Digitalkameras im Test

Fragen und Antworten

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Warum testet die Stiftung Warentest Kameras in verschiedenen Gruppen? Warum sind die Test­ergeb­nisse kosten­pflichtig? Warum gibt es keine Testfotos? Hier sind die Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Digitalkameras im Test Testergebnisse für 416 Digitalkameras

Warum der Test in verschiedenen Gruppen?

Ein direkter Vergleich von einfachen Kompakt­kameras und hoch­wertigen Systemkameras macht wenig Sinn. Die Kameras erfüllen verschiedene Ansprüche, deshalb teilen wir sie in Gruppen: einfache Kompakt­kameras (die vor allem auf Fotos mit Auto­matik ausgelegt sind), hoch­wertige Kompakt­kameras (mit manuellen Funk­tionen und Speicherung von Rohdaten) und Systemkameras (mit manuellen Funk­tionen, Speicherung von Rohdaten und Wechsel­objektiven). Die Anforderungen an hoch­wertige Kameras (Systemkameras und hoch­wertige Kompakt­kameras) sind höher. Wir beur­teilen hier im Sehtest zusätzlich Aufnahmen mit manuellen Einstel­lungen und Rohdaten­ausgabe in anspruchs­vollen Situationen (kontrast­reiche Motive bei wenig Licht). Einfache Kompakt­kameras geben keine Rohdaten aus. Das verschärfte Test­szenario ist mit ihnen nicht möglich. Weitere Details im Testprogramm 2016 - 2018.

Warum gibt es das Urteil „Bild mit manuellen Einstel­lungen“ nur bei hoch­wertigen Kameras?

Einfache Kompakt­kameras haben winzige Bild­sensoren. Damit sind qualitative Grenzen gesetzt. Es gibt zwar Modelle mit manuellen Funk­tionen zur Steuerung von Schärfe, Blende und Belichtungs­zeit, die Qualität einer hoch­wertigen Kamera erreichen einfache Modelle aber nicht. Eine Kamera wie die Panasonic Lumix TZ81 ist ein Grenz­fall: Sie lässt sich manuell einstellen und kann sogar Rohdaten speichern. Den hohen Qualitäts­maßstäben, die wir für hoch­wertige Kameras anlegen, wird die kleine Panasonic mit ihrem winzigen Sensor aber nicht gerecht. Sie würde in der Gruppe der hoch­wertigen Kameras hinten liegen. Wir haben diese Kamera deshalb als einfache Kompakt­kamera bewertet. Dort ist sie top.

Warum gibt es bei test.de keine Testfotos und Mess­tafeln?

Wir testen für die Allgemeinheit, nicht in erster Linie für Fachleute. „Verständlich und klar“ ist unsere Devise. Ein sauberer Test erfordert stan­dardisierte Verfahren, die immer wieder zum selben Ergebnis führen. Die Prüfer in unseren Sehtests beur­teilen dutzende Aufnahmen der Kameras auf profilierten, hoch­wertigen Computermonitoren. Ein festes Set von Motiven: Porträts ohne Blitz, Land­schaften mit Gebäuden im Sonnenlicht, Innen­aufnahmen von Gegen­ständen und Hauttönen, Gesichter im Gegen­licht. Immer unter denselben Bedingungen. Das lässt sich nicht einfach durch den Download von einzelnen Testfotos und Mess­tafeln nach­stellen. Wir über­lassen die subjektive Bewertung unseren Experten im Labor und liefern Ihnen die Ergeb­nisse. Über­sicht­lich und verständlich, wissenschaftlich ermittelt und repro­duzier­bar.

Warum kosten die aktuellen Test­ergeb­nisse Geld?

Wir finanzieren damit die Testarbeit. Die Stiftung Warentest arbeitet selbst­ständig und unabhängig. Wir kaufen alle Kameras anonym im Handel, wir arbeiten nicht mit Presse­mustern. Wir lassen die Kameras in einem unab­hängigen Fach­labor testen, nach unseren Vorgaben, wissenschaftlich, objektiv und kompetent. Das kostet Geld.

