E-Book-Reader Kindle Paperwhite 2018 Dünner, leichter, etwas „outdoor“

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E-Book-Reader Kindle Paperwhite 2018 - Dünner, leichter, etwas „outdoor“

Der neue Paperwhite – hat mit Süßwasser tatsäch­lich kein Problem. © Amazon

Recht­zeitig zum Weihnachts­geschäft bringt Online-Versandhändler Amazon die zehnte Generation seines Mittel­klasse-Readers auf den Markt. Der neue E-Book-Reader Paperwhite wiegt weniger als sein Vorgänger und ist wasser­fest. Wer sich mit ihm in die Badewanne oder an den Strand legt, sollte dennoch nicht zu sorglos sein.

Kindle Paperwhite – moderner Look, etwas weniger Grip

E-Book-Reader Kindle Paperwhite 2018 - Dünner, leichter, etwas „outdoor“

© Amazon

Auf den ersten Blick setzt Amazon auf Bewährtes: Im Vergleich zum Vorgänger Paperwhite ist der neue Kindle Paperwhite rund einen Milli­meter dünner und mit 184 Gramm in der WLan-Variante etwa 20 Gramm leichter. Verglichen mit dem Konkurrenten Tolino Shine 3 ist der Kindle etwas breiter und höher Tolino Shine 3 im Test. Geblieben ist die gut an den Fingern haftende Gummi­erung auf der Rück­seite. Die Glas­abdeckung reicht jetzt nahezu über die gesamte Front. Das lässt den Reader moderner wirken, geht allerdings etwas zu Lasten des Grips.

Tipp: Sie wollen lesen – aber lieber auf einem Tablet? Die Stiftung Warentest testet Tablets regel­mäßig zu den Tests Tablets.

Zuver­lässiger Schutz nur gegen Süßwasser

Amazon bewirbt den Reader als wasser­fest. Unser Schnell-Check bestätigt das: Der Kindle über­stand einen 60-minütigen Tauchgang in zwei Metern Wasser­tiefe schadlos. Allerdings ist sein Micro-USB-Anschluss nicht durch eine Gummi­kappe geschützt. Wer das Gerät anschließend aufladen will, muss erst das Wasser aus der Buchse schütteln und diese voll­ständig trocknen lassen. Zudem ist die Wasser­festig­keit nur für Süßwasser gewähr­leistet. Meer- und Badesalz, gechlortes Pool­wasser sowie Seifen­lauge können den Reader beschädigen. Fällt er beispiels­weise am Strand ins Wasser, rät Amazon dazu, Sand- und Salzreste so schnell wie möglich mit Süßwasser abzu­spülen.

Display wirkt dunkler und kühler

E-Book-Reader Kindle Paperwhite 2018 - Dünner, leichter, etwas „outdoor“

© Stiftung Warentest

Das 15,2-Zenti­meter-Display (300 ppi) zeigt Texte scharf und kontrast­reich an – sowohl bei Sonnenlicht als auch in dunkler Umge­bung. Positiv vermerkten unsere Tester, dass das optimierte Leselicht das Display gleich­mäßiger ausleuchtet als beim Vorgänger und dem Tolino Shine 3. Zwar passt sich dessen Helligkeit nicht auto­matisch dem Umge­bungs­licht an, sie lässt sich aber per Hand problemlos einstellen. In Innenräumen und dunklen Umge­bungen wirkt die Anzeige bei vergleich­barer Helligkeits­stufe eine Spur dunkler als die des Tolino, dafür nicht so gelb­lich-warm in der Farb­temperatur. Der Touchs­creen reagiert zuver­lässig und ohne Verzögerungen.

Lese­stoff: E-Book-Kauf nur bei Amazon

Wie alle Kindle-Reader zeigt der Paperwhite verschlüsselte E-Books nur an, wenn sie Amazons haus­eigenes Rechtemanagement nutzen. Damit bleiben E-Books aus Leihbiblio­theken für Kindle-Nutzer tabu. Kein Problem sind unver­schlüsselte Formate wie PDF, EPUB und TXT. Nach wie vor fehlt allerdings die Reflow-Funk­tion für PDF-Dokumente: Der Leser kann zwar in eine Seite hinein­zoomen, jedoch ohne dass sich der vergrößerte Text dem neuen Bild­ausschnitt anpasst. Da dadurch nicht mehr die gesamte Zeilenbreite sicht­bar ist, wird das Lesen mühsamer.

Erst­mals Zugriff auf Audible-Hörbücher

Als erster Paperwhite erlaubt das neue Modell den kosten­pflichtigen Zugriff auf Hörbücher des Downloadportals Audible, das zum Amazon-Konzern gehört. Mangels Laut­sprecher und Kopf­hörer­buchse lassen sich die Audio-Files nur über Bluetooth mit einem geeigneten Kopf­hörer oder Laut­sprecher anhören. Damit der Platz nicht zu schnell knapp wird, wuchs der interne Speicher auf 8 GB, wovon gut 6 GB verfügbar sind. Das reicht – abhängig von Dateiformat und Umfang – für mehrere Hundert E-Books und Dutzende Hörbücher.

Akku­leistung auf Niveau des Vorgängers

Wer den neuen Paperwhite zwei Stunden pro Tag ohne Displaybe­leuchtung nutzt und ansonsten im Standby-Betrieb ruhen lässt, kommt mit einer Akkuladung auf etwa 18 Tage Lesespaß. Bei mitt­lerer Helligkeit hält der Akku knapp 16 Tage, auf höchster Stufe knapp fünf­einhalb Tage. In Sachen Ausdauer kann es der Kindle immerhin mit seinem Vorgänger aufnehmen. Bei ausgeschalteter sowie maximaler Beleuchtung liegt jedoch der Tolino Shine 3 deutlich vorn.

Fazit: Reife Leistung, aber nicht ganz billig

Für knapp 120 Euro in der 8-GB-Basis­version bekommen Käufer ein ausgereiftes Gerät, dem Amazon eine leicht verbesserte Display-Beleuchtung, etwas Fein­schliff in Sachen Outdoor-Tauglich­keit, eine Bluetooth-Schnitt­stelle und einen Zugang zu Audible-Hörbüchern spendiert hat. Wer keine Werbung auf dem Sperr­bild­schirm möchte, muss knapp 140 Euro investieren. Die Geräte­version mit 32 GB Speicher kostet rund 150 beziehungs­weise 170 Euro. Für rund 230 Euro gibt es diese mit kostenfreiem LTE-Funk an Bord, mit dem sich allerdings nur Amazon-Inhalte laden lassen. Im Vergleich zum Konkurrenten Tolino Shine 3 verzichtet der Paperwhite auf Features wie Farb­temperatur­regelung und Links­händer-Modus, bietet unterm Strich jedoch eine vergleich­bar komfortable Hand­habung sowie Lesequalität auf hohem Niveau.

Tipp: Weitere Informationen und Test­ergeb­nisse finden Sie auf unserer Themenseite E-Book und E-Book-Reader.

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