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Voller Enthusiasmus kaufte sich Finanztest-Leser Alfons S.* 2015 ein Elektroauto, einen Renault Zoe. Heute ist er erschrocken. Im Zoe steckt – wie in vielen modernen Pkw – eine Telematikbox: „Unglaublich, was das Auto alles über mich weiß.“ Als er die Herausgabe aller Daten verlangte, die der Wagen gesammelt hatte, bekam er eine lange Liste: Fahrstrecke, Verbrauch, Reichweite, Brems- und Beschleunigungsvorgänge, Fahrweise, GPS-Position für jede Fahrt inklusive Datum, Uhrzeit, Kilometerstand, insgesamt 69 Kategorien. Renault konnte ihn jederzeit verfolgen und ein Profil seines Fahrverhaltens anlegen.
Mehr noch: Als sich unser Leser über die geringe Reichweite beschwerte und seine Monatsraten für die Akkumiete kürzte, griff Renault aus der Ferne zu und legte das Auto kurzerhand still. Die Folge: Der Besitzer war nicht mehr Herr seines eigenen Pkw. „Statt der versprochenen 240 Kilometer kam ich – je nach Wetter – nur 110 bis 150 Kilometer weit“, berichtet er: „Die Stromkosten waren daher fast doppelt so hoch wie erwartet.“ Frustriert hat er den Wagen verkauft.
Renault erklärte auf Anfrage, man weise im Kaufvertrag darauf hin, dass bei Zahlungsverzug die Ladefunktion abgeschaltet werde. Ebenso gebe man an, dass 240 Kilometer der Maximalwert laut gesetzlicher Norm seien und nenne auch eine realistische Reichweite für den Winter: „Diese Angaben passen zu den Erfahrungswerten des Kunden.“
*Name ist der Redaktion bekannt.
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