
Entspannt. Ein Zusatzeinkommen ohne Arbeit – davon träumen viele Anlegerinnen und Anleger. © Getty Images / Westend61 / Alona Antoniadis, Stiftung Warentest (M)
Dividenden von Fonds für ein Zusatzeinkommen nutzen – das klingt nicht nur für Rentner interessant. Wir zeigen die Ausschüttungsquoten der besten Welt-Fonds.
Viele Aktienunternehmen schütten einen Teil ihrer Gewinne in Form von Dividenden aus. Wer an Aktien über Investmentfonds beteiligt ist, profitiert ebenfalls von Dividenden. Ein Fonds kann die Dividenden ausschütten oder wieder anlegen, auch thesaurieren genannt.
Wir haben analysiert, wie hoch die Ausschüttungsquoten der von uns empfohlenen marktbreiten ETF mit Ausschüttungen sind. Zudem werfen wir auch einen Blick auf die Dividendenrenditen der aktiv gemanagten Fonds, die von uns aktuell hinsichtlich des Anlageerfolgs mit mindestens „Gut“ bewertet werden.
Tipp: Es gibt Dividenden-Fonds, die gezielt in Titel mit besonders hohen oder auch stabilen Dividenden investieren. Mehr zu diesen speziellen Dividendenfonds gibt es in unseren Artikeln zu Dividenden-ETF und aktiv gemanagten Dividendenfonds.
Welt-ETF aktuell mit 1,7 Prozent Dividendenrendite
Investmentfonds sammeln die Dividenden der Aktien in ihren Portfolios und können diese in unterschiedlicher Häufigkeit über das Jahr verteilt ausschütten. Einmal pro Jahr, halbjährlich, vierteljährlich – manche Fonds schütten sogar monatlich aus. Um die Ausschüttungsrenditen verschiedener Fonds einigermaßen vergleichen zu können, summieren wir die Ausschüttungen innerhalb der vergangenen zwölf Monat auf und teilen die Summe durch den jüngsten Preis eines Fondsanteils. Das ergibt die Ausschüttungsrendite, auch Ausschüttungsquote oder Dividendenrendite genannt.
Die folgende Tabelle zeigt für alle von uns empfohlenen klassischen marktbreiten oder nachhaltigen marktähnlichen ETF (-ETF) mit Ausschüttungen, wie hoch die aktuelle Ausschüttungsrendite ist. Die Dividendenrendite reicht von knapp 1 Prozent bis rund 2 Prozent. Auf mögliche Gründe für unterschiedliche Ausschüttungsquoten gehen wir weiter unten ein.
In der Tabelle stehen zum Vergleich auch weitere ausschüttende ETF mit aktuell guter Bewertung des Anlageerfolgs (, Stand 31. Mai 2023) sowie gute aktiv gemanagte Fonds mit einer Ausschüttungsquote von mehr als zwei Prozent.
Tipps:
- Mit Klick auf den Fondsnamen in der Tabelle gelangen Sie zur Einzelansicht des Fonds in unserem Fondsfinder.
- Im Fondsfinder können Sie auch gezielt nach Fonds mit hoher Ausschüttungsquote suchen, und zwar über >Weitere Filter >Ausschüttungsrendite.
- Im Fondsfinder auf den Einzelfondsansichten erfahren Sie auch mehr zur Nachhaltigkeit der Fonds und ETF mit ESG-Ansatz, sofern wir sie hinsichtlich der Nachhaltigkeit bewertet haben.
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Unterschiede bei Ausschüttungen marktbreiter ETF
Die obige Tabelle zeigt, dass es selbst bei ETF auf den gleichen Index, wie beispielsweise den breit streuenden MSCI World Index, unterschiedliche Ausschüttungsrenditen geben kann. Zwei Beispiele:
- Der Xtrackers MSCI World ETF 1D hat eine Ausschüttungsrendite von 2,1 Prozent
- Der iShares MSCI World ETF USD Dist hat eine Ausschüttungsrendite von 1,4 Prozent.
Ist der Xtrackers-ETF also besser? Das kann man aus der unterschiedlich hohen Ausschüttungsquote nicht ableiten.
Hier ein paar Gründe, warum die Ausschüttungsrenditen bei Fonds mit gleichem Anlageerfolg unterschiedlich hoch sein können.
- Der Xtrackers-ETF hat innerhalb der vergangenen zwölf Monate fünfmal ausgeschüttet, zuletzt im Mai 2023. Der iShares-ETF hat viermal ausgeschüttet, zuletzt im März 2023. Beim Xtrackers-ETF sind also die Dividenden der Aktien aus April und Mai dieses Jahres in der Berechnung enthalten, beim iShares-ETF noch nicht. Das verzerrt den Vergleich etwas.
