E-Book-Reader Kindle Paperwhite Heller und schneller

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E-Book-Reader Kindle Paperwhite - Heller und schneller

Der neue Kindle Paperwhite.

Sein Vorgänger siegte vor einem halben Jahr im est von 16 elektronischen Lesegeräten. Nun bietet Onlinehändler Amazon seinen E-Book-Reader Kindle Paperwhite mit verbessertem Display und zusätzlichen Funk­tionen an – zum alten Preis von 129 Euro. Der Schnell­test zeigt, ob auch der neue Reader Sieger­potenzial hat.

Leuchtend weißes Display

E-Book-Reader Kindle Paperwhite - Heller und schneller

Altes und neues Display im Vergleich.

Auf den ersten Blick ist dem Reader keine Neuerung anzu­sehen. Design, Größe und Gewicht des neuen Kindle Paperwhite gleichen auffällig dem Vorgängermodell. Erst nach dem Anschalten wird sicht­bar, was Amazon an seinem E-Book-Reader verändert hat. Noch weißer und gleich­mäßiger ausgeleuchtet präsentieren sich die Seiten der elektronischen Bücher. Etwas höher ist auch der Kontrast zwischen dem hellen Hintergrund und der schwarzen Schrift. Der Touchs­creen arbeitet flüssiger und reagiert empfindlicher auf Berührungen.

Weniger Ausdauer als der Vorgänger

E-Books öffnet der aktuelle Paperwhite etwas schneller als sein Vorgänger. Die Geschwindig­keit beim Umblättern einer Buch­seite ist gleich geblieben. Nur in Sachen Ausdauer kann der neue Kindle Paperwhite nicht ganz mit dem alten mithalten: Die Akku­lauf­zeit verringerte sich bei zwei Stunden Lesedauer pro Tag von 31 auf 28 Tage. Das ist aber immer noch recht ordentlich.
Test E-Book-Reader

Ein Bonbon für Querleser

E-Book-Reader Kindle Paperwhite - Heller und schneller

Quer lesen ist jetzt auch möglich.

Interes­sant sind neue Funk­tionen. So lässt sich nun das Buch zum Querlesen in verkleinerter Form zusätzlich anzeigen und durch­blättern. Leichter gestaltet sich auch die Suche in der Biblio­thek des Gerätes. Beim Eintippen von Titel oder Autor liefert der Reader mit jedem Buch­staben eine genauere Vorauswahl. Ein Vokabeltrainer bündelt alle Begriffe, die der Nutzer im Wörter­buch nachgeschlagen hat.

Mobiler Buch­kauf von über­all

Auch den Kindle Paperwhite gibt es wie den Vorgänger als 3G-Gerät – für 189 Euro (statt 129 Euro). Er hat dann Mobil­funk an Bord. Seine Nutzer können auch unterwegs und selbst im Ausland E-Books kaufen, ohne auf ein lokales Netz­werk (WLan) angewiesen zu sein. Die Kosten für die Daten­über­tragung über­nimmt Amazon.

Reader nur für Amazon-Einkauf geeignet

Der neue Paperwhite ist eine leicht verbesserte Variante des Vorgängers zum gleichen Preis. Für Besitzer des Testsiegers lohnt sich der Wechsel nicht. Zu gering sind die Neuerungen. Erst­käufern ist der neue Kindle Paperwhite zu empfehlen. Sie müssen sich aber damit arrangieren, dass sie ihre E-Books bis auf wenige Ausnahmen nur bei Amazon kaufen können. Elektronische Bücher im beliebten Format Epub öffnet der Kindle Paperwhite nicht.

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Gelöschter Nutzer am 21.12.2013 um 08:39 Uhr
Aufklärung

Zu den Kritikpunkten hier: DRM nervt, da sind sich wohl nahezu alle Kunden einig. Amazon tut alles, damit DRM dem Kunden nicht auffällt, kann aber die grundsätzlichen Nachteile natürlich nicht verhindern. Eins ist deutlich zu sagen: DRM bestimmt NICHT Amazon sondern die jeweiligen Verleger und Autoren. DRM im Musikbereich ist tot, weil die Nachteile dort eben zu offensichtlich waren. DRM bei eBooks fällt dagegen weit weniger auf und ist deshalb akzeptierter. Prime-Mitglieder können immer ein Buch ausleihen. Die Zahl verleihbarerer Bücher ist sechsstellig, wächst ständig und funktioniert intuitiv. Damit macht Amazon Bibliotheken gute Konkurrenz - ganz ohne Steuergelder dafür zu verschwenden. Der niedrige Preis des Kindle wird natürlich subventioniert über den Bücherverkauf. Logisch. Dass hier die Preise im deutschen Amazon-Shop (der nicht genutzt werden muss), höher als anderswo sind, liegt am Staat (Buchpreisbindung) und ebenfalls nciht an Amazon.

