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Seit dem 1. Februar gibt es wieder einen Zuschuss für Autofahrer, die ihren Diesel mit einem Partikelfilter nachrüsten lassen. Die Prämie vom Staat beträgt 260 Euro. test.de erklärt, worauf beim Nachrüsten zu achten ist, und wo es den Zuschuss gibt.
Grüne statt gelbe Umweltplakette
Dieselautos mit Partikelfilter stoßen weniger gesundheitsschädlichen Ruß aus und tragen so zur besseren Luftqualität besonders in den Innenstädten bei. Wer sich entscheidet, sein Dieselauto mit einem Partikelfilter nachzurüsten – was meist zwischen 700 und 1 000 Euro kostet – spart durch die staatliche Förderung einen Teil der Kosten wieder ein. Dieselautos mit Abgasklasse Euro 3 können durch den Einbau des Filters eine grüne Umweltplakette statt der gelben erreichen. Weiteres Plus: Der Partikelfilter sorgt für eine Wertsteigerung des Autos und erhöht die Chancen beim Verkauf. Dieselautos ohne Partikelfilter sind hierzulande kaum noch an den Mann zu bringen. Tipp: Die Förderung gilt nicht nur für Personenwagen, sondern auch für Sonder-Kraftfahrzeuge wie zum Beispiel Wohnmobile sowie für Kleintransporter bis 3,5 Tonnen.
Für wen lohnt es sich?
Anhand der Fahrzeugpapiere kann die Autowerkstatt feststellen, ob das Dieselauto für eine Partikelfilternachrüstung in Frage kommt. Auch die Hersteller von Partikelfiltern, zum Beispiel HJS, Oberland und Twintec, sowie der Verkehrsclub Deutschland VCD informieren darüber, für welche Fahrzeuge es Filter gibt und welche Schadstoffklasse durch das Nachrüsten erreicht wird. Wichtig: Von nur begrenztem Nutzen ist der Filtereinbau in ältere Dieselautos mit der Schadstoffklasse Euro 2. Diese würden dank Filter zwar für sauberere Luft sorgen, letztlich aber nur die Klasse Euro 3 erreichen – die gelben Plakette. Mit der darf man aber nur in 2 von 50* Umweltzonen fahren. Erst mit der grünen Plakette heißt es: Freie Fahrt in allen Umweltzonen. Einen Vorteil haben also vor allem Besitzer von Dieselautos mit der Schadstoffklasse Euro 3. Durch den geförderten Einbau des Partikelfilters können sie die begehrte Einstufung Euro 4 mit grüner Plakette erreichen.
So kommen Sie an das Geld
Schritt 1: Lassen Sie sich einen Filter einbauen (ab dem 1. Februar). Über den Einbau des Partikelfilters stellt Ihnen die Werkstatt eine Bescheinigung aus.
Schritt 2: Gehen Sie mit der Bescheinigung zur Zulassungsstelle. Sie vermerkt den Einbau des Filters im Fahrzeugschein.
Schritt 3: Besorgen Sie sich nun das Formular, mit dem Sie die Förderung beantragen können. Sie können es sich beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) herunterladen.
Schritt 4: Drucken Sie das Formular aus, füllen Sie es aus und unterschreiben Sie es. Schicken Sie es dann zusammen mit einer Kopie des Fahrzeugscheins an das Bafa. Nach Prüfung der Unterlagen überweist das Bafa den Förderbetrag auf das Bankkonto des Fahrzeughalters.
260 Euro Förderung
Für das Jahr 2015 ist ein 30 Millionen Euro schweres Förderprogramm vorgesehen. Gefördert wird die Nachrüstung mit 260 Euro pro Auto. Den Rest der Kosten muss der Fahrzeughalter tragen. Die Förderung läuft bis Februar 2016: Bis dahin muss der Antrag eingegangen sein – oder bis der Fördertopf leer ist. Die Nachrüstung selbst muss bis Ende 2015 erfolgt sein.
Tipp: Warten Sie nicht zu lange. Das Geld war bei der letzten Aktion dieser Art nach wenigen Monaten weg. Zuständig ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Pech für alle, die bereits im letzten Jahr nachgerüstet haben: Sie gehen leer aus. Eine rückwirkende Förderung ist nicht möglich.
Ansprechpartner
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Frankfurter Straße 29–35
65760 Eschborn
Telefon: 0 61 96/90 80
www.bafa.de
Dieser Artikel erschien erstmals im Februar 2012 und wurde am 26.1.2015 vollständig aktualisiert.
* Zahl der Umweltzonen korrigiert am 27. Januar 2015
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Inzwischen gibt es eine neue Förderung für 2016, ebenfalls 260 €
Hallo, wir wollen nächsten Monat unseren in Spanien gekauften und dort zugelassenen Citroen C4 1.6 collection, Diesel von 2006 nach Berlin bringen und nun erfahre ich, man kann ihn nicht nachrüsten? Wir sind geschockt, das kann doch nicht sein? Es muss doch eine Lösung geben. Kann jemand Informationen geben?
Vielen Dank!!
Hallo Dieselfahrer,
für meinen Citroen gab und gibt es offensichtlich KEINEN Filter und zwischenzeitlich habe ich vernommen, das ist nicht das einzige FZG,
das ist auch bei manchen deutschen FZGen so.
Und jetzt gibt es ja auch eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Umweltzonen.
MfG
Für mich hat sich eine Umrüstung gelohnt. Der Hersteller S.K. Handels GmbH (http://www.sk-handels-gmbh.de) bot mir eine Lösung für meinen VW T3 an. Sonst konnte kein anderer Hersteller eine Lösung dafür anbieten.
Ich fuhr nach Aicha bei Passau, nahm ein Fahrrad mit. Hab eine kleine Fahrradtour gemacht am Abend holte ich mein Fahrzeug ab, inkl. Euro 3 und grüner Plakette.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Frankfurter Straße 29–35
65760 Eschborn
hat die Förderung bereits eingestellt, da die Fördergelder für 2013 bereits ausgeschöpft sind. Das heißt, jetzt zahlt jeder den kompletten Preis für die Umrüstung.