
Nassgemacht. Im Labor prüfen wir, wie wasserfest Akku, Motor und Display der E-Bikes sind. © Stiftung Warentest / Symphatiefilm
Die Stiftung Warentest macht transparent, welcher Prüfmethoden, Normen oder gesetzlicher Vorgaben sie sich in ihren Tests bedient. So prüften wir die E-Bikes 2022.
Testergebnisse für 9 E-Bikes
Im Gemeinschaftstest mit dem österreichischen Verein für Konsumenteninformation: Neun SUV-Pedelecs mit Mittelmotor, hydraulischen Scheibenbremsen, StVZO-Ausstattung und vollintegrierten Akkus. Wir kauften sie im Oktober 2021 bis Januar 2022 ein, die Preise erfragten wir im März 2022 bei den Anbietern.
Fahren: 40 %
Erfahrene Radler – drei Männer und zwei Frauen – prüften das Fahrverhalten in der Ebene und bergauf sowie für den Prüfpunkt Komfort unter anderem Federungsverhalten, Sitz- und Griffposition. Sie beurteilten die Schaltung in der Ebene und am Berg mit und ohne Motor, die Wendigkeit, das Anfahren und Fahren ohne Motorunterstützung sowie Fahr- und Motorgeräusche.
Zwei Experten bewerteten die Fahrstabilität mit und ohne Gepäck. Bei Gepäckfahrten waren die Räder einmal mit 7,5 Kilogramm beladen, einmal mit der zugelassenen Traglast des Gepäckträgers, maximal aber mit 20 Kilogramm. Die Experten fuhren jedes Rad mehrfach bei unterschiedlichem Tempo, dabei auch einhändig oder mit minimalem Lenkerkontakt. Dabei beurteilten sie Flatterneigung und Nachschwingen. Zudem fuhren sie in einem Elch-Test Ausweichmanöver.
Antrieb: 20 %
Wir bestimmten, wie lange es dauerte, bis die entleerten Akkus voll aufgeladen waren und rechneten dies aufgrund der unterschiedlichen Akkugrößen auf eine durchschnittliche Ladedauer pro 100 Wattstunden um und bewerteten diesen relativen Wert. Die Testfahrer beurteilten Ansprechverhalten und Motorunterstützung, vor allem den Nachlauf des Motors, die Dosierung der Unterstützungsstufen sowie die Schiebehilfe.

Alles erfasst. Jeder Tester fuhr jedes Pedelec – und dokumentierte seine Erfahrungen. © Andreas Labes
Handhabung: 20 %
Die Testfahrer prüften etwa, wie verständlich und gut aufgebaut die Gebrauchsanleitung war. Ein Experte prüfte darin wichtige Hinweise, zum Beispiel zu Transportangaben, zum zulässigen Gesamtgewicht und zum Akku in Anlehnung an Din EN 15194:2018–11, Din EN 62133–2:2017, Din EN 61960–3:2017 und die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Er prüfte auch das Einstellen und Anpassen von Vorbau und Sattel. Die Testfahrer beurteilten, wie gut sie Bedienelemente und Anzeige bedienen, ablesen und Unterstützungsstufen wählen konnten, wie gut sich Akkus laden, ein- und ausbauen und die Pedelecs tragen und reparieren ließen, zum Beispiel bei einem Schlauchwechsel.
Sicherheit und Haltbarkeit: 20 %
Wir prüften, ob die Bremsen in Anlehnung an Din EN 15194:2018–11 ein Gesamtgewicht von 150 Kilogramm schnell genug abbremsen. Wir bewerteten etwa, ob das Licht die Fahrbahn gut ausleuchtet und ob die Fahrräder gut zu sehen sind.
Im Rahmen der elektrischen und funktionalen Sicherheit prüften wir in Anlehnung an den Prüfgrundsatz für die Sicherheit von Pedelecs EK2/AK2.1 12–01.2:2012 der Zentralstelle der Länder für Sicherheitstechnik (ZLS) zum Beispiel, ob sich das Rad unbefugt in Gang setzen lässt.
Mit Akkus und Ladegeräten führten wir in Anlehnung an die Din EN 60335–1:2020 sowie 62133–2:2017 etwa Glühdraht- und Kurzschluss- sowie Strahlwasserprüfungen in Anlehnung an die Din EN 60529:2014 Schutzart IPX5 durch. Unter weiteren Sicherheitsaspekten bewerteten wir etwa, ob die Pedal-Bodenfreiheit groß genug und die CE-Erklärung korrekt ist.
Schadstoffe: 0 %
Griffe und Sättel untersuchten wir auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und auf Phthalat-Weichmacher. PAK extrahierten wir mit Toluol und analysierten mit Gas-Chromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung (GC-MS) gemäß der Spezifikation für das Zeichen „Geprüfte Sicherheit“ AfPS GS 2019:01 PAK. Die Prüfung auf Phthalat-Weichmacher erfolgte nach der Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel durch Analyse mit GC-MS.
