
Kinder unter drei Jahren verunglücken am häufigsten zu Hause: Sie stürzen von der Wickelkommode, verbrühen sich durch kochendes Wasser oder ertrinken in der Badewanne. Der Markt bietet Hilfsmittel und Möbel an, die Wohnungen kindersicher machen sollen. test.de sagt, welche sinnvoll sind.
Projekt: Sichere Wohnung
Spätestens wenn ein Kind zum ersten Mal kriecht, rutscht oder krabbelt, müssen Eltern die Wohnung „kindersicher“ machen. Kinder möchten sich bewegen und ihre Umgebung erkunden. Gefahr droht, wenn sie etwa von giftigen Zimmerpflanze naschen, in Steckdosen herumstochern oder sich an ungesicherten Regalen hochziehen. Die unten vorgestellten Sicherungen helfen Kinder zu schützen, ohne sie an Entdeckungstouren zu hindern.
Tipp: Krabbeln Sie selbst einmal durch die Wohnung und schauen Sie sich die Wohnung aus der Perspektive Ihres Kindes an. Sie werden bestimmt noch einige Gefahrenquellen entdecken, die Sie schnell und einfach beseitigen können.
Sicherungen gegen Stromschläge und Beulen
Wichtig sind Hilfsmittel, die vor Gefahren wie heißen Herdplatten oder steilen Treppen schützen. Sie erhöhen die Sicherheit fürs Kind, befreien Eltern aber nicht von ihrer Aufsichtspflicht.
- Steckdosen. Sichern Sie Steckdosen durch einen Kinderschutz mit Verschlussmechanismus. Fehlstromsicherungen schalten bei einem Kurzschluss den gesamten Stromkreis aus (Einbau vom Fachmann).
- Ecken und Kanten. Polstern Sie scharfe Kanten in Kopfhöhe des Kindes mit einem Schutz aus Kunststoff ab.
- Treppen. Um Kindern den Zutritt zu steilen Treppen oder „gefährlichen“ Räumen zu verwehren, können Sie Schutzgitter anbringen. Besser noch: Üben Sie mit Ihrem Kind regelmäßig „Treppen krabbeln“. Hinauf kommt es in der Regel von selbst. Abwärts geht es am besten rückwärts mit dem Po zuerst oder im Sitzen.
- Schubladen und Schränke. Bewahren Sie gefährliche Gegenstände und Materialien wie Reinigungsmittel außerhalb der Reichweite von Kindern auf. Ansonsten sollten Sie Schublade oder Schrank durch ein Schloss sichern. Wichtig: Füllen Sie niemals giftige Mittel in Saft- oder Wasserflaschen ab. Das kann zu lebensgefährlichen Verwechslungen führen.
- Fenster und Balkontüren. Sicherungssperren verhindern, dass sich Fenster und Balkontüren weit öffnen lassen. Ein Schloss im Fenstergriff verhindert, dass Ihr Kind das Fenster unbeobachtet öffnet.
- Herd. Sichern Sie den Herd mit einem Herdschutzgitter. Am besten sind Gitter, die Sie auf der Arbeitsplatte festschrauben oder auf dem Herd mit Klebestreifen fixieren können.
- Regale. Befestigen Sie Regale, leichtere Kommoden und Leitern an der Wand.
Nur wenige Möbel sind notwendig
Generell gilt: Was Eltern für ihr Kind anschaffen, sollte ein Prüfsiegel wie das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) tragen. Möbel müssen stabil und standfest sein, dürfen keine scharfen Ecken, überstehende oder kleine abnehmbare Teile haben. Viele Möbel mögen praktisch sein, wirklich notwendig sind nur wenige, einige gar gefährlich.
- Wiege. Ist meist ein kurzes und teures Vergnügen: Spätestens nach sechs Monaten ist der Säugling der Wiege entwachsen. Deshalb empfiehlt sich die Anschaffung „second hand“.
- Gitterbett. Ist erste Wahl, spätestens wenn Ihr Kind der Wiege entwachsen ist. Sollte nach DIN EN 716 gefertigt sein. Die Gitterstäbe sollten im Abstand von 4,5 bis 6,5 Zentimeter stehen. Achten Sie auf den Abstand zwischen Bettboden und Oberkante des Gitters. Er sollte mindestens 30 Zentimeter betragen und sich auf 60 Zentimeter erweitern lassen, damit ein größeres Kind nicht herausklettern kann. Bei test.de finden Sie fürs Gitterbett die passende Kindermatratze ohne Schadstoffe, die den kleinen Körper Ihres Kindes ausreichend stützt und dennoch elastisch ist.
Lesen Sie mehr: Test Kindermatratzen - Wickelkommode. Ist gut für den Rücken der Eltern und für die Ordnung im Kinderzimmer. Nachteil: Sie braucht viel Platz. Viele Eltern wickeln lieber auf einer Unterlage auf dem Boden.
- Kinderwagen. Für die ersten Monate kommt nur ein Modell infrage, in dem das Baby richtig liegt. Buggys sind erst zu empfehlen, wenn das Baby schon gut sitzen kann. Praktisch und aufs Mitwachsen angelegt sind Kombiwagen, die Tragetasche, Kinder- und Sportwagen vereinen. Der Wagen muss kippsicher sein, leicht bedienbare Feststellbremsen sowie Schritt- und Haltegurt haben. Zudem sollte er schadstofffrei sein.
Lesen Sie mehr: Test Kinderwagen, Test Buggys - Hochstuhl. Ist ein unverzichtbares Möbel. Optimal sind Treppenstühle, die Sie dem wachsenden Kind anpassen können. Hochstühle müssen stand-, rutsch- und kippsicher sein und einen Schrittgurt haben. Lassen Sie Ihr Kind im Hochstuhl nicht unbeaufsichtigt – ansonsten kann es sich hinstellen, die Balance verlieren, aus dem Stuhl fallen oder mit ihm zusammen umstürzen.
Lesen Sie mehr: Test Kinderhochstühle - Laufstall. Sollten Sie nur ausnahmsweise einsetzen, etwa wenn Sie in der Küche in Ruhe schnibbeln und kochen wollen. Sie sollten Ihr Krabbelkind damit auf keinen Fall für längere Zeit „ruhigstellen“.
- Lauflerngeräte. Gefährlicher Unsinn. Lauflerngeräte mit denen Kinder halb sitzend, halb stehend durch die Wohnung rollen können, fördern eine falsche Körperhaltung, belasten zu früh und zu stark die Hüftgelenke und behindern die Entwicklung des Gleichgewichtsgefühls. Zudem drohen damit Treppenstürze, bei dem das Kind hilflos gefangen im Gerät meist kopfüber über mehrere Stufen hinunterstürzen kann - mit fatalen Folgen.
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Ein Laufstall ist nicht nur äußerst praktisch, es stellt auch eine große Sicherheit für die Kleinen dar. Entwicklungspsychologisch gesehen ist ein Laufstall für die Entwicklung des Kindes ebenfalls unbedenklich. Fast jedes Kind liegt doch auch in einem Gitterbett oder nicht? Aus meiner Sicht sollte ein Kind doch auch lernen, sich auch mal allein zu beschäftigen, dies hat nichts mit "ruhigstellen" oder "bestrafen wollen" zu tun.
Ein Test über die aktuell käuflichen Modelle wäre aus meiner Sicht sehr sinnvoll und hilfreich.