FAQ Pantoffel-Portfolio: Wie Sie bequem und entspannt Geld anlegen
Ein Pantoffel-Portfolio ist eine langfristig profitable Geldanlage, für die Anleger wenig Aufwand betreiben müssen – daher der Name. Es besteht aus einem Mix aus Aktienfonds (für die Rendite) und Tagesgeld oder wahlweise Rentenfonds (für die Sicherheit). Bestückt wird das Depot mit sogenannten ETF, börsengehandelten Indexfonds. Haben Sie die erst einmal gekauft, müssen Sie sich kaum mehr kümmern. Ab und zu sollten Sie allerdings nachschauen, ob der Aktien-Renten-Mix noch stimmt.
Sie haben weitere Fragen zu ETF?
Fragen zu ETF und Fonds im Allgemeinen – etwa zur Steuer, den Kosten, der passenden Anlagestrategie und dem richtigen Timing – beantworten wir in den FAQ Fonds und ETF. Dort erklären wir auch, wie Sie in unserer großen Fondsdatenbank geeignete Informationen finden.
Antworten auf Fragen zu ETF-Sparplänen – wie viel man monatlich dafür aufbringen muss, bei welchen Banken es die günstigsten Angebote gibt und worauf man sonst noch achten sollte – finden Sie in unseren FAQ ETF-Sparpläne.
Wie Sie Ihr Pantoffel-Portfolio nach ethischen Kriterien ausrichten können, lesen Sie in dem Beitrag Nachhaltige ETF: Bequem ökologisch und ethisch anlegen.
Fachbegriffe erläutern wir im Glossar zu unserem Produktfinder Fonds.
Aufbau
Wie sieht ein Basis-Pantoffel-Portfolio aus?
Die einfachste Variante besteht aus zwei Fonds, einem Aktien-ETF auf den Weltaktienindex und einem Renten-ETF auf einen Euro-Staatsanleihenindex oder wahlweise Tagesgeld. Grundsätzlich empfehlen wir langfristig orientierten Anlegern eine 50–50-Mischung: die eine Hälfte des Geldes geht in Aktienfonds, die andere in den Zinsbaustein. Wenn Sie besonders vorsichtig sind, können Sie auch 75 Prozent Ihres anzulegenden Vermögens in Zinsanlagen stecken. Wollen Sie mehr riskieren, um mehr Rendite rauszuholen, packen Sie dagegen den größeren Teil Ihres Geldes in den Aktienfonds.
Welche Pantoffel-Varianten gibt es?
Sie können das Basis-Pantoffel-Portfolio leicht variieren, indem Sie statt eines ETF auf den MSCI World einen ETF auf den MSCI All Country World wählen. Dann investieren Sie auch in Schwellenländer. Sieben Pantoffel-Ideen finden Sie in unserem Test Geldanlage für Bequeme: Das Pantoffel-Portfolio.
Welchen Anteil meines Vermögens sollte ich in mein Pantoffel-Portfolio stecken?
Ihr Pantoffel-Portfolio ist für den langfristigen Vermögensaufbau gedacht. Geld, das Sie nicht kurzfristig brauchen, können Sie dort anlegen. Achten Sie darauf, einen Teil Ihres Geldes kurzfristig verfügbar zu haben, um für unvorhersehbare Ausgaben gewappnet zu sein.
Wie lange sollte ich das Geld anlegen?
Planen Sie mit einer Anlagedauer von mindestens sieben, besser zehn Jahren. Mit den Aktienfonds investieren Sie in volatile Märkte und können zwischenzeitlich auch deutlich ins Minus geraten. Auf lange Sicht bieten Aktienfonds allerdings bessere Rendite-Chancen als sichere Geldanlagen.
Welchen Betrag sollte ich mindestens in einem Pantoffel-Portfolio anlegen?
Das kommt auf Ihre Bank an. Bei Onlineanbietern lohnt sich ein Pantoffel-Portfolio ab 10 000 Euro, bei Anbietern mit geringen Pauschalgebühren wie Flatex oder Onvista schon ab 5 000 Euro. Bei Filialbanken sollten Sie mindestens 20 000 anlagen – wegen der höheren Mindestgebühren. Die müssen Sie besonders bei Umschichtungen beachten, dabei geht es um kleinere Beträge als beim Erstkauf.
