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Jahrelang war es für Anleger attraktiv, Container zu kaufen um sie dann von der Verkäuferfirma an Reedereien vermieten zu lassen. Mieteinnahmen und gute Rückkaufswerte zum Ende der Vertragslaufzeit brachten ihnen lukrative Renditen von häufig weit über 5 Prozent pro Jahr ein. Jetzt bangen Zehntausende Anleger um ihre Investments, weil die Nachfrage nach den Stahlkisten seit über einem Jahr stark rückläufig ist. test.de sagt, was betroffene Anleger tun können.
Tausende Anleger warten auf vertraglich garantierte Mieteinnahmen
Ende Mai musste die Hamburger Magellan Maritime Services GmbH (MMS) Insolvenz beantragen. Rund 9 000 Anleger warten seither vergeblich auf ihre vertraglich garantierten Mieten. MMS ist nicht der einzige strauchelnde Anbieter. Auch die Hamburger Buss-Gruppe hat Probleme, seit der weltweite Warenumschlag wegen anhaltend niedriger Öl- und Stahlpreise kriselt.
Das bietet der Finanztest-Artikel
Finanztest sagt:
- wie das Geschäft mit den Containern funktioniert.
- was der Gesetzgeber tut, um Anleger besser zu schützen.
- warum Anlegern unabhängig von der Insolvenz eines Anbieters in vielen Fällen Mieteinnahmen zustehen.
Mit unserem Musterbrief können betroffene Magellan-Anleger beim Insolvenzverwalter ihre Mieten einfordern.
Auszüge aus dem Finanztest-Artikel
„Das Angebot klang lukrativ: „Wie ein Schweizer Uhrwerk“, erklärte ein Berater Finanztest-Leser Ralf Schmidt*, liefen die Direktinvestments in Container der Hamburger Magellan-Gruppe. „Die Leistungsbilanz ist vorbildlich. Keine Mietausfälle, trotz Krise. 100 Prozent Planerfüllung.“ Bei Renditen von 5,15 bis 7,12 Prozent. Das war 2014. (...)
Magellan, seit 24 Jahren am Markt, kann derzeit die garantierten Mieten nicht zahlen und Rückkaufsangebote nicht erfüllen. MMS verwaltet insgesamt 187 000 Container. 160 000 Stück wurden über ein Direktinvestment von Investoren finanziert. Begründet werden die Probleme mit Zah-lungsschwierigkeiten bei den Reedereien. Nach ersten Schätzungen stehen 350 Millionen Euro auf dem Spiel.
Der vorläufige Insolvenzverwalter von Magellan, Rechtsanwalt Peter-Alexander Borchardt von der Kanzlei Reimer Rechtsanwälte in Hamburg, führt die Insolvenz maßgeblich auf verkürzte Zahlungsziele chinesischer Hersteller von Neucontainern zurück. (...)“
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- Nach der Pleite einer Anlagefirma verlangen Insolvenzverwalter oft Ausschüttungen zurück, die Anleger erhalten haben. Das dürfen sie nicht immer, wie der Fall P&R zeigt.
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- Dubiose Anwälte strengen massenhaft Verfahren an, die Geschädigten kaum helfen. Viele Opfer fühlen sich ein zweites Mal geschröpft. Wir zeigen, wie die Anwälte vorgehen.
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- Die Solvium-Gruppe leiht sich Geld von Investoren, um Container zu kaufen. Dafür zahlt sie Zinsen. Das klingt gut, birgt aber hohe Risiken. Einige sind beunruhigend.
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