Antennenfernsehen ist bereits heute komplett digital: Mehr als 90 Prozent aller Haushalte können DVB-T über eine Dach oder Zimmerantenne empfangen. Mit dem so genannten „Überall-Fernsehen“ kommen je nach Region bis zu 34 Programme ins Haus – ohne Kabelanschluss oder Satellitenschüssel.
Vorteile
Digitales Antennenfernsehen ist eine preiswerte Alternative zu Kabel und Satellitenschüssel. Monatliche Gebühren wie beim Kabel fallen nicht an. Nur GEZ-Gebühren müssen auch Haushalte mit DVB-T bezahlen. Weiteres Plus: Auch unterwegs oder im Garten können Nutzer Fußballspiele verfolgen, Nachrichten oder ihren Lieblingsfilm anschauen: Daher auch der Name „Überall-Fernsehen“.
Ausrüstung und Kosten
Für den DVB-T-Empfang sind Fernseher, Empfänger sowie Antenne erforderlich. Je nach Lage des Wohnortes und Qualität der Empfangssignale kommt eine Dach-, Außen- oder Zimmerantenne in Frage. Jede „DVB-T-Insel“ hat einen Kernbereich, dort reicht eine Zimmerantenne. Im Randbereich sind meist Außen- oder Dachantennen für guten Empfang erforderlich. Zimmerantennen gibt es ab circa 15 Euro. DVB-T-Empfänger sind ab 40 Euro zu haben. Die meisten leisten in puncto Bild- und Tonqualität gute Arbeit, es hapert allerdings noch am Stromverbrauch. Inzwischen enthalten immer mehr Fernseher bereits DVB-T-Empfänger. Der Produktfinder Fernseher zeigt sie.
Programmvielfalt
Die Auswahl der Sender ist jedoch regional sehr unterschiedlich. Während Berliner 39 und Münchener 24 Sender empfangen, haben Zuschauer in Mecklenburg-Vorpommern nur die Wahl zwischen acht öffentlich rechtlichen Programmen. Hintergrund: Die privaten Sender beteiligen sich nur in dichtbesiedelten Empfangsgebieten an der Umrüstung auf DVB-T. In den übrigen Landesteilen rechnet sich die kostspielige terrestrische Ausstrahlung für sie nicht. Ausnahme: In Halle/Leipzig sowie in Stuttgart übertragen DVB-T-Antennen auch Programme der RTL-Gruppe. Allerdings sind die Sendungen verschlüsselt. Zuschauer benötigen einen speziellen Empfänger mit Entschlüsselungskarte.
Nachteile
Empfänger. Immer mehr Fernseher enthalten bereits einen integrierten DVB-T-Empfänger. Wer gleichzeitig einen Film schauen und einen anderen aufzeichnen will, braucht jedoch einen zweiten Empfänger für den DVD-Rekorder. Weiterer Minuspunkt: Manche Boxen haben nur einen Scart-Anschluss – das verkompliziert das Anschließen.
VPS. Bei DVB-T gibt es kein Video Programming System, mit dem sich Aufnahmen leicht programmieren lassen. Wenn ein Film verspätet ausgestrahlt wird, startet der Rekorder zu früh.
Empfang. „Überall-Fernsehen“ ist noch übertrieben. Stahlbetonwände, Hindernisse vor dem Fenster und ungünstige Witterungsbedingungen beeinträchtigen das Fernsehvergnügen. Spezielle Zimmerantennen mit Verstärker schaffen bis zu einem gewissen Grad Abhilfe. Bei ungünstigen Empfangsbedingungen helfen jedoch oft nur Außen- oder Dachantennen.
Qualität. Bei ungünstigen Empfangsbedingungen bilden sich häufig Klötzchen im Bild, die Bewegungen bleiben stehen und springen nach einigen Sekunden weiter. Die Empfangsbedingungen hängen zum einen von der Entfernung zum Sender sowie der Senderleistung ab. Zum anderen nehmen aber auch andere Faktoren wie Hindernisse vor dem Fenster, sich bewegende Personen im Raum und klingelnde Handys Einfluss auf die Empfangsqualität.
Tipps
- Leihen Sie sich vor dem Kauf eine oder mehrere Antennen und probieren sie zu Hause aus. Denn für guten Empfang sind viele Faktoren ausschlaggebend: Wohnbereich, Stellplatz und Kabellänge.
- Antennen empfangen meist am Fenster besser. Probieren Sie es aus.
- Richten Sie die Antenne mithilfe der Signalqualitäts-Anzeige Ihrer DVB-T-Box aus. Drehen und verschieben Sie die Antenne, denn einige Sender strahlen ihre Signale in horizontaler Richtung aus. Manchmal hilft es auch, die Antenne schräg zu halten.
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Wünschenswert wäre die Darstellung und Aktualisierung all Ihrer Informationsabschnitte in einer gemeinsamen pdf-Datei, die auch sogar die Tabellen seitengerecht darstellen würde.
M.E. wäre das ein Werk, welches ARD & ZDF sponsern sollten.
Nach langem Suchen und vielen falschen Auskünften in Fachmärkten habe ich nun doch einen guten Tip von einem Fachhändler bekommen. Es gibt einen Digitalreceiver mit eingebautem UHF-Modulator, bei dem man das alte Fernsehgerät ohne Scartanschluss per Koaxialkabel verbinden kann: Strong SRT 6205.
Und es funktioniert auch. Das alte Gerät kann weiterhin seinen Dienst als Zweitfernsehgerät tun.
Kommentar vom Autor gelöscht.
Technisat Digitenne TT1 (mit Verstärker) war Testsieger und bietet auch unter schwierigsten Bedingungen guten Empfang. Das schwarze Drahtgeflecht sieht zwar nicht toll aus, aber es hilft enorm. (Ich habe viele Antennen selbst getestet und kenne die einschlägigen Tests)
Die TechniSat Super DigiTenne ist optisch als Flachantenne schöner und fast gleichwertig. Ich benutze sie in Köln für unseren 2. FS . Bildlich kaum ein Unterschied zu digital über Kabel bei 32 Zoll FS-Geräten.
Beide Antennnen kosten je rd. 25 Euro.
Digital ungleich gutes Bild - Beweis: DVB-T.
Man sieht ständig Klötzchen und das sogenannte Moskitorauschen, sobald die Bildabfolge komplexer wird. Und das auch bei perfekter Empfangsqualität.
Die Werbung und auch dieser Artikel suggerieren immer wieder, auch DVB-T hätte eine "digitale" Bildqualität zu bieten.
Spätestens im Vergleich zur DVD wird klar: Auf einem aktuellem Flachfernseher oder gar auf einem Beamer ist so ein Bild inakzeptabel.
Das ganze sieht so aus, als hätte ein professioneller Fotograf mit einem Handy seine Bilder schießen müssen.
Im Garten auf einem alten 50cm Bildschirm - o.k.. Ansonsten: Nicht mehr als eine Notlösung für's schnelle Fernsehen zwischendurch.
Das liegt daran, dass man um der Sendervielfalt Willen weniger (=zu wenig) Datenbandbreite als bei DVB-S zur Verfügung hat.