Kann man ein Pantoffel-Portfolio auch mit einem Sparplan aufbauen?
Ja. Sparpläne auf ETF gibt es in der Regel ab 50 Euro. Teilen Sie Ihre Sparsumme entsprechend der gewünschten Portfolio-Gewichtung auf, zum Beispiel 50 Prozent in Aktien- und 50 Prozent in Tagesgeld oder Rentenfonds. Dann schließen Sie einen Sparplan auf einen Aktien-ETF ab und einen auf einen Anleihen-ETF. Oder Sie richten einen Dauerauftrag auf Ihr Tagesgeldkonto ein. Achten Sie darauf, dass Sie eine günstige Bank finden, die gute Sparplankonditionen und möglichst auch ein kostenloses Wertpapierdepot bietet. Mehr dazu in unserem Test ETF-Sparplan: Aus monatlichen Raten ein kleines Vermögen machen.
Kann ich Einmalanlage und Sparplan kombinieren oder soll ich beides separat betrachten?
Sie sollten beides kombinieren. Das hat Vorteile, wenn Ihr Depot aus dem Gleichgewicht gerät und die Aufteilung zwischen Aktien und Tagesgeld nicht mehr stimmt. Bei der Einmalanlage müssten Sie extra umschichten, was Geld kostet. Mit einem zusätzlichen Sparplan können Sie einfach die monatlichen Raten umlenken, um die Balance wiederherzustellen.
Wann muss ich das Pantoffel-Depot anpassen?
Sie sollten das Depot ungefähr einmal im Jahr kontrollieren. Tatsächlich umschichten müssen Sie aber nur, wenn die Fonds um mehr als 10 Prozentpunkte von ihrer anfänglichen Gewichtung abweichen. Es kann sein, dass das jahrelang nicht passiert. Sollte sich an den Märkten viel getan haben – nach einem Crash oder bei neuen Höchstständen – sollten Sie Ihr Depot sicherheitshalber auch zwischendurch einmal kontrollieren. Unser Rechner hilft Ihnen dabei: Pantoffel-Sparplan und Einmalanlage: Stimmt die Mischung noch?
Früher sollte man bei 20 Prozent Abweichung umschichten, jetzt bei 10 Prozent. Warum?
Vorsicht, es geht um 20 Prozent, aber um 10 Prozentpunkte. Beispiel: Sie haben ein Depot mit 50:50-Aufteilung. Umschichten sollten Sie bisher, wenn der Aktienanteil 20 Prozent abweicht und 60 oder 40 Prozent ausmacht. Nun sagen wir, die Abweichung soll nicht mehr als 10 Prozentpunkte betragen. Das ergibt wieder 60 und
40 Prozent. Bei anderen Depotmischungen gibt es Abweichungen, aber es rechnet sich mit Prozentpunkten leichter. Ein defensives Depot mit 25 Prozent Aktien muss umgeschichtet werden, wenn ihr Anteil 15 oder 35 Prozent beträgt.
Kauf
Kann ich ein Pantoffel-Portfolio bei der Stiftung Warentest kaufen?
Nein, die Stiftung Warentest verkauft keine Fonds. Wir helfen Ihnen aber dabei zu entscheiden, welche Fonds Sie wie und wo am besten kaufen. Die Stiftung Warentest hat die Idee für das Pantoffel-Portfolio wie eine Art Kochrezept entwickelt. Das Gericht müssen Sie aber schon selbst zubereiten.
Wo kann ich die Pantoffelfonds bekommen?
Die Fonds, sogenannte ETF, bekommen Sie bei jeder Bank, sie werden über die Börse gekauft – ähnlich wie Aktien. Entweder Sie sagen Ihrem Berater, welchen Fonds er für Sie kaufen soll und nennen ihm die Kennnummer (Isin oder WKN). Oder Sie kaufen selber online. Online ist meist günstiger, allerdings wäre es gut, wenn Sie schon ein wenig Erfahrung mit Onlinebanking oder Wertpapierkäufen hätten. Für Ihren Pantoffel brauchen Sie außerdem ein Depot. Wo Sie ein günstiges Depot eröffnen können, können Sie in unserem Depotkostenvergleich nachlesen.
