So haben wir getestet
Im „So haben wir getestet“ macht die Stiftung Warentest transparent, welcher Prüfmethoden sie sich in ihren Tests bedient und auch auf welche Normen oder gesetzliche Vorgaben sie sich dabei bezieht. Unsere Methodik entwickeln wir dabei stetig weiter. Deshalb kann sich unser Vorgehen – auch für ähnliche Produkte – von Test zu Test verändern. Neben den Prüfmethoden zum aktuellen Test der Komfort-Pedelecs veröffentlichen wir hier auch unser Vorgehen, mit dem wir die Trekking-Pedelecs 2018 geprüft haben.
So haben wir Pedelecs mit tiefem Einstieg 2020 getestet

Alles erfasst. Jeder Tester fuhr jedes Pedelec – und dokumentierte seine Erfahrungen.
Im Gemeinschaftstest mit dem österreichischen Verein für Konsumenteninformation: 12 Pedelecs mit Mittelmotor, hydraulischen Scheibenbremsen, Wave-Rahmen mit vollintegriertem Akku, bevorzugt mit 500 Wattstunden. Einkauf von November 2019 bis Januar 2020. Preise erfragten wir im April 2020 bei Anbietern.
Fahren: 40 %
Sechs erfahrene Radler – vier Männer, zwei Frauen – beurteilten das Fahrverhalten in der Ebene und bergauf sowie den Komfort, etwa das Federungsverhalten, die Fahr- und Griffposition, den Komfort des Sattels, die Griffigkeit der Pedale und das Abstellen auf dem Ständer mit Gepäck. Sie beurteilten die Schaltung in der Ebene und am Berg mit und ohne Motor, die Wendigkeit des Rads, Anfahren und Fahren ohne Motorunterstützung sowie Fahr- und Motorgeräusche. Zwei Experten bewerteten die Fahrstabilität ohne und mit Gepäck (7,5 und 25 Kilogramm, bei Kettler wie deklariert 20 Kilo). Sie fuhren jedes Rad mehrmals bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten, auch einhändig und mit minimalem Lenkerkontakt und beurteilten die Flatterneigung und das Nachschwingen.
Antrieb: 20 %
Die Reichweite wurde auf einem Prüfstand gemessen. Simuliert wurde unter anderem eine dauerhafte Motorunterstützung von 200 Prozent, ein Tempo von 20 km/h, 100 Kilo Gesamtgewicht, ein hügeliges Streckenprofil und leichter Wind. Der angegebene Wert dient dem Vergleich zwischen den Pedelecs. Die tatsächliche Reichweite hängt von verschiedensten Faktoren, wie beispielsweise dem genauen Streckenprofil, der Geschwindigkeit, der Unterstützungsstufe sowie der eingebrachten Leistung des Fahrers ab. Die Ladedauer des Akkus haben wir zwischen entleertem und voll geladenem Akku gemessen. Die Testfahrer beurteilten zudem das Ansprechverhalten und die Motorunterstützung, insbesondere den Nachlauf des Motors, die Dosierung der Unterstützungsstufen und die maximale Geschwindigkeit mit Motorunterstützung sowie die Schiebehilfe.
Handhabung: 20 %
Die Gebrauchsanleitung prüften die Testfahrer etwa auf Aufbau und Verständlichkeit. Wichtige Angaben wie das zulässige Gesamtgewicht, Transportangaben und Hinweise zum Umgang mit dem Akku prüfte ein Experte in Anlehnung an DIN EN 15194:2018–11, DIN EN 82079–1:2013–06, DIN EN 62133–2:2017, DIN EN 61960–3:2017 und Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Er prüfte auch das Einstellen und Anpassen von Vorbau und Sattelposition. Die Testfahrer beurteilten Bedienelemente und Anzeige, hier unter anderem wie gut die Steuerungselemente bedient, die Unterstützungsstufen gewählt und die Anzeigen, beispielsweise der Reichweite abgelesen werden können. Des Weiteren, wie einfach sich die Akkus ein-, ausbauen und laden ließen und wie gut die Pedelecs zu tragen und zu reparieren waren. Hier etwa der Aus- und Einbau der Laufräder inklusive Schlauchwechsel.
