Die meisten Dax-Konzerne planen höhere Dividenden als im Vorjahr. In der Summe winkt eine Rekordausschüttung von deutlich über 30 Milliarden Euro. Anleger, denen Einzelaktien zu riskant sind, können mit Investmentfonds gezielt auf Dividendentitel setzen. Besonders preisgünstig geht das mit ETF. test.de erklärt, worauf dabei zu achten ist.
Der Frühling ist Dividendensaison
Der Frühling ist in Deutschland traditionell Dividendensaison. Besonders viele Unternehmen lassen ihre Aktionäre von April bis Juni am Unternehmenserfolg teilhaben. Die Dividende wird frühestens am dritten Tag nach der Hauptversammlung überwiesen.* Anspruch haben alle Anleger, die eine Aktie spätestens einen Tag vorher gekauft haben. Ausländische Unternehmen schütten in der Regel mehrmals jährlich aus, die großen US-Konzerne zum Beispiel meist einmal pro Quartal.
Bei einigen Aktien 4 bis 5 Prozent Rendite
Voraussichtlich werden mehr als 20 der 30 Dax-Konzerne ihre Dividende erhöhen. Siemens machte damit im Januar bereits den Anfang. Die Dividendenrendite – Dividende geteilt durch Aktienkurs – der Siemens-Aktie betrug rund 3 Prozent. In dieser Größenordnung liegt Schätzungen zufolge auch die Durchschnittsrendite der Dax-Unternehmen. Bei einigen Konzernen wie Allianz, Daimler und Münchner Rück wird sogar eine Rendite von 4 bis 5 Prozent erwartet. Anleger sollten eine Aktie aber niemals allein wegen einer attraktiven Dividende kaufen, sondern nur, wenn sie auch das Geschäftsmodell des Unternehmens überzeugt.
Zwei deutsche Dividenden-ETF
Auch die Besitzer von börsengehandelten Indexfonds (ETF) profitieren von Dividenden. Für den deutschen Aktienmarkt gibt es zwei ETF. Der iShares DivDax Ucits ETF (DE) mit der Isin DE 000 263 527 3 bündelt die 15 Dax-Aktien mit der höchsten Dividendenrendite. Der Deka DaxPlus Maximum Dividend Ucits ETF (Isin DE 000 ETF L23 5) hat unter seinen 20 Titeln auch deutsche Nebenwerte. Er versucht, übers Jahr möglichst viele Ausschüttungen einzusammeln.
Tipp: Im Produktfinder Fonds finden Sie Bewertungen der Finanztest-Experten für rund 6 000 aktiv gemanagte Fonds und ETF aus 38 Fondsgruppen – von Aktienfonds Welt, Europa oder Deutschland über Rentenfonds Euro bis hin zu Mischfonds.
Erfolgreiche globale Dividendenfonds
Eine breitere Streuung erhalten Anleger mit global anlegenden Dividendenfonds. Zwei von ihnen stehen zurzeit unter den Top-Angeboten der Aktienfonds Welt. Der aktiv gemanagte DWS Top Dividende (Isin DE 000 984 811 9) schüttete im vergangenen Jahr allein 460 Millionen Euro an seine Anleger aus. Seit seiner Auflegung 2003 brachte er eine durchschnittliche Ausschüttungsrendite von 3,5 Prozent pro Jahr. Ebenfalls die Höchstwertung erhält der iShares Stoxx Global Select Dividend Ucits ETF (DE) mit der Isin DE 000 A0F 5UH 1. Seine Ausschüttungsrendite lag seit 2012 zwischen etwa 3,5 und 7 Prozent.
Gute Beimischung, aber keine Basisanlage
Anleger sollten aber nicht nur auf Dividendenfonds setzen, denn diese bieten in der Regel keine breite Länder- und Branchenmischung. Im Internetsektor sind dividendenstarke Aktien zum Beispiel Mangelware, es wäre ungünstig, wenn er aus diesem Grund im Depot fehlte. Als Basisanlagen empfehlen wir stattdessen breit streuende Fonds auf den globalen oder europäischen Aktienmarkt. Ideal sind etwa ETF, die den MSCI World, den MSCI Europe oder den Stoxx 600 Europe abbilden.
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*Korrigiert am 2. März 2017. Seit Anfang 2017 werden Aktiendividenden später eingebucht als gewohnt. Bislang gab es die Auszahlung am Tag nach der Hauptversammlung, nun ist der dritte Geschäftstag nach der Hauptversammlung der frühestmögliche Auszahlungstermin. Die Änderung erfolgte, um die Dividendenpraxis innerhalb der Europäischen Union anzugleichen.
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