Ich wollte mir ein Pantoffel-Portfolio bauen. Meine Bank bietet angeblich keine ETF an. Was kann ich tun?
Da Sie die ETF über die Börse kaufen, hängt es nicht von der Bank ab, ob Sie die Fonds bekommen. Manchmal wollen die Berater vor Ort lieber aktiv gemanagte Fonds verkaufen statt ETF, weil sie an denen mehr verdienen. Dass ein ETF nicht zu bekommen sei, ist aber eine Ausrede. Nur bei ETF-Sparplänen kann es tatsächlich so sein, dass Sie diese bei manchen Banken nicht bekommen können.
Welche ETF genau sind für das Pantoffel-Portfolio geeignet?
Für das Pantoffel-Portfolio wählen Sie markttypische ETF auf den Weltaktienmarkt, die von uns als „1. Wahl“ eingestuft werden. Welche Fonds das sind, erfahren Sie mithilfe unseres Produktfinder Fonds. Lassen Sie sich alle Ergebnisse anzeigen und filtern Sie diese dann unter „Finanztest-Bewertung“ nach „1. Wahl“.
Es gibt mehrere markttypische ETF in der Gruppe Aktienfonds Welt mit der Bewertung 1. Wahl. Welchen soll ich nehmen?
Sie können prinzipiell jeden dieser Fonds für Ihr Pantoffel-Portfolio wählen, von der Wertentwicklung unterscheiden sie sich nicht nennenswert. Es gibt allerdings Unterschiede zum Beispiel im Hinblick auf die Handelbarkeit, die Art der Indexnachbildung und die Ertragsverwendung. Wollen Sie möglichst wenig Aufwand mit der Wiederanlage von laufenden Erträgen, wählen Sie einen thesaurierenden Fonds. Ist Ihnen wichtig, dass der Fonds tatsächlich die gleichen Titel hält wie der Index, nehmen Sie einen physisch replizierenden Fonds. Wenn Ihnen das alles zu kompliziert ist oder Sie sich nicht entscheiden können, dann nehmen Sie einfach irgendeinen: siehe oben.
Timing
Ist der Einstieg in Zeiten hoher Aktienkurse sinnvoll?
Falls Sie Angst vor Einbrüchen am Aktienmarkt haben, sollten Sie sich an einem defensiven Pantoffel orientieren. Oder Sie bauen den Aktienteil über mehrere Monate gestreckt auf. Wir können Ihnen allerdings nicht anhand der vergangenen Kursentwicklung sagen, ob demnächst ein Einbruch kommen wird oder nicht. Mit Kurskorrekturen und Trendwechseln müssen Anleger immer rechnen. Prognosen über die Entwicklung der Märkte gibt die Stiftung Warentest nicht – aber folgenden Rat: Betrachten Sie eine Aktienanlage immer als eine langfristige Geldanlage.
Wann soll ich am besten mit einem Sparplan beginnen?
Einen Sparplan können Sie zu jeder Zeit abschließen.
Sollte ich den Aktienanteil aufstocken, wenn es an den Aktienmärkten gut läuft. Was raten Sie?
Wenn es an den Aktienmärkten besser läuft als an den Zinsmärkten, erhöht sich automatisch der Aktienanteil in Ihrem Depot. Die Idee hinter den Portfolios ist, antizyklisch zu investieren, das heißt: Wenn es gut läuft, kaufen Sie eben nicht zusätzlich nach. Im Gegenteil: Wenn nach starken Kursanstiegen die Aufteilung Ihres Portfolios aus den Fugen geraten ist, sollten Sie den Aktienanteil verringern. Sonst wird Ihr Risiko immer größer. Sie sollten also eher einen Teil des Geldes, das im Aktienfonds steckt, in den Sicherheitsbaustein umschichten. Unser Rechner hilft Ihnen dabei: Pantoffel-Sparplan und Einmalanlage: Stimmt die Mischung noch?
