Das Abzocken mit überteuerten Eigentumswohnungen als angeblich lukrative Anlage zur Altersvorsorge hat System. Seit den 90er Jahren wurden hunderttausende Anleger von verschiedenen Vertrieben und Banken mit den immer gleichen Tricks hereingelegt.
Falle 1: Anruf beim potenziellen Opfer. Der Anrufer erklärt, dass der Staat tolle Steuersparmöglichkeiten für Paare und Familien anbiete. Er fragt, ob der Angerufene nicht auch daran interessiert sei, Steuern zu sparen. Um zu erklären, wie das geht, kommt der Anrufer kurze Zeit später persönlich vorbei.
Falle 2: Der Vermittler sitzt bei seinen künftigen Opfern im Wohnzimmer. Er erklärt ihnen, wie sie mit einer Eigentumswohnung als Kapitalanlage Steuern sparen und gleichzeitig Geld verdienen können. Das sei eine prima Altersvorsorge.
Falle 3: Die Opfer werden in das Büro der Vermittlerfirma eingeladen. Dort wird dem Käufer erklärt, dass ihn das ganze Geschäft so gut wie nichts kostet. Mieteinnahmen und Steuerersparnis deckten seine Kreditkosten. Zudem könne er die Wohnung nach zehn Jahren mit sattem Gewinn verkaufen.
Falle 4: Um die Finanzierung muss sich der Käufer nicht kümmern. Das wird alles von einem Finanzierungsspezialisten mit der Bank geklärt. Da nur noch wenige günstige Wohnungen zur Verfügung stünden, müsse sich der Anleger sofort entscheiden, damit ihm kein anderer zuvorkomme. Die besonderen Beziehungen der Vermittlerfirma zu einem Notar ließen es zu, dass der Kaufvertrag für die Wohnung noch am selben Tag unterschrieben werden könne.
Falle 5: Die so überrumpelten Anleger werden sofort zu einem „Mitternachtsnotar“ gefahren. So werden unseriöse Notare genannt, die auf Drängen dubioser Verkäufer auch am Samstagabend noch schnell einen Kaufvertrag beurkunden, obwohl gar kein Grund zur Eile vorliegt. Solche Notare wissen, dass den Käufern keine Bedenkzeit eingeräumt wurde, um den Kaufvertrag gründlich zu prüfen. Damit sie später nicht in Bedrängnis kommen, steht im notariellen Kaufvertrag entgegen den Tatsachen, dass der Käufer genügend Prüfzeit hatte.
Falle 6: Erst nach der Unterschrift unter den Kaufvertrag beim Notar bekommt der Anleger den Kreditvertrag für die Eigentumswohnung. Manchmal kommt der Vertrag erst Wochen später. Oft ist die monatliche Belastung viel höher als vorher angegeben. Da der notarielle Kaufvertrag bereits unterschrieben ist, kann der Anleger nicht mehr vom Geschäft zurücktreten.
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Ich habe bislang das volle Programm, welches in den bisherigen Kommentaren dargestellt worden ist, auch erleben dürfen. Es tat und tut unheimlich weh, von nichts leben zu müssen. Mein erster Urlaub seit fast 15 Jahren, welchen ich auch zur Pflege meiner langjährigen Lebenspartnerin genutzt habe, war einfach nur schlimm. Nicht wegen meiner Lebenspartnerin, sondern wegen der vielen "Angebote", wie ich unser Eigenheim retten könnte. Da man sich ja an den letzten Strohhalm klammert, habe ich mir alles angehört. Liebe Leidensgefährten, dass ist alles kein Weg, da es nur den endgültigen finanziellen Ruin hinauszögert. Ich habe erneut alles der Bank angeboten - Ergebnis vollkommen offen. Auch wenn der Weg vollkommen ungewöhnlich ist, ich muss mich einfach öffentlich für mein Versagen des Schutzes meiner Familie, bei meiner Familie entschuldigen. Was ich am 3. November 2015 machen werde, kann ich Euch noch nicht sagen. LG TS (Tapferes Schneiderlein)
Auch wir sind ein Opfer der Geschäftsmasche der ORTUS AG. Das ich mich jetzt erst melde, begründet sich in Scham, Selbstzweifel, ob man gegen diese Partner jemals Erfolg haben wird und eigener Dummheit, da ich immer meine beruflichen Erfordernisse vor dem familiären Schutz gestellt habe. Am 3. November 2015 wird das hängen von mir und somit meiner Familie vollzogen. Dabei habe ich fast alles versucht, die vollkommen überzogenen Forderungen der Bank zu bedienen. Es war unmöglich, dass zu leisten. Ich erlebe gerade wie das ist, wie demütigend das ist, wenn Leute einem jetzt schon sagen, am 4. Nov. 2015 jagen wir dich aus deinem Haus. Ich habe beruflich im Sept. 2014 die Reisleine gezogen, aber wie das bei einem so ist, der viel gearbeitet hat, man fällt in ein tiefes Loch, leider wurde mir auch nicht geholfen, da heraus zu kommen. Aber was soll`s, ich habe persönlich versagt, bitte jedoch darum, uns am 3. Nov. 2015 moralisch zu unterstützen.
Fortsetzung folgt
Es geht mir ähnlich wie HK-Koerner67
Hilfe oder wortreiche Versprechungen der Aussicht darauf, gibt es nur gegen sehr viel Geld.
Die einzigen Gewinner solcher Verfahren sind die gut verdienenden Anwälte.
Und die Gerichte tun nichts, weil sie überlastet sind oder keinen Bock auf Arbeit haben.
Ich durfte mir z.B. anhören, dass ich an allem selbst schuld sei, man hätte doch auf den Betrug nicht hereinfallen müssen und dann würde man von den Gerichten "erwarten", die eigenen Fehler auszubügeln.
Tja - so kann man das natürlich auch sehen.
Dem Betroffenen läuft die Zeit davon.
Existenzvernichtung, Obdachlosigkeit, Krankheit - wen interessiert das...
Und die Betrüger haben ihren Reihbach gemacht und bleiben, mindestens jahrelang, unbehelligt.
Ich mache hier so meine Erfahrungen mit unserem tollen Rechtsstaat und Banken haben offensichtlich trotz geltendem Recht einen Freibrief und die Macht.
Hoffe das Urteil vom Landgericht Berlin wird ein Erfolg und geht darüber hinaus, dass auch andere Banken und Vermittler zur Rechenschaft gezogen werden. Leider ist es mir nicht möglich, einen Anwalt zu Finanzieren der genauso Erfolgreich gegen solche Banken und Vermittler vorgehen kann. Hatte auch schon einen Anwalt in dieser Sache. Der für mich nicht nur gegen die DKB sondern auch noch gegen andere Banken zur Wehr setzen wollte. Leider wollte dieser Anwalt nur das letzte Geld von mir. MfG
So bleibt dem Betroffenen wohl nichts anderes übrig in die Obdachlosigkeit zu gehen, seine Arbeit aufzugeben und seine Familie zerstören zulassen. Es darf sich auch keiner wundern, wenn die Suizidgefahr zu mindest Gedanklich hier im Lande zu diesem Thema steigt und sogar umgesetzt wird! MfG