Digitalkameras im Test Testergebnisse für 416 Digitalkameras

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Ex-Kd am 22.05.2023 um 08:02 Uhr
Eigene Qualitätskontrolle?

Vielen Dank für ihre Antwort.
Wie sinnvoll es ist, sie auf Fehler hinzuweisen, haben sie eindrücklich mit ihrem Kommentar vom 09.05.2023 um 16:57 Uhr gezeigt: „Unsere Angaben zur Ausstattung sind richtig“.
Davon abgesehen, lässt ihre Antwort, für mich nur zwei Schlüsse zu.
Entweder wurde die Gebrauchsanleitung nicht gelesen oder ihre Tester haben den Inhalt nicht verstanden. Wie sie in beiden Fällen die Gebrauchsanleitung hätten beurteilen wollen, erschließt sich mir nicht, aber das können sie bestimmt erklären.
Im Übrigen ist die Bezeichnung Depth Compositing nicht neu, auch wenn sie das suggerieren wollen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 17.05.2023 um 15:36 Uhr
Eigene Qualitätskontrolle?

@Ex-Kd: Wir haben nicht nur eine Qualitätskontrolle und wir beschäftigen eine Reihe von Verifizierern, die einen schwierigen Job gut machen. Wie unten erläutert werden hier verschiedene Begriffe parallel gebraucht. Der Begriff Focus Stacking, den auch wir verwenden, ist gut etabliert. Ein Anbieter, der lieber eigene Begriffe kreiert, hat die Chance, auf unsere Anbietervorinformation zu reagieren, bevor wir die Ergebnisse veröffentlichen.

Ex-Kd am 16.05.2023 um 12:05 Uhr
Eigene Qualitätskontrolle?

"Leider hat Canon nicht die Möglichkeit genutzt, uns über das Vorhandensein der Funktion zu unterrichten..."
Wieso sollte Canon Ihnen die Arbeit abnehmen Ihre Artikel auf Richtigkeit zu kontrollieren?
Andere Publikationen haben hierfür eine eigene Verifikationsabteilung.

Profilbild Stiftung_Warentest am 12.05.2023 um 15:13 Uhr
Focus Stacking bei der Canon EOS R6 II

@Etlon: Vielen Dank für Ihren Hinweis. Nach Prüfung der Funktion Depth Compositing (laut Handbuch) können wir bestätigen, dass es sich bei dieser um Focus Stacking handelt. Entsprechend korrigieren wir die Ausstattungstabelle für die EOS R6 II-Kameras. Canon bezeichnet die Funktion auf der R6 II-Produktseite als „Fokus-Bracketing einschließlich Bildkomposition“, aber auch der Begriff Focus Stacking wird von Canon benutzt, siehe die Story unter: https://www.canon.de/pro/stories/macro-focus-stacking/. In diesem allgemeinen Beitrag wird allerdings nur auf kamera-externe Nachbearbeitung verwiesen.
Leider hat Canon nicht die Möglichkeit genutzt, uns über das Vorhandensein der Funktion zu unterrichten, nachdem wir Canon im Rahmen der obligatorischen Anbietervorinformation über die Testergebnisse (nicht die Bewertung) informiert hatten.

Etlon am 10.05.2023 um 13:39 Uhr
Focus Stacking bei der Canon EOS R6 II

Vielen Dank für Ihren Kommentar vom 09.05.2023 um 16:57 Uhr.
Da ist vielleicht ein Widerspruch im Handbuch von Canon. Auf Seite 308 wird zwar auf Software verwiesen, worauf Sie sich in Ihrem Kommentar beziehen.
Aber:
Auf Seite 310 steht:
"Wählen Sie Aktivieren für Depth Compositioning in der Kamera."
Und auf Seite 312 (ganz unten) steht:
"Beim Depth Compositioning werden die optimalen Bilder aus den Aufnahmedaten ausgewählt und von der Kamera kombiniert."
Das klingt für mich eindeutig nach kamerainterner Zusammensetzung der Einzelbilder - nur das Canon im Handbuch es statt als "Focus Stacking" als "Depth Compositioning" bezeichnet.
Oder wie ist das zu verstehen?