Soll ich Rentenfonds oder Tagesgeld nehmen?
Rentenfonds investieren in Staats- und Unternehmensanleihen. In den vergangenen Jahren haben viele unserer Leser hohe Kursgewinne erzielt, da die Kurse von Rentenfonds steigen, wenn die Zinsen fallen. Wenn die Zinsen jedoch steigen, rutschen Rentenfonds ins Minus. Wie stark und wie lange, hängt davon ab, wie lange und wie stark der Zinsanstieg ist. Langfristig orientierte Anleger können auch beim Rentenfonds bleiben. Die von uns empfohlenen Renten-ETF halten Anleihen mit verschiedenen Laufzeiten. Auslaufende Anleihen werden regelmäßig in neue langlaufende Anleihen umgetauscht. Sollten die Zinsen steigen, kauft der Fonds nach und nach höherverzinste Papiere und gleicht so mit der Zeit eingetretenen Kursverluste aus. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag Rentenfonds und Zinswende: Was passiert wenn die Zinsen steigen?
Da viele Anleger Kursverluste beim sicheren Teil ihrer Anlage vermeiden wollen, haben wir in aktuellen Berechnungen alle Pantoffel-Varianten mit den Zinsen eines Tagesgeldkontos berechnet. Damit fahren Anleger am besten, wenn die Zinsen tatsächlich steigen. Tun sie das nicht oder fallen sogar weiter, wären Rentenfonds die bessere Option. Niemand kann die Zukunft vorhersagen. Die besten Angebote für Tagesgeld und Festgeld kennen wir aber: Zinsen: Tagesgeld, Festgeld und Sparbriefe.
Gibt es beim Pantoffel-Portfolio ein Währungsrisiko?
Beim Rentenfondsanteil halten wir es für wichtig und sinnvoll, ohne Währungsrisiko zu investieren. Deshalb empfehlen wir Fonds mit Anleihen, die auf Euro lauten. Beim Aktienfondsanteil ist das anders. Ein Aktienfonds Welt zum Beispiel enthält amerikanische Aktien, das heißt Dollar-Papiere. Steigt der Dollar, gibt es für deutsche Anleger einen Gewinn – sinkt der Dollar-Kurs, sind Verluste die Folge. Anders als Aktien, die einem langfristigen Aufwärtstrend folgen, gibt es bei Hartwährungen keinen solch eindeutigen Verlauf. Wer sein Geld längerfristig in Aktienfonds liegen lässt, braucht daher keine Wechselkursabsicherung. Die Zusammenhänge sind in dem Special Währungsrisiken bei Gold, Fonds, MSCI World ausführlich dargestellt. Ein häufiges Missverständnis gibt es übrigens hinsichtlich der Fondswährung, also jener Währung, in welcher der Fonds notiert. Auch ein Rentenfonds Euro, dessen Anteile in Dollar notieren, kauft Wertpapiere, die auf Euro lauten – was für den hiesigen Anleger kein Währungsrisiko mit sich bringt. Lesen Sie zum Thema „Fondswährung ist nicht gleich Anlagewährung“ den Beitrag Währung von Fonds: Wo das Währungsrisiko wirklich liegt.
Steuern
Ich habe gehört, dass ausländische thesaurierende Fonds Ärger mit dem Finanzamt bringen. Soll man deshalb besser ausschüttende Fonds nehmen?
Das war früher so. Jetzt werden ausländische und inländische thesaurierende Fonds gleich behandelt. Das ist das Ergebnis der Investmentsteuerreform, die 2018 in Kraft getreten ist. Für Fonds, die nicht ausschütten, müssen Anleger eine so genannte Vorabpauschale besteuern. Sie können das so ähnlich betrachten wie eine Steuervorauszahlung. Wenn Sie den Fonds irgendwann verkaufen, werden die Vorabpauschalen mit den aufgelaufenen Kursgewinnen verrechnet, so dass Sie nicht doppelt besteuert werden.
Tipp: Alle Details zur Investmentsteuerreform finden Sie im großen Special zur Fondsbesteuerung.
Ich habe mich für einen ausschüttenden Fonds entschieden. Was mache ich jetzt mit den Ausschüttungsbeträgen?
