entsprechende Hinweise zu lesen sein.

Zum Färben von Eiern sind die enthaltenen Azofarben aber in Ordnung. Sie sind schließlich für die nicht essbare Eierschale bestimmt und gelangen, wenn überhaupt, dann nur in ganz geringen Mengen ins Ei.

Tipp: Eine seriöse Zusammenstellung aller Farbstoffe mit E-Nummern finden Sie unter der Adresse www.aid.de (PDF-Dokument)

Farben aus der Natur

Wer lieber mit Naturstoffen färbt, sollte vorsichtig sein. So sind mancherorts angebotene Rot-, Gelb- und Blauhölzer sowie Krappwurzel nicht als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen und damit auch nicht zum Färben von Eiern. Die von uns getesteten Naturfarben enthalten nur erlaubte Farbstoffe, zum Beispiel aus Blattgrün gewonnenes Chlorophyllin. Auch natürliche Farbstoffe, zum Beispiel rotfärbendes Echtes Karmin, können bei Empfindlichen unangenehme Reaktionen auslösen. Einige Naturfarben müssen mit den Eiern kochen – schade, da können Kinder nur zuschauen.

Schale sorgt für Überraschungen

Wie kräftig bunt ein Ei wird, hängt nicht nur von den Farbstoffen ab, sondern auch von der Farbe und Struktur der Eierschale. Es gibt immer wieder Eier, die die Farbe schlecht oder sogar überhaupt nicht annehmen. Sieben Eierfarben sind laut Verpackung zwar sowohl für weiße als auch für braune Eier geeignet, aber auf weißen Eiern werden die Farben generell intensiver.

Übrigens: Ob eine Henne braune oder weiße Eier legt, ist genetisch festgelegt. Die Daumenregel „Braune Federn, braune Eier – weiße Federn, weiße Eier“ stimmt aber nicht immer. Auch die Farbe der Huhn-Ohrlappen ist kein verlässliches Merkmal.

Tipp: Wer sich das Färben sparen will, kann auf dem Wochenmarkt grüne Eier kaufen. Gelegt werden sie von den ursprünglich aus den Anden stammenden schwanzlosen Araucana-Hühnern. Sie lagern einen Farbstoff aus der Galle in die Schale ein.

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