- Je weiter die jüngsten Ausschüttungen zweier Fonds auseinander liegen, desto größer kann der Unterschied bei den Ausschüttungsrenditen sein.
- Die Frequenz der Ausschüttungen hat einen Einfluss darauf, wie weit die jüngsten Ausschüttungen zweier Fonds im Vergleich auseinanderliegen – und damit auch die Ausschüttungsrenditen.
- Swap-ETF, welche den Index synthetisch nachbilden, können eine andere Ausschüttung generieren als physisch replizierende ETF. Sie halten unterschiedliche Titel mit anderen Ausschüttungen im Portfolio.
Die beiden oben genannten MSCI-World-ETF sind in ihrer Wertentwicklung nahezu identisch. Der Xtrackers brachte über fünf Jahre 9,8 Prozent pro Jahr und über ein Jahr 2,5 Prozent, der iShares-ETF 9,5 und 2,1 Prozent. In ihrer Anlagequalität sind sie trotz aktuell unterschiedlich hoher Ausschüttungsquoten also fast gleich. Im Zeitverlauf schwanken die Ausschüttungsrenditen der beiden ETF umeinander.
Fazit: Anleger, die Ausschüttungen möchten und marktbreit investieren wollen, können jeden ausschüttenden -ETF nehmen. Die Höhe der aktuellen Ausschüttungsrendite sollte kein Auswahlkriterium sein. Relevanter ist je nach Anlageziel die Frequenz der Ausschüttungen.
Zusatzrente über Ausschüttungen – oder über Verkauf von Fondsanteilen
Wer mit einer flexiblen Zusatzrente leben kann, kann auf ausschüttende Fonds setzen, am besten auf marktbreite ETF. Anleger sollten bei ihrem Depotanbieter darauf achten, dass die Ausschüttungen nicht automatisch wieder investiert werden. Die Rente, die sich aus den Ausschüttungen ergibt, schwankt aber im Zeitverlauf, da die Unternehmen im Fonds nicht konstant hohe Ausschüttungen vornehmen.
Wer seine Zusatzrente genauer steuern möchte, kann einen anderen Weg gehen: Anlegerinnen und Anleger können regelmäßig Fondsanteile verkaufen. Das geht mit einem ausschüttenden Fonds, aber auch mit einem thesaurierenden Fonds. Aus Kostengründen kann es vorteilhaft sein, einmal jährlich einen größeren Betrag zu verkaufen, den Erlös aufs Tagesgeldkonto zu verschieben und von dort monatlich die Rente zu beziehen.
Tipp: Wie hoch der Betrag sein kann, den man sich monatlich als Zusatzrente leisten kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Höhe des Vermögens, der Vermögensaufteilung auf Aktien(-ETF) und Zinsanlagen, der geplanten Laufzeit, dem Vererbungswunsch und weiteren Faktoren. Um die passende Entnahmehöhe bestimmen zu können, haben wir die Pantoffel-Rente entwickelt. Mehr dazu in unserem Artikel: Mit dem Pantoffel-Portfolio die Rente aufpeppen.
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- Die Ausschüttungsrenditen globaler Dividenden-ETF sind beträchtlich. Die Fonds konnten auch dem schwächelnden Aktienmarkt trotzen – anders als ETF mit Wachstumsaktien.
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- Aktiv gemanagte Fonds mit hoher Dividendenrendite werden oft gekauft. Wir zeigen, warum Anlegerinnen und Anleger nicht allein auf die Ausschüttungsrendite achten sollten.
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@pete-da: Danke für den Hinweis. Wir führen zur besseren Orientierung die ETF in der Tabelle nun getrennt nach "klassisch" und "nachhaltig" auf. Welche ethischen und ökologischen Ausschlusskriterien im Einzelnen gelten, können Sie der Einzelansicht eines Fonds im Fondsfinder entnehmen (kostenpflichtig) - sofern wir den Fonds hinsichtlich der Nachhaltigkeit bewertet haben. Sie können im Fondsfinder auch gezielt nach Fonds mit bestimmten Ausschlusskriterien filtern.
Bei dem ETF-Vergleich vermisse ich einen Hinweis auf den Nachhaltigkeitswert/-inhalt der jeweiligen Anlage und z.B. darauf, ob in Rüstungsgüter, BRIC-Staaten, usw. investiert wird, sowie auf sonstige für den potentiellen Anleger massgebende Faktoren.