Der Pantoffel-Portfolio–Strategie folgend, sollten Sie die Erträge wieder in Fonds anlegen. Entweder Ihre Bank bietet dafür ein automatisches Verfahren oder Sie machen das selbst. Aus Kostengründen bietet es sich an, Ausschüttungen zunächst auf einem Konto zu sammeln, zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto, und dann als größere Summe – etwa einmal im Jahr – wieder anzulegen. Wer mag, kann dabei auch gleich eventuelle Abweichungen in der Depotstruktur korrigieren.
Auszahlpläne
Kann man das Pantoffel-Portfolio auch dazu nutzen, sich regelmäßig einen bestimmten Betrag auszahlen zu lassen?
Ja, das ist möglich. Sie bauen das Portfolio aus zwei Bausteinen auf. Der Rendite-Baustein ist ein Aktienfonds Welt, am besten ein ETF auf den MSCI World, der Sicherheitsbaustein sollte Tagesgeld sein. In diesem Fall raten wir von Rentenfonds Euro ab, weil bei einem Entnahmeplan das Geld ja nicht so lange festliegt. Die Mischung – also wie viel Prozent Aktienfonds, wie viel Prozent Zinsanlagen – legen Sie je nach Risikoneigung fest.
Wie soll ich das Geld entnehmen? Zuerst die Aktienfonds aufbrauchen?
Nein, auf keinen Fall. Wenn Sie die Aktienfonds zuerst aufbrauchen, reicht Ihnen Ihr Geld wahrscheinlich nicht lang. Am längsten kann es halten, wenn Sie zuerst das Tagesgeld verbrauchen. Allerdings steigt dann im Laufe der Zeit Ihr Risiko. Ein ungünstiger Crash könnte Ihre Zukunftspläne in diesem Fall zunichte machen. Am sinnvollsten ist es daher, wenn Sie bei der Entnahme die ursprüngliche Mischung beibehalten.
Soll ich wirklich so viel Tagesgeld nehmen, obwohl es da fast keine Zinsen gibt?
Für einen Teil Ihrer Zinsanlage können Sie auch besser verzinstes Festgeld nehmen. Hauptsache, die monatlichen Auszahlungen können fließen.
Bei einem Auszahlplan mit 100 000 Euro und 30 Jahren Laufzeit soll man 257 Euro monatlich entnehmen. Da kriegt man doch bei Tagesgeld mehr?
Die 257 Euro gelten nur am Anfang, die Summe steigt voraussichtlich. Im Mittel hätte es über die vergangenen 30 Jahre 695 Euro gegeben. Bei unverzinstem Tagesgeld wären es 277 Euro monatlich bis zum Schluss. Rechnen Sie in einem Jahr Ihre Entnahme neu aus.
Sie empfehlen eine Aktienquote von 50 Prozent auch für Ältere. Finden Sie das nicht unverantwortlich?
Wir bleiben dabei: Auch Ältere können häufig über einen längeren Zeitraum investieren und brauchen nicht alles Angesparte zu Rentenbeginn. Daher sind auch für sie Aktienfonds eine sinnvolle Geldanlage. Sicherheitsorientierten Sparern raten wir zum defensiven Portfolio mit einer Aktienquote von 25 Prozent. Wer gar keine Aktien mag, kann für eine Zusatzrente auch eine Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag abschließen. Sie zahlt ein Leben lang, Auszahlungen und Renditen sind aber gering.
Ist es möglich, sich das Geld statt monatlich auch vierteljährlich auszahlen zu lassen?
Das geht, ist oft auch billiger. Wer sich drei Monatsraten auf einen Schlag auszahlen lässt, braucht gar nicht unbedingt einen Entnahmeplan, sondern kann die Verkaufsorder über die Börse platzieren. Die Methode empfiehlt sich zum Beispiel für Anleger, die Ihre Bank nicht wechseln wollen.
Ist das Pantoffel-Portfolio besser als eine Sofortrente bei einer Rentenversicherung?
