
Dübel nach Maß aus der Kartusche
Links Fischer Multifunktionsmörtel, Preis: ca. 28 Euro1)2). www.fischer.de
Rechts Tox Liquix Pro 1, Preis: ca.15 Euro3). www.tox.de © Stiftung Warentest
Profis greifen beim Dübeln schon länger zur Kartuschenpistole. Baumärkte bieten diese Technik inzwischen auch für Heimwerker an – mit Fischer Multifunktionsmörtel und Tox Liquix Pro 1. Das Prinzip ist einfach: Paste ins Bohrloch spritzen, Gewindestange einsetzen, aushärten lassen, Last anhängen, mit Mutter sichern, fertig. Doch wie gut funktioniert das?
Ausprobiert
Unser Experte lobte die hilfreiche Anleitung von Fischer. Sie findet sich auf und unter dem Abzieh-Etikett. Bei Tox gibt es auch ein solches Etikett, doch die Texte sind eher knapp und die Bilder klein. Fischer empfiehlt recht genau, wie viel Mörtelmasse in die Bohrlöcher soll. Eine Skala auf der transparenten Kartusche hilft beim Dosieren – wenn man sie nicht versehentlich mit dem Etikett abzieht. Der Prüfer kritisierte, dass die Tox-Kartusche undurchsichtig ist, Laien vielleicht zu viel Paste ins Bohrloch füllen und so beim Eindrehen der Gewindestange einiges herausquillt.

Ausputzer. Mit einem Ausbläser und einer länglichen Bürste wird das Loch von Bohrstaub gereinigt. © Stiftung Warentest
Zwei Komponenten
Beide Produkte enthalten zwei chemische Komponenten, die in der Kartusche getrennt sind. Erst in der aufgeschraubten Mixtülle (mittleres Bild unten) kommen die beiden Substanzen in Kontakt miteinander. In diesem Moment beginnt der chemische Aushärtungsprozess. Dann muss es schnell gehen: Wir erprobten die Produkte bei einer Raumtemperatur von 20 Grad. Dabei wurde die Masse schon nach etwa 6 Minuten zu hart zum Verarbeiten. Wer jetzt noch keine Gewindestange ins Bohrloch gesetzt hat, muss von vorne anfangen und die alte Mix-Tülle gegen eine neue wechseln.
Tipp: Gut vorbereiten. Erst alle Löcher bohren und reinigen. Probieren Sie, ob die Gewindestangen passen, bevor die Kartuschenpresse zum Einsatz kommt.

Aus der Kartusche ins Loch. Die aufgeschraubte Mix-Tülle mischt die zwei Komponenten des Mörtels. © Stiftung Warentest
Belastbare Gewindestangen
Fischer und Tox bieten für ihre Verankerungssysteme diverse Gewindestangen an. Die dünnsten, mit einem Durchmesser von 8 Millimeter, haben wir in Kalksandstein, Lochsteinziegel und Porenbeton eingebaut. Anschließend haben wir Zugkräfte in senkrechter Richtung gemessen. Beispiel: In Kalksandstein hielten Fischer und Tox locker 2 Kilonewton stand, das entspricht etwa 200 Kilogramm. Praktisch: Dank der Unterlegscheiben und aufgeschraubten Muttern lassen sich schwere Lasten nicht nur sichern, sondern bei Bedarf auch demontieren.
Vorsicht. Die Dübelmasse enthält Zement und Chemikalien, die Gesundheitsprobleme wie allergische Hautreaktionen verursachen können. Schutzhandschuhe tragen und Warnhinweise beachten!

Siebhülse. Sie sorgt in Lochsteinen dafür, dass sich der Mörtel gleichmäßig verteilt und überall anhaftet. © Stiftung Warentest / M.Cantarellas-Calvo
Fazit: Auch für Heimwerker geeignet
Beide Produkte sind auch für Heimwerker geeignet, um Schweres zu verankern. Tox ist billiger, Fischer punktet mit detaillierter Anleitung und Dosierhilfe. Kunden sollten beim Kauf auf das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum achten.
1) Erhältlich ist auch das Schwerlast-Befestigungsset Ankerstange M8 (mit halber Mörtelmenge) für zirka 20 Euro.
2) Preis laut Anbieter.
3) Von uns bezahlter Einkaufspreis.
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@torsten.landschoff: Diese Veröffentlichung ist leider kein Test, sondern ein warenkundlicher Bericht über Dübel. Was das Special bietet, wird vor dem kostenpflichtigen Abruf erläutert.
Ihren Kommentar nehmen wir gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter. (Se)
Der Artikel war zwar nicht teuer, aber dennoch für mich wertlos. Welchen Dübeltyp man wo nimmt, sagen einem auch die Broschüren der Dübelhersteller.
Ich hatte mir erhofft, dass die verschiedenen Dübel auch getestet werden und in das Praxis verglichen werden, was diese tatsächlich halten und wie einfach diese zu montieren sind. Insbesondere frage ich mich, ob der Duopower tatsächlich noch besser ist als der UX.
Spannend ist auch, wie gut man die Dübel wieder rausbekommt. Ich bin daher fischer Fan, die Tox-Dübel sind härter und lassen sich besser in's Loch "prügeln", aber die fischer Dübel bekomme ich meistens besser wieder raus.
Kann man dem entnehmen, dass Tox besser halten oder ist es einfach das Material, das den Unterschied macht?
Leider habe ich noch nirgends im Netz einen brauchbaren Vergleichstest von Dübel gefunden. Schade!
MfG, Torsten Landschoff
- Neben Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen sollte der Anwender sollte also beim Kauf auch auf solche Dübel mit CE-Kennzeichnung achten.
- Bei Kunststoffdübeln, die ohne Schraube verkauft werden, liegt in der Auswahl der richtigen Schraube durch den Anwender ein gewisses Sicherheitsrisiko. Oft werden Schrauben verwendet, die noch aus früheren Projekten vorhanden sind und nicht optimal zum Dübel passen. Für höher belastete Befestigungen empfehlen wir daher Kunststoff-Rahmendübel mit bauaufsichtlicher Zulassung oder CE-Zeichen, die ausschließlich als System Dübelhülse + Spezialschraube angeboten werden. Damit ist die Montagesicherheit wesentlich höher.
- Befestigungen von Markisen, Terrassengeländern etc. sollten möglichst durch Fachbetriebe auf Grundlage einer Bemessung ausgeführt werden. In jedem Fall müssen hier, wie generell im Außenbereich, Dübel bzw. Schrauben aus nichtrostendem Stahl (Edelstahl) verwendet werden.
Viel Erfolg beim Dübeln
Construction Fixings Germany