Neu sind digitale Fotoalben mit Akku zum Mitnehmen, auch mit Etui. Schöne Bilder zeigt aber nicht jeder Bilderrahmen. Nur fünf sind gut.
Weihnachten naht und damit die Suche nach Geschenken. Seit einiger Zeit beliebt sind digitale Bilderrahmen, gefüttert mit Fotos von den Kindern oder dem letzten Urlaub. Im vergangenen Jahr kauften die Deutschen 1,4 Millionen Bilderrahmen, die meisten am Ende des Jahres. Knapp zwei Drittel von 147 Besitzern solch eines Geräts, die an einer Kurzumfrage auf test.de teilnahmen, nutzen es oft oder manchmal. Doch nur fünf digitale Bilderrahmen sind wirklich gute Geschenke. Das hat der Test von 16 Geräten jetzt gezeigt.
Zum Hinstellen oder als Album
Üblicherweise stehen digitale Bilderrahmen auf einem Tisch oder Sideboard. Dort spielen sie eingespeiste Fotos im Sekundentakt oder langsamer ab. Bei vielen kann der Nutzer Collagen oder Übergangseffekte einstellen. Die Rahmen an die Wand zu hängen, ist selten optimal: Das vom Rahmen baumelnde Stromkabel stört die Optik. Auch Mitnehmen bietet sich wegen der Kabelei bei den meisten Geräten nicht an.
Vier digitale Bilderrahmen im Test versorgen sich auch per Akku. Der Hama Digital Photo Frame eignet sich zur Wandmontage. Sein Energiespeicher hält etwas mehr als vier Stunden durch, dann muss er zum Aufladen ans Kabel. Zwei weitere Geräte mit Akku kommen in Form eines Fotoalbums daher: von Braun mit Kunstledereinband und von Hama mit Schutzklappe – ideal zum Mitnehmen und Herumreichen.
Wassertropfen sollen erkennbar sein
Damit der Bilderrahmen nicht schon bald in der Schublade landet, sollte er gut aufgelöste Fotos zeigen, mit kräftigen und originalgetreuen Farben. Helligkeit und Kontrast haben die Prüfer gemessen. Fünf ausgesuchte Prüfbilder wurden auf allen 16 Rahmen im Vergleich angesehen und bewertet. Für gute Noten müssen auch geringe Nuancen und kleine Details wie die Wassertropfen vor einem Wasserfall erkennbar sein. Eine hohe Auflösung von 1 024 mal 768 Bildpunkten garantiert dabei nicht immer ein gutes Bild. Das beweist der Rahmen von Samsung. Sein Problem: Steht der Bilderrahmen im einfallenden Sonnenlicht, stören Spiegelungen das sonst gute Bild. Nicht so beim Testsieger von Transcend – seine Bildschirmoberfläche hat eine Antireflexbeschichtung. Dafür fällt bei ihm der Betrachtungswinkel kleiner aus. Besonders eingeschränkt ist das Fotovergnügen, wenn der Rahmen hochkant steht.
Schwarze Balken oder Vollformat
Die meisten digitalen Bilderrahmen sind auf das Format 4:3 zugeschnitten. Fotos mit anderem Bildseitenverhältnis können sie trotzdem präsentieren: Dann erscheinen schwarze Balken rechts und links beziehungsweise oben und unten. Oder die Rahmen führen die Bilder vergrößert und beschnitten im Vollformat vor. Panoramabilder können die wenigsten zeigen.
Videos sind nur bei Samsung sehr gut
Die ersten Schritte, Singen unterm Weihnachtsbaum, ein kurzer Videogruß – die Speicherkarten der meisten Digitalkameras sind nicht nur mit Fotos, sondern auch mit kleinen Filmen gefüllt. Doch nur sieben digitale Bilderrahmen im Test können sie abspielen, alle anderen überspringen sie bei der Fotoshow. Flüssig und ohne Bildstörungen laufen Videos allerdings bloß im Samsung-Rahmen.
Fernsehen mit Hama
Wenn digitale Bilderrahmen schon Videos wiedergeben können, warum nicht auch Fernsehsignale via DVB-T empfangen und anzeigen? Das kann der Hama Digital Photo Frame dank mitgelieferter Antenne und integriertem Tuner ganz passabel. Er ist aber auch der teuerste im Test. Mit einer Bilddiagonale von nur 25 Zentimeter eignet er sich eher für unterwegs, nicht als Wohnzimmerfernseher.
Zugang zu Facebook-Fotos mit Kodak
Kommunikativ gibt sich der Pulse-Rahmen von Kodak: Richtet der Enkel für ihn eine E-Mail-Adresse ein (@kodakpulse.com), kann er Oma und Opa seine Fotos mailen. Sie erscheinen dann ohne weiteres Zutun im Bilderrahmen. Das funktioniert aber nur, wenn die Großeltern einen kabellosen Internetzugang (WLan) haben.
Im Internet surfen lässt sich mit dem Rahmen nicht, doch eine Verknüpfung mit dem Onlinenetzwerk Facebook ist möglich: Der Rahmen von Kodak kann dann Fotos aus eigenen Facebook-Alben oder aus Alben von Freunden abrufen. Fraglich ist jedoch, ob jedes Foto dort auch bei der Oma ankommen soll. Außerdem kritisch: Kodak erhält durch die Nutzung der E-Mail-Adresse Zugriff auf alle Bilder.
Trotz aller Finessen betrachten viele Menschen diese Geräte als überflüssig. Etwa 60 Prozent der rund 580 Teilnehmer unserer Kurzumfrage gaben an, sie brauchten keinen digitalen Bilderrahmen. Viele der Teilnehmer stört wohl auch der zwar geringe, aber stete Energieverbrauch.
Stromfresser kostet jährlich 6,30 Euro
Auch die kleinen Verbrauchswerte der Geräte summieren sich. Nur Testverlierer Technaxx belastet die Stromrechnung mit 2,10 Euro im Jahr am wenigsten. Die höchsten Stromkosten im Test verursacht der DigiFrame88 von Braun mit 6,30 Euro im Jahr – allerdings bei acht Stunden Dauerbetrieb täglich und dem Rest im Standby. Doch acht Stunden Fotoshow müssen wohl auch nicht jeden Tag sein – außer vielleicht zu Weihnachten.