Günstige Druckerpatronen von Drittanbietern sind beliebt – das zeigt eine Online-Umfrage auf test.de aus dem Frühjahr 2018. 80 Prozent von rund 2 800 Fremdpatronennutzern konnten die Nachahmer damals weiterempfehlen. Um Geld zu sparen, nahmen die Anwender auch Probleme in Kauf.
Testergebnisse für 21 Druckerpatronen 04/2022
Das haben unsere Nutzer erlebt
Etliche Teilnehmer unserer Umfrage aus dem Jahr 2018 hatten über die Jahre vielerlei Erfahrungen mit Fremdpatronen gesammelt. Etwa jeder Dritte hat schon einmal erlebt, dass der Drucker die Patrone nicht erkennt. Mehr als jeder Fünfte berichtete, dass der Drucker nach einer Weile nicht mehr zuverlässig funktionierte. 17 Prozent beklagten eine schlechte Druckqualität, 8 Prozent, dass die Patrone ausgelaufen sei. Und bei 4 Prozent ließ sie sich erst gar nicht einsetzen.
Mehr als jeder Dritte hatte nie größeren Ärger mit Fremdpatronen
Immerhin: Keine größeren Probleme hatten 38 Prozent. Ein knappes Drittel der Teilnehmer gab sogar an, die Probleme mit Fremdpatronen seien eher weniger geworden. Das deckt sich mit den Ergebnissen unseres aktuellen Tests von Druckerpatronen. Nach teils massiven Kompatibilitätsproblemen in vergangenen Tests erlebten wir eine dicke Überraschung: Alles lief flüssig, sämtliche Drucker akzeptierten Fremdtinte, ohne zu zicken.
Die Meisten empfehlen Fremdtinte
Würden Sie Ihren Freunden und Bekannten grundsätzlich empfehlen, Fremdpatronen zu nutzen?

© Stiftung Warentest
Reklamieren lohnt sich!
Eine der interessantesten Erkenntnisse der Umfrage: Unbrauchbare Fremdpatronen wurden in der Regel nicht reklamiert, 71 Prozent der betroffenen Käufer sparten sich den vermeintlichen Ärger. Wer reklamierte, war jedoch meist erfolgreich und erhielt eine Ersatzpatrone oder Gutschrift (21 Prozent) beziehungsweise den Kaufpreis erstattet (5 Prozent). Nur bei 4 Prozent brachte die Reklamation nichts.
Viele verzichten auf Reklamation
Haben Sie die problematische Fremdpatrone reklamiert?

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Probleme mit Fremdpatronen
Auf welche Probleme mit Fremdpatronen im Tintendrucker sind Sie schon einmal gestoßen?

© Stiftung Warentest
Testergebnisse für 21 Druckerpatronen 04/2022
Brother-Drucker machten kaum Sperenzchen
Wir fragten auch, welche Kombination aus Drucker und Fremdpatrone aus Sicht der Nutzer Probleme bereitete. Laut Umfrage streikten bei Fremdpatronen in der Vergangenheit vor allem die Drucker von Canon und HP. Sie waren an rund zwei Dritteln der Problemfälle beteiligt. Kein Wunder, Drucker dieser Marken werden sehr häufig verkauft. Das gilt auch für Epson, bei dessen Druckern ebenfalls nicht alles glatt lief. Weniger Umstände hatten Besitzer von Brother-Druckern. Für Brother-Drucker fanden wir auch im aktuellen Druckerpatronen-Test attraktive Patronen-Alternativen.
Beim Druckerkauf entscheidet der Preis
Wann kaufen unsere Nutzer einen neuen Drucker? Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer aus dem Jahr 2018 gab an: Wenn es ein defektes Gerät zu ersetzen gilt. Einen veralteten Drucker tauschten 23 Prozent aus, 7 Prozent brauchten ein Zusatzgerät. Und worauf achteten die Verbraucher beim Kauf? Am wichtigsten war der Preis des Druckers, dicht gefolgt von der Druckqualität. Etliche Käufer bevorzugten einen Drucker mit Scanner und Kopierer. Ein wesentlicher Kaufgrund war auch, dass für den Drucker Billigpatronen angeboten werden.
Testergebnisse für 21 Druckerpatronen 04/2022
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- Anbieter nutzen Software-Updates, um ihre Drucker für Fremdtinte zu sperren. HP bewirbt das sogar als „dynamische Sicherheitsfunktion“. Wir nennen mögliche Auswege.
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- Druckertinte gibt es auch im Abo. Die Preise richten sich danach, wie viel man im Monat druckt. Unser Tarifüberblick zeigt, für wen sich ein Tinten-Abo lohnt.
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- Tintenstrahldrucker und Laserdrucker, mit oder ohne Scan-, Kopier- und Fax-Funktion: Der Drucker-Test zeigt deutliche Unterschiede in Qualität und Folgekosten.
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@Brummo: Schwer zu sagen - bitte wenden Sie sich an den Support des Anbieters oder reklamieren Sie dort.
ich habe die von Ihnen im obigen Test empfohlene Ersatzpatrone von Digital Revolution in einem HP Deskjet 3050A heute erstmals eingebaut. Das Display zeigte anschließend die Fehlermeldung: „Patrone schwarz inkompatibel“.
Was muß ich machen, damit dies doch funktioniert?
Ein Eintrocknen der Düsen habe ich in den 10Jahren nicht bemerkt und auch keine Probleme mit dem Schriftbild bekommen, während man früher mit Epson immer wieder mal die Düsen spülen durfte oder auch den Druckkopf neu ausrichten.
Nach Jahren des Einsatzes diverser Epson-Tintendrucker sowohl mit Original als auch Fremdtinte ging mir das (teilweise) Eintrocknen der Düsen auf die Nerven. Als Ersatz dafür und anstelle eines Laserdruckers arbeiten wir seit 10 Jahren mit dem Multifunktionsdrucker Ricoh Aficio SG3110SFNw. Der hat anstelle flüssiger Tinte eine Art Gel in den Kassetten. Die Ausdrücke sind sofort nach Druck wischfest und Textmarker geeignet. Auch Fremdtinte wird genommen im Gegensatz zu HP und Co.
Es wird langsam Zeit, nicht nur Canon, Brother, Epson, HP eine Plattform zu bieten.
https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/RWYAM5S77HI6U
Ich repariere immer wieder Drucker im Bekanntenkreis. Der Hauptgrund für die Probleme sind eingetrocknete Druckköpfe. Zu fast 100% wurden Fremdtinten verwendet. Auch werden dadurch häufig Druckköpfe irreparabel geschädigt. Ebenfalls wird bei den ganz billigen Alternativpatronen nicht ausreichend Tinte eingefüllt, oder die Tintenstandsanzeige stimmt nicht. Wenn bei Anzeige leer noch was übrig ist, ist es ja gut, denn keines der Drucksysteme mag es, wenn Luft in den Tintengang kommt. Ausgenommen sind die Patronen mit integriertem Druckkopf.
Aus meiner Sicht sollte unbedingt das Verhalten nach längerem Stillstand, mindestens vier Wochen, geprüft werden. Wenn bei Epson dann viele Reinigungen notwendig sind, dann wird sehr schnell der Resttintenbehälter als voll gemeldet. Leider ist der noch nicht überall einfach auszutauschen.