Sicherheit und Haltbarkeit: 20 %
Zum Test der Bruchfestigkeit und Haltbarkeit zeichneten wir bei Messfahrten die Kräfte an Lenker, Gabel und Sattelstütze auf, übertrugen sie auf einem Prüfstand auf die Pedelecs – und simulierten 20 000 Kilometer. Die Verzögerung der Bremsen prüften wir in Anlehnung an DIN EN 15194:2018–11 für 150 Kilogramm Gesamtgewicht, ihre Handhabung beurteilten die Praxistester. Wir bewerteten etwa, wie gut das Licht die Fahrbahn ausleuchtet. Im Rahmen der elektrischen und funktionalen Sicherheit prüften wir in Anlehnung an den Prüfgrundsatz für die Sicherheit von Pedelecs EK2/AK2.1 12–01.2:2012 der ZLS zum Beispiel, ob sich das Rad unbefugt in Gang setzen lässt. Mit Akkus und Ladegeräten führten wir in Anlehnung an die DIN EN 60335–1:2012/A13:2017 sowie 62133–2:2017 Fall-, Glühdraht- und Kurzschlussprüfungen durch; mit den Pedelecs eine Spritzwasserprüfung in Anlehnung an die DIN EN 60529:1991 + A1:2000 + A2:2013 Schutzart IPX5. Die weiteren Sicherheitsaspekte erfassen zum Beispiel, ob die Bodenfreiheit oder der Pedal-Abstand zum Vorderrad groß genug sind, ob die Einstecktiefenmarkierung an der Sattelstütze die Anforderungen in Anlehnung an die DIN EN 15194:2018–11 erfüllen und ob die CE-Erklärung und -Kennzeichnung korrekt sind. Unter Verarbeitung bewerteten wir zum Beispiel scharfe Ecken und die Pannenhäufigkeit im Praxistest.
Schadstoffe: 0 %
Wir prüften Griffe und Sättel auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und auf Phthalat-Weichmacher. PAK extrahierten wir mit Toluol und analysierten mit GC-MS gemäß der GS-Spezifikation AfPS GS 2019:01 PAK. Die Prüfung auf Phthalat-Weichmacher erfolgte nach der Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel durch Analyse mit GC-MS.
Abwertungen
War das Urteil für Fahren oder für Sicherheit und Haltbarkeit ausreichend oder schlechter, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. War das Urteil Schadstoffe ausreichend, konnte das Qualitätsurteil nur eine Note besser sein. War die Fahrstabilität mit Gepäck oder die Ladedauer ausreichend oder schlechter, konnte das darüberliegende Urteil für Fahren oder für Antrieb jeweils nur eine Note besser sein. War das Urteil für Tragen ausreichend oder schlechter, wurde die Handhabung um eine Note abgewertet. War die Note für Bruchfestigkeit und Haltbarkeit oder für elektrische und funktionale Sicherheit ausreichend oder schlechter, konnte das Urteil für Sicherheit und Haltbarkeit nicht besser sein; waren weitere Sicherheitsaspekte ausreichend, konnte es nur eine Note besser sein.
So haben wir Trekking-Pedelecs 2018 getestet
Im Gemeinschaftstest mit dem österreichischen Verein für Konsumenteninformation (VKI): 12 Elektrofahrräder mit Diamantrahmen, Mittelmotor, vorzugsweise mit 500-Wattstunden-Akku, Federgabel, 28-Zoll-Rädern, Kettenschaltung, hydraulischen Scheibenbremsen und Ausstattung nach Straßenverkehrs-Zulassungsordnung. Wir kauften sie von November 2017 bis Februar 2018 ein. Die Preise der Räder ermittelten wir in einer Anbieterbefragung im März und April 2018.
Fahren: 40 %
Acht erfahrene Radler – sechs Männer, zwei Frauen – beurteilten Fahrverhalten in der Ebene und bergauf, den Komfort der E-Trekkingräder, unter anderem das Federungsverhalten, die Fahr- und Griffposition und das Abstellen auf dem Ständer. Fachleute beurteilten, wie sich die Schaltung bedienen lässt, insbesondere das Schaltverhalten in der Ebene und am Berg, die Wendigkeit des Rads sowie Anfahren und Fahren ohne Motorunterstützung. Zwei Experten beurteilten die Fahrstabilität ohne und mit Gepäck (25 Kilogramm). Auf einer Teststrecke fuhren sie jedes Modell in mehreren Durchgängen, auch einhändig oder mit minimalem Kontakt zum Lenker und bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Antrieb: 20 %
Die Reichweite wurde für Stadt- und Überlandfahrten bei mittlerer, für Bergfahrten bei hoher Unterstützung auf dem Prüfstand ermittelt. Angegeben ist die Reichweite für die Überlandfahrt bei mittlerer Unterstützung. Der angegebene Wert dient dem Vergleich zwischen den Pedelecs. Die tatsächliche Reichweite hängt von verschiedensten Faktoren, wie bspw. dem genauen Streckenprofil, der Geschwindigkeit, der Unterstützungsstufe sowie der eingebrachten Leistung des Fahrers ab. Die Ladedauer des Akkus haben wir zwischen entleertem und vollgeladenem Akku gemessen. Die Testfahrer beurteilten zudem das Ansprechverhalten und die Motorunterstützung, Fahrgeräusche mit Motor sowie Schiebehilfe.
