Das Radio ist im digitalen Zeitalter angekommen. Nur haben es wenige gehört. Das könnte an den unverständlichen Namen liegen: DRM, DAB oder DVB-T. Digitales Radio ist nicht immer der analogen Variante überlegen. Wie beim Fernsehen sollten Hörer gründlich überlegen, ob sich ein Umstieg lohnt. Stiftung Warentest stellt fünf Spielarten des digitalen Radios vor: Verbreitung, Voraussetzungen, Programme, Techniken und Kosten.
Radio per Internet
Die digitale Umstellung im Hörfunk verbessert den Ton, ermöglicht mehr Sender und bietet Zusatzinfos auf dem Display. Doch nur, wenn es funktioniert und dann auch nur im besten Fall. Gute Chancen und wenig Kosten haben Hörfunkfans, die Radio per Internet oder Satellit hören. Vorteil Internet: Ein PC mit Internetanschluss haben die meisten, ebenso ein Programm wie etwa Windows Media Player. Die Auswahl an Sendern ist riesig: Surfer können in Programme auf der ganzen Welt hineinhören. Doch Vorsicht: Durch die ständige Verbindung zu einem Internetradio lädt der Rechner permanent Daten herunter. Wer viel Internetradio hört, sollte daher eine Flatrate haben.
Hörfunk per Satellit
Vorteil Satellit: Viele nutzen bereits einen digitalen Sat-Receiver, um hunderte von Fernsehsendern zu empfangen. Mit genau der gleichen Technik können sie auch Radioprogramme aus ganz Europa anhören. Einige Rundfunkangebote sind meist schon auf den oberen Programmplätzen eingestellt. Wenn das Empfangsgerät einen digitalen Ausgang hat, gibts beim Aufnehmen keinen Qualitätsverlust. Wer den bestmöglichsten Hörgenuss auch noch sichern will, nimmt MiniDiscs oder CDs als Speichermedium. Sogar Mehrkanalton via Dolby Digital ist dann möglich. Radio per Satellit oder Internet hat allerdings einen Nachteil: Es gibt noch keine tragbaren Empfänger.
Mobile Nischen
Digitale Varianten für mobile Empfänger sind DAB (Digital Audio Broadcasting) und DRM (Digital Radio Mondiale). DAB ist der digitale UKW-Empfang über Antenne. DRM benutzt die terrestrische Übertragung via Kurz-, Mittel- und Langwelle. Faszinierend: Bei DRM reichen ein bis zwei Sendemäste, um ganz Europa mit Programmen zu versorgen. Um DAB oder DRM nutzen zu können, brauchen Hörer spezielle Empfänger. Und da liegt zurzeit noch das Problem: Wenig Auswahl unter meist teuren Geräten und geringe Programmangebote. Die Zukunft könnte DVB-T gehören. Der digitale Empfang von Fernsehprogrammen per Hausantenne wird immer populärer. Radiosender werden bisher nur in Berlin innerhalb eines Pilotprojektes ausgestrahlt. Doch aus dem so genannten Überall-Fernsehen wird vermutlich rasch auch das Überall-Radio.
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