Das kommt auf Ihre Bedürfnisse an. Mit einem Pantoffel-Auszahlplan sind Sie flexibler. Sie können die Restlaufzeit anpassen oder zwischendurch größere Beträge entnehmen, falls Sie etwa Ihre Wohnung barrierefrei umbauen wollen. Je nachdem, für welches Pantoffel-Portfolio Sie sich entscheiden, können die anfänglichen Renten geringer sein als bei einer Sofortrente – allerdings steigen sie später stärker an. Zwei andere Gründe könnten jedoch für eine Sofortrente sprechen. Erstens: Ihre monatlichen Einnahmen aus gesetzlicher Rente, Betriebsrente und anderen Quellen reichen nicht aus, um Ausgaben wie Miete und Lebensmittelkäufe abzudecken. Zweitens: Sie fürchten, dass Sie, wenn Sie älter sind, Ihr Portfolio nicht mehr selbst verwalten können, und haben auch niemanden, dem Sie das anvertrauen wollen. Sie können allerdings auch später noch eine Sofortrente abschließen.
Was mache ich, wenn ich nach Ablauf der ursprünglichen Laufzeit des Auszahlplans noch lebe, aber kein Geld mehr da ist?
Sie können die monatlichen Auszahlungen deckeln und zum Beispiel immer nur in Höhe der Inflationsrate steigern. Dann sollte am Ende der ursprünglich geplanten Laufzeit noch genug Geld übrig sein, um die Auszahlungsphase zu verlängern.
Detailfragen
Kann ich auch mehrere Aktienfonds Welt oder mehrere Rentenfonds Euro mischen?
Als Pantoffel-Anleger wollen Sie es ja einfach haben, deswegen raten wir Ihnen zu jeweils einem Fonds für den Aktienteil und einem Fonds für den Rententeil – beziehungsweise Tagesgeld. Die wichtigste Risikostreuung haben Sie damit schon erreicht. Wenn Sie wollen, können Sie natürlich auch mehrere Fonds kaufen. Beachten Sie aber, dass sich Ihre Pantoffeln nicht mehr so bequem anfühlen, wenn Sie mehrere Fonds haben. Sie müssen mehr rechnen, wenn Sie Ihr Depot anpassen wollen, und es kann auch deutlich teurer werden, weil Sie kleinere Beträge handeln.
Im Test haben Sie mit Tagesgeldzinsen von 2 Prozent pro Jahr gerechnet. Finden Sie das realistisch?
Wir haben Depotverläufe für die vergangenen 30 Jahre simuliert. Die 2 Prozent sind der Durchschnittswert aus der Vergangenheit. Zurzeit sind die Zinsen deutlich geringer. Unser Vorschlag funktioniert aber auch bei Nullzinsen. Tagesgeld dient als Sicherheitsbaustein, nicht als Rendite-Treiber.
Kann ich mein Pantoffel-Portfolio auch mit aktiv gemanagten Fonds bestücken?
Theoretisch ja. Da Sie mit aktiv gemanagten Fonds allerdings viel mehr Arbeit haben als mit ETF, ist es streng genommen kein Pantoffel-Portfolio mehr. Denn die Idee des Pantoffel-Portfolios ist ja, dass es bequem ist und Sie sich die meiste Zeit zurücklehnen können und nichts zu tun zu brauchen. Beim Pantoffel-Portfolio mit ETF sollten Sie zwar regelmäßig checken, ob Ihre gewünschte Aufteilung in sichere und riskante Geldanlagen noch stimmt, aber das war es dann auch schon an Aufwand. Wenn Sie aktiv gemanagte Fonds statt ETF wählen, müssen Sie zudem regelmäßig kontrollieren und prüfen, ob die Qualität des Managements noch stimmt. Das ist zusätzlicher Aufwand.
Jetzt freischalten
Wie möchten Sie bezahlen?
Preise inkl. MwSt.- kauft alle Testprodukte anonym im Handel ein,
- nimmt Dienstleistungen verdeckt in Anspruch,
- lässt mit wissenschaftlichen Methoden in unabhängigen Instituten testen,
- ist vollständig anzeigenfrei,
- erhält nur knapp 5 Prozent ihrer Erträge als öffentlichen Zuschuss.