Handhabung: 20 %
Die Testfahrer beurteilten unter anderem den Aufbau und die Verständlichkeit der Gebrauchsanleitung. Ein Experte untersuchte in Anlehnung an DIN EN ISO 4210–2:2015–12, E DIN EN 15194:2017–12, DIN EN 82079–1:2013–06 und Maschinenrichtlinie 2006/42/EG, ob wichtige Informationen, wie Angaben zum Transport, zur Garantie oder zum zulässigen Gesamtgewicht zu finden sind und ob die Anforderungen an die CE-Kennzeichnung erfüllt sind. Zudem beurteilte er das Einstellen und Anpassen, etwa des Vorbaus und der Sattelposition. Die Testfahrer beurteilten die Bedienelemente und Anzeige sowie unter anderem Einbau, Ausbau und Laden des Akkus, ebenso das Tragen des Pedelecs. Beim Reparieren bewerteten wir Aus- und Einbau der Räder und einen Schlauchwechsel.
Sicherheit und Haltbarkeit: 20 %
Um die Bruchfestigkeit und Haltbarkeit zu prüfen, zeichneten wir bei Testfahrten die Betriebslasten auf, die an Rahmen, Lenker, Gabel und Sattelstütze wirken. Danach wurden sie auf Prüfständen über eine Strecke von 20 000 Kilometern nachvollzogen. Die Bremsen untersuchten wir in Anlehnung an DIN EN ISO 4210–4:2015–01 auf dem Prüfstand auf ihre Verzögerung bei 150 Kilogramm Gesamtgewicht. Testfahrer beurteilten die Handhabung in der Praxis. Der Prüfpunkt Licht berücksichtigt unter anderem Fahrbahnausleuchtung, Einhalten der Zulassungsordnung sowie Vorhandensein eines Standlichts. Im Rahmen der elektrischen und funktionalen Sicherheit überprüften wir in Anlehnung an die DIN EN 60335–2–29:2004 + A2:2010 sowie DIN EN 62133 –1:2017–11 etwa Kurzschlussverhalten, Fall- und Glühdrahtprüfungen an Akku und Ladegeräten. Zudem führten wir eine Spritzwasserprüfung in Anlehnung an DIN EN 60529:1991 + A2:2013 Schutzart IPX4 durch und untersuchten weitere Sicherheitsaspekte wie Bodenfreiheit der Fahrräder, Abstand des Pedals zum Vorderrad, Einstecktiefenmarkierung an Sattelstütze und Lenkervorbau in Anlehnung an die DIN EN ISO 4210–2:2015–12. Bei der Verarbeitung beurteilten wir etwa Steifigkeit des Gepäckträgers, maximale Spursteifigkeit des Fahrrads sowie Torsionssteifigkeit des Rahmens und die Zugverlegung.
Schadstoffe in Griffen und Sattel: 0 %
Die Griffe und der Sattel wurden auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, in Anlehnung an die GS-Spezifikation AfPS GS 2014:01 PAK sowie auf Phthalat-Weichmacher nach Extraktion mit GC-MS in Anlehnung an DIN CEN ISO/TS 16181:2011–10 und kurzkettige Chlorparaffine nach Extraktion in Anlehnung an DIN EN ISO 18219:2016–02 untersucht.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt:
War der Antrieb ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil nur eine Note besser sein.
War die Ladedauer ausreichend, konnte der Antrieb maximal eine Note besser sein.
War Ansprechverhalten und Motorunterstützung mangelhaft, konnte der Antrieb maximal eine halbe Note besser sein.
Bei ausreichender Handhabung konnte das Qualitätsurteil nur eine halbe Note besser sein.
War die CE-Kennzeichnung mangelhaft, konnte Handhabung nur eine Note besser sein.
War Sicherheit und Haltbarkeit ausreichend oder schlechter, konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein.
Waren Bruchfestigkeit und Haltbarkeit oder elektrische und funktionale Sicherheit ausreichend oder schlechter, konnte Sicherheit und Haltbarkeit nicht besser sein, bei ausreichend für weitere Sicherheitsaspekte nur eine Note besser.
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