macfreund am 23.11.2013 um 23:48 Uhr
Stadtbücherei versus Amazon Leihbibliothek

dass Stadtbüchereien offensichtlich ihre Bücher digital nur einmal ausleihen, ist mal wieder ein Witz. Schließlich wird es ja nicht wirklich ausgeliehen, kann also digital nicht weg sein. Da legen die Verlage mit ihrem veralteten Rechteverständnis ihr Veto ein. Sollte mal abgeschafft werden.
Wer Amazons Leihbibliothek kennt, wird nirgends auf ausgeliehene Bücher treffen. Das Angebot wird immer größer und es attraktiver. Da ist Amazon den deutschen Verlagen mal wieder einen Schritt voraus.
Schön, dass es Alternativen gibt.

Profilbild Stiftung_Warentest am 15.11.2013 um 09:56 Uhr
@Tester_99

In der Tat ist es so, dass Amazon den Kindle-Nutzern die Möglichkeit gibt, Dokumente zur Nutzung auf dem eigenen Gerät hochzuladen. Die Formate beschränken sich jedoch auf Texte und Bilder. Wer bereits kopiergeschützte Bücher auf anderen Portalen (z.B. im ePub Format)
gekauft hat, kann diese nicht auf seinem Kindle nutzen. Wie schon erwähnt, andere E-Book-Reader sind da freier und lassen nahezu alle Formate zu. Es handelt sich also für den normalen Nutzer, der sein Buch im Shop bestellt und ohne Umstände einfach nur lesen will, um keine gängige Alternative. Siehe auch unseren Test aus 06/2013

Rumpelstorz am 15.11.2013 um 07:24 Uhr
DRM ist gut!

So kommen Bücher endlich in einem modernen und handlebaren Format auf den Markt. Das es nutzlos ist, muss die Buchindustrie halt noch genau so lernen, wie die Musik- und Filmindustrie. Der Schlüssel sind m.E. die Preise, nicht DRM.
Ansonsten ist Amazon sicher teilweise dazu _gezwungen_, DRM zu verwenden, damit es die Bücher im elektronischen Format überhaupt verkaufen darf. MP3s gibt es heute fast nur noch ohne DRM. An die MP3s aller meiner jemals bei Amazon gekauften CDs komme ich sogar kostenlos auch per Internet. Da hätte ich mir die wochenlange Arbeit, das ganze Zeug selbst zu rippen auch sparen können ;-)
Meine DRM-geschützte Apple-Musik habe ich übrigens wegen Wohnort-, Mail- und Rechnerwechsel verloren - weil ich keinen Bock auf die ganzen Scherereien habe, die mit einer "Neuaktivierung" verbunden wären.

Gelöschter Nutzer am 14.11.2013 um 23:03 Uhr
Ins Lock-in gelockt

@Rumpelstorz et al: So einfach, wie Sie's schreiben, ist es auch nicht: Epub lässt sich nur umwandeln, wenn es nicht DRM geschützt ist. Dass die Onleihe ausgeschlossen ist, ist ein eminent wichtiger Hinweis. Und selbst wenn die Umwandlung gelingt, ist sie umständlich für den Normalnutzer und immer noch mit einem Verlustrisiko behaftet.
Amazons Reader sind ganz klar ein Lockangebot, das direkt in den Lock-in führt. Es ist jedem selbst überlassen, den Deal, den offensichtlich viele bei Rasierern, Staubsaugern, Kaffeemaschinen, Druckern etc. attraktiv finden, hier zu wiederholen. Es muss aber deutlich gesagt werden, welche Strategie Amazon fährt.
Dass sich die Verleger mit ihrem restriktiven und zögerlichen Digitalangebot von Amazon die Butter vom Brot nehmen lassen, statt ein kundenfreundlicheres offenes System (Tolino geht bisschen in die Richtung) dagegenzusetzen, steht freilich auf einem anderen Blatt. Dadurch ist der Kindle attraktiver, als er sein müsste.