Testergebnisse für 9 E-Bikes
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Folgende Abwertungen setzten wir ein:
- Hieß die Note für Schadstoffe ausreichend, konnte das Qualitätsurteil nur eine Note besser sein.
- Bei ausreichender Fahrstabilität mit Gepäck konnte das Urteil für Fahren nur eine Note besser sein.
- Waren Ladedauer oder Tragen ausreichend oder schlechter, werteten wir den Antrieb beziehungsweise die Handhabung um eine halbe Note ab.
Testergebnisse für 9 E-Bikes
-
- Tempo 25 mit dem E-Bike ist nicht schnell genug? Im Internet gibt es Tuning-Sets. Was viele nicht wissen: Wer diese Technik nutzt, riskiert den finanziellen Ruin.
-
- Für die Reichweite eines E-Bikes spielt der Motor eine wichtige Rolle. Ein Test des Schweizer Verbrauchermagazins K-Tipp zeigte große Unterschiede zwischen fünf Motoren.
-
- In den Wintermonaten Fahrrad zu fahren, kann Spaß machen und sicher sein – wenn Reifen und Fahrweise der Jahreszeit angepasst sind. Wir sagen, worauf es ankommt.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
n.m.M. wollen sich 80% der E-Bike Nutzer körperlich nicht anstrengen - die höchste Unterstützungsstufe ist Standard, das zehrt am Aku. Meist gewünschtes Argument beim Kauf ist eine hohe Ah Zahl, das macht Gewicht und kostet. Leichtere und handlichere E-Bike mit z.B. 300 Watt Akus, der Motor kommt nur bei starken Steigungen oder lebhaften Gegenwind zum Einsatz haben keine Marktchance. Viel ungeübte oder ältere E-Bike-Nutzer machen bei losen Untergrund oder besonderen Situationen eine sehr schlechte überforderte Figur, die Unfallzahlen werden weiter steigen.
So informativ der Test dieser eBikes auch sein mag, so kommt der Aspekt des jeweiligen Gewichts m.E. zu kurz. Nicht jede/-r hat eine Garage zur Verfügung, manch eine/-r will eine Tour machen. Dann muss man 26-30 kg eines ohnehin unhandlichen Fahrrads in den Keller oder ins jeweilige Stockwerk schleppen, will man dieses 4.000-5.000 EUR (und mehr) teure Stück nicht über Nacht auf der Straße stehen lassen.
Eine Erweiterung des Test auf jene eBikes, die weniger als z.B. 20 Kilogramm wiegen, würde ich sehr begrüßen.
Nachdem sich Ostern mein altes Touren-Fully-Rad mit Rahmenbruch verabschiedet hat, musste ein neues Rad her. Ich habe mich dazu an ihren Pedelec-Test von 06.2020 orientiert und das mit gut bewertete Pegasus Premio Evo 10 Lite gewählt. Nun, zu dieser Zeit war mir noch nicht klar, was die Marke Pegasus eigentlich ist. Ein Fernost-Fahrrad mit aufgekauften Markennamen, vertrieben durch die ZEG-Einkaufsgenossenschaft und verkauft über ein Händlernetz! Kurz, die verkaufen No-Name-Räder teuer unter alten Markennamen. Die Garantieabwicklung wird später nur vom Verkäufer geregelt.
Schon beim Kauf des Pegasus fiel mir auf, dass alle Plastikteile im Rahmen nicht plan montiert waren. Ich habe mich auf den Test verlassen und gekauft. Inzwischen fällt der Akkudeckel öfters aus dem Rahmen. Die 200 km Erstwartung wurde mir vom Händler erst nach 3 Monaten und 2000 km "gewährt". Inzwischen habe ich den Akkudeckel mit einem Klettband gesichert.
Ich kann vor ZEG Räder nur warnen!
Hallo,
"das Gefährt müsste aber unter anderem der Maschinenrichtlinie entsprechen"
wenn schon, wäre es an dieser Stelle vielleicht einmal angebracht, diesen Aspekt näher zu betrachten inwieweit das Konsequenzen hat. Schließlich tangiert das auch den Ersatzteil/Zubehörbereich. So entspricht ein Pedelec, bei dem der Gepäckträger ausgetauscht wird, nicht mehr dieser Richtlinie.
Und ein weiterer Punkt: nicht jeder Hersteller gibt sein Rad für einen Anhängerbetrieb frei- das ist für viele Nutzer überraschend. Zumal man diese Information oftmals erst nach längerer Suche finden kann- wenn überhaupt (oft gibts nur den Hinweis, dass auf dem rad etwas vermerkt ist, das man online aber ja nicht sehen kann. Viele Händler wissen das auch nicht und gehen oftmals einfach von einer Erlaubnis dazu aus. Und auch die zul. Anhängerlast ist oftmals stark begrenzt (auch durch das zul. Gesamtgewicht)
Hier fände ich einen entsprechenden Prüfpunkt wichtig.
vg,
so Proleten Motorräder, die künstlich laut sind, herstellen. Das sollten sie aufgeben, um eine rund um tolle Firma zu werden!