
Digitalradios ohne Internetzugang wie das Sony (links im Bild) empfangen regionale Sender klassisch über UKW und – je nach Standort – Dutzende digitale Sender aus ganz Deutschland störungsfrei über den Standard DAB+. Internetfähige Digitalradios wie das Roberts (rechts im Bild) empfangen neben deutschen UKW- und DAB+-Sendern auch Tausende Radiostationen aus der ganzen Welt. Die lassen sich etwa nach Ländern oder Genres ordnen.
Auf drei Wegen gelangen deutsche Radiohörer ans Ziel: klassisch-analog über UKW oder digital über DAB+ oder das Internet. Die Stiftung Warentest hat 18 Digitalradios mit Preisen zwischen 40 und 280 Euro getestet, darunter 10 Internetradios von Anbietern wie Philips, Grundig und Teufel. Viele schwächeln ausgerechnet beim UKW-Empfang. Doch auch der Ton der meisten Radios im Test konnte nicht überzeugen. Nur drei klingen gut.
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Digitalradios: 18 Geräte für UKW-, DAB+- oder Internetradio im Test

Drei Empfangswege: Internet, DAB+, UKW.
Die meisten Deutschen hören trotz digitaler Sendewege nach wie vor über UKW ihren Lieblingsradiosender. Über UKW lassen sich vor allen Dingen lokale und regionale Sender empfangen. Allerdings schwächelten in unserem Test von Digitalradios viele Geräte ausgerechnet beim etabliertesten Empfangsweg.
Nur wenige störungsfreie Sender über UKW
So empfingen einige Geräte selbst bei guten Empfangsbedingungen nur wenige Sender störungsfrei. Besser sieht es beim DAB+-Empfang aus, hier zeigen sich kaum Probleme. Vorteil: Über DAB+ lassen sich auch Sender aus ganz Deutschland empfangen und das rauschfrei. Allerdings ist über DAB+ selbst nicht jeder Radiosender empfangbar. Besonders kleinere, lokale Sender senden häufig noch nicht über DAB+. Alle Geräte im Test beherrschen sowohl den Empfang über DAB+ als auch über UKW .
Das bietet der Digitalradio-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Unsere aktuelle Testtabelle zeigt Bewertungen für 18 Digitalradios von Herstellern wie Roberts, Medion, Sonoro, Philips, Teufel oder Sony. 10 der 18 Geräte haben integriertes Internetradio, die anderen empfangen nur über DAB+ und UKW.
Kaufberatung. Welcher der drei Empfangswege ist für wen am besten? Der Testbericht klärt über Vor- und Nachteile der verschiedenen Empfangswege auf und gibt Einblick in aktuelle Entwicklungen beim UKW-Empfang.
Tipps und Hintergrund. Erfahren Sie, bei welchen Geräten Sie auch per Bluetooth oder WLan Musik vom Smartphone zuspielen oder den Musikstreamingdienst Spotify einbinden können.
Heft-Artikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf die PDFs zum aktuellen Testbericht aus test 7/2018 und zur vorhergehenden Untersuchung aus test 7/2015.
10 Radios mit Internetanbindung
Von den 18 geprüften Radios verfügen 10 über eine Internetanbindung. Mit ihnen können Nutzer über WLan auf Tausende von Radiosendern aus der ganzen Welt zugreifen. Die Sendervielfalt lässt sich nach verschiedenen Kriterien orten, etwa nach Land oder Genre. Selbst bei schwacher WLan-Verbindung klappte das im Test einwandfrei.
Nur drei Radios bieten einen guten Ton
Nicht nur beim UKW-Empfang zeigten sich im Test Probleme, auch der Klang der meisten Radios konnte nicht überzeugen. Nur drei Radios bieten einen guten Ton. Auch von diesen Geräte darf man trotz Preisen jenseits der 200 Euro keinen so guten Klang erwarten, wie von vergleichbar teuren WLan- oder Bluetooth-Lautsprechern. Die Radios sind eher etwas zum Nebenbei-Hören in der Küche geeignet, weniger für die Party im Wohnzimmer.
UKW bleibt erhalten
Radio lässt sich auch in Zukunft über Ultrakurzwelle empfangen. Im Juni drohte der private Dienstleister Freenet mit Abschaltung. Die ist vom Tisch: Radiosender und Sendeantennen-Besitzer haben sich auf neue Preise geeinigt. Dem Vernehmen nach zahlen die Sender mehr für die UKW-Ausstrahlung als bisher, aber weniger als die Antennenbesitzer forderten.
Hintergrund: Der bundesweit für die Radioausstrahlung verantwortliche Dienstleister Media Broadcast, der mittlerweile zur Freenet-Gruppe gehört, hat mehrere Hundert Antennen des UKW-Netzes verkauft. Die neuen Eigentümer versuchten höhere Mieten durchzusetzen. Media Broadcast unterstützte dieses Verlangen und drohte den Radiomachern mit der Abschaltung der UKW-Übertragung. Die Bundesnetzagentur, die den Rundfunkmarkt staatlich reguliert, drohte damit, marktregulierend einzugreifen. Das Thema „UKW-Abschaltung“ geistert immer wieder durch die Medien. Nicht zuletzt, weil die Regierungsparteien CDU, CSU und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart haben, das Digitalradio stärken zu wollen.
Die Realität sieht anders aus: UKW ist mit 93 Prozent Reichweite wichtigster Empfangsweg in Deutschland, vor Digitalradio DAB+ mit 16 Prozent und Internetradio mit 10 Prozent (inklusive Mehrfachempfang).
Nutzerkommentare, die vor dem 27. Juni 2018 gepostet wurden, beziehen sich auf eine ältere Untersuchung. Den Abschnitt zum Thema „UKW“ auf der Startseite dieses Artikels haben wir am 16. Juli 2018 aktualisiert. Im Heftartikel selbst haben wir diese Informationen nicht aktualisiert.
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