
Tintendrucker verbrauchen auch dann Tinte, wenn sie nicht drucken. Aber wie viel? Die Stiftung Warentest ist der Sache nachgegangen. Ergebnis der Untersuchung: Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Modellen. Einige verbrauchen in sechs Wochen Tinte im Wert von bis zu zehn Euro – ohne eine einzige Seite zu drucken!
Er will doch nur spülen
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Wenn ein Tintendrucker nach einer längeren Pause eingeschaltet wird, fängt er erst einmal an zu rumoren. Was macht das Gerät da nur? Eine mögliche Erklärung: Es spült seinen Druckkopf. Das ist hin und wieder notwendig, damit die feinen Düsen nicht eintrocknen. Darum verbrauchen Tintendrucker – im Gegensatz etwa zu Lasergeräten – auch dann Farbe, wenn sie nichts drucken. Aber wie viel kostet die Tinte, die fürs Spülen draufgeht? Eine neue Untersuchung zeigt: Diese Zusatzkosten variieren erheblich zwischen unterschiedlichen Modellen.
Umfangreiche Tests zum Tintenverbrauch
Der reguläre Druckertest der Stiftung Warentest umfasst bereits ausführliche Prüfungen zu den Tintenkosten: Mit jedem Gerät drucken die Prüfer je einen Satz Patronen mit Textseiten, Farbseiten und A4-Fotos leer. So ermitteln sie die Seitenreichweiten. Über die errechnen sie dann anhand der Patronenpreise die Tintenkosten pro Seite. Der Haken an der Sache: Wegen des hohen Zeitdrucks wird dabei sehr viel in relativ kurzer Zeit gedruckt – eher untypisch für Privatnutzer. Der Tintenverbrauch durch Spülen fließt darum nur begrenzt in die Bewertung ein.
Zehn Euro für nichts

Zusätzlich haben die Prüfer jetzt je ein Exemplar von 15 aktuellen Druckermodellen nach der ersten Inbetriebnahme noch einmal mit frischen Patronen gefüttert und sechs Wochen lang stehen lassen. Einmal pro Woche wurden diese Geräte ein- und wieder ausgeschaltet. Gedruckt wurde mit ihnen in dieser Zeit nicht. Die Ergebnisse verblüffen: Während etwa der Canon Pixma MG6650 in diesen sechs Wochen lediglich Tinte für rund 20 Cent verbrauchte, genehmigte sich der Maxify MB2350 vom selben Anbieter Tinte im Wert von zehn Euro – ohne eine einzige Seite zu drucken!
Tintendurst beim Patronenwechsel
Interessant: Etliche Modelle verbrauchen einen Großteil der Tinte schon gleich beim Einsetzen der Patronen (in der Grafik grau markiert). Dieser erste Verbrauch fließt bereits jetzt in die Bewertung der Tintenkosten ein. Doch auch danach spülen einige noch einmal ziemlich viel Tinte durch (in der Grafik rot). So verbrauchte der Canon Maxify MB2350 in den sechs Wochen nach Einsetzen der Patronen noch einmal Tinte für rund sechs Euro.
Die Tester bleiben dran
Die Tester werden dem Phänomen mit weiteren Tests nachgehen und dann entscheiden, ob und wie sie diese Erkenntnisse künftig in die Bewertung der Druckkosten einbringen. Doch schon jetzt deutet sich an: Geräte, die im Spültest einen hohen Verbrauch aufweisen, sind für Seltendrucker kaum geeignet. Wer nur ab und zu mal druckt, ist ohnehin mit einem Laserdrucker besser beraten als mit einem Tintendrucker. Denn ein Lasergerät trocknet auch dann nicht ein, wenn es lange nicht genutzt wird.
Tipp: Der Produktfinder Drucker bietet Testergebnisse von 204 Druckern, davon sind aktuell 124 lieferbar.
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Mit dem Drucker wurden 30 Seiten A3, 50 Seiten A4, und 250 Seiten A5 gedruckt.
Beim letzten Ausdruck blieb der Drucker während der Arbeit einfach stehen und zeigte B200 an.
1. Fehlerbehebung ist bis heute fehlgeschlagen
2. Wo bleibt eigentlich die gesamte Tinte nach den Reinigungsvorgängen?
3. Gibt es für das o.g. Modell eine praktikable Lösung für den Fehler B200?
Im Netz habe ich nur die üblichen Reinigungsmethoden gefunden.
Ich habe einen Laserdrucker von Kyocera. Mit der Druckqualität bin ich nicht zufrieden. Für den Heimgebrauch ist es aber gerade noch akzeptabel. Dafür war der Drucker günstig und kostete keine €60. neuer Toner würde €58 kosten. Sprich man kauft sich einen neuen Drucker, wenn der Toner ausgeht. Drittanbieter-Toner (Refill) gibt es für rund €20. Qualitativ steht dieser nach meinen eigenen Erfahrungen dem Original in nichts nach. Das Sparpotential beträgt hier also 65 % ohne erkennbare Qualitätsverluste. Fazit. Auch bei Laserdrucker ist das Sparpotential riesig, wenn man NICHT auf Originaltoner setzt.
Also habe auch gute Erfahrungen mit Patronen von Drittherstellern. Es musst ja nicht die billigste sein. Es gibt auch Patronen von Peach, Pelikan etc. Ich habe gute Erfahrungen mit Peach gemacht. Kommt aber auf den Drucker an. Testberichte beachten!
Mein Drucker HP Officejet 4622 (von Aldi). Die Originalpatronen hätten in der XXL-Fassung bei Amazon 60 Euro gekostet. Die entsprechendenen Peach-Patronen 20 Euro. Selbst wenn ich damit nur 500 Seiten drucken könnte (angeblich sogar mehr) wären es 0,5 Cent die Seite (Farbe/Schwarz-Weiß zusammen im Schnitt). Statt 15 Cent mit Originalpatronen. Da kann auch etwas Tinte beim Reinigen drauf gehen.
Ich frage mich immer wieder, warum jeder unbedingt das aktuellste Druckermodell benötigt. Und dann noch ein Consumer-Modell. Das sind die Melkkühe der Druckerhersteller! Im Profibereich können sich die Hersteller das nicht erlauben, weil dort vor einem Kauf meist vieler Geräte ein TCO-Vergleich durchgeführt wird (TCO = Total Cost of Ownership). Aber auch dort gibt es natürlich Unterschiede, wenn auch geringe.
Mein Rat ist: man kaufe sich ein gebrauchtes Profi-Gerät bei einem Surplus-Händler (die gibt es im Internet zu Hauf), natürlich einen echten Farblaserdrucker! Die haben den Vorteil, dass sie größere Kartuschen haben, die auch noch als Massenware über eBay oder Kartuschenvertriebe extrem günstig verfügbar sind. Ebenso die anderen Verschleißteile dieser Drucker.
Als Privatnutzer mit vielleicht 500-1000 Drucken pro Jahr wird man allerdings nie auch nur in die Nähe der Verschleißgrenze des Geräts kommen und die einmal gekaufte Kartusche(n) halten auch ewig.
@Thomas.Schmidt.Nuernberg: Die Geräte im Test brauchten im Leerlauf maximal 2 Watt. Hätte man sie also die ganzen 6 Wochen im Leerlauf belassen, hätten sich Stromkosten von rund 55 Cent ergeben. Ob im Leerlauf dann weniger gespült wird, bleibt allerdings fraglich.(SG)