
Die Englischkenntnisse für den Job aufbessern? Das geht auch am Computer. Der Test von neun CD-Roms und Internetkursen für Wirtschaftsenglisch zeigt: Die meisten Angebote lohnen sich.
Testergebnisse für 9 E-Learning-Angebote Wirtschaftsenglisch
Redewendungen aus dem Joballtag
„Who’s calling, please?“, fragt der smarte Typ im schwarzen Blazer auf dem Bildschirm. Ein Klick auf den grünen Pfeil, und eine blonde Frau löst ihn ab. „Could you spell that, please?“, fordert sie in schönstem britischem Englisch. Der nächste Klick, und es erscheint wieder der Kollege in Schwarz. 20-mal geht das so, Kapitel für Kapitel. Immer im Wechsel präsentiert das Gespann Redewendungen aus dem Joballtag – ohne Zusammenhang. Einzige Aufgabe an den Lerner vor dem Bildschirm: Nachsprechen.
Mangelhaft fürs Auswendiglernen
Ein schlechtes Beispiel für die Lernform E-Learning. Die CD-Rom von Unisono Media setzt auf Nachsprechen und Wiederholen. So lassen sich nur die präsentierten Redewendungen auswendig lernen. Didaktisch unsinnig und inhaltlich dünn, so unser Fazit. Das Qualitätsurteil war eindeutig ein Mangelhaft (siehe Tabelle).
E-Learning lebt von interaktiven Übungen, abwechslungsreichen Aufgaben und vielfältig eingesetzten Medien (siehe Was ein gutes Angebot bieten muss). Auch der Spaßfaktor darf nicht zu kurz kommen. Denn schließlich sitzt der Lerner meist mit einem Headset, also einer Kombination aus Kopfhörer und Mikro, allein vor dem Computer. Das braucht Eigenmotivation und Selbstdisziplin und vor allem ein gutes Produkt.
Themenmix und interaktive Übungen
CD-Roms für Wirtschaftsenglisch haben wir zuletzt 2007 geprüft. Auf dem schnelllebigen Markt der Lernsoftware bot sich ein Wiederholungstest an. Inzwischen ist das Angebot deutlich kleiner: Diesmal haben wir fünf CD-Roms und erstmals zusätzlich vier Internetkurse untersucht.
Im aktuellen Test machten drei von fünf CD-Roms ihre Sache gut. Die Lernprogramme von Digital Publishing, Hueber und Langenscheidt überzeugten mit einem guten Themenmix und vielen interaktiven Übungen. Mit ihnen lassen sich die Sprachaktivitäten Hören, Lesen, Schreiben und Sprechen gut trainieren. Sprechen meint nicht freie Rede, sondern vor allem Aussprache.
Die drei guten Produkte verfügen über eine Spracherkennung. Lerner können also gesprochene Texte nicht nur aufzeichnen, sie bekommen auch ein Feedback auf ihre Aussprache. Bei Langenscheidt funktionierte diese Technik aber nicht immer zuverlässig. Erfreuliches Ergebnis des Wiederholungstests: Die Produkte von Digital Publishing, Hueber, Langenscheidt und Strokes sind in punkto Didaktik besser als ihre Vorgänger.
Möglichkeiten nicht ausgeschöpft
Eine E-Learning-Alternative zur Lernsoftware sind Online- oder Internetkurse. Für den Test haben wir Kurse mit einer Zugangsdauer von maximal sechs Monaten ausgewählt (siehe Ausgewählt, geprüft, bewertet...). Während dieser Zeit kann der Nutzer Lehrmaterialien und Übungen über das Netz abrufen oder sie herunterladen. Längere Kurse, die dem Fernunterrichtsschutzgesetz unterliegen, haben wir nicht geprüft.
Der Vorteil von Onlinekursen liegt auf der Hand: Sie ermöglichen zusätzlich die direkte Kommunikation von Mensch zu Mensch, in Foren mit anderen Lernern oder direkt mit einem Tutor. Theoretisch also eine interessante Alternative für Spracheninteressierte. Doch unsere Testergebnisse zeigen: Drei von vier Online-Kurzkursen blieben technisch oder didaktisch hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Tutor in zwei von vier Kursen
Nur Englishtown und English Portal boten einen sogenannten Community-Bereich mit Foren, Chats oder virtuellen Klassenräumen. Unsere Nutzer machten aber die Erfahrung, dass diese Angebote von anderen Lernern nur wenig genutzt wurden. Bei Englishtown und bei Sprachendienste Dr. Kästner konnten sich unsere Tester mit inhaltlichen Fragen außerdem an einen Tutor wenden. Copendia hatte zwar eine Betreuung durch einen Tutor angekündigt, diese aber nicht angeboten. Das gab Minuspunkte im Prüfpunkt Produktinformation.
Die Kurse von Sprachendienste Dr. Kästner und Copendia sind fast identisch. Hauptunterschied ist der fehlende Tutor bei Copendia. Deshalb gibts unterschiedliche Noten in den Gruppenurteilen.
Trotz Problemen lernten Nutzer gern
Unabhängig von Zeit und Ort lernen, Tempo und Inhalte selbst bestimmen – keine Frage, die meisten Angebote im Test sind eine sinnvolle Ergänzung zu Sprachreise oder Sprachkurs. Unsere Nutzer lernten – trotz einiger Probleme – per CD-Rom genauso gern wie im Internetkurs.
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