
Ihr Leben zu ändern, fällt Diabetikern leichter, wenn sie ihre Krankheit verstehen. Dr. Bernd Kulzer vom Forschungsinstitut der Diabetes-Akademie Mergentheim rät zur Schulung.
Wann sollten Diabetiker an einem Diabetiker-Kurs teilnehmen?
Optimal ist eine Schulung gleich nach der Diagnose. Im Alltag müssen Diabetiker ihr eigener Arzt sein. Ob sie es schaffen, abzunehmen, ihr Essverhalten zu verändern, sich körperlich zu bewegen und ihre Medikamente bedarfsgerecht einzunehmen, hängt ganz allein von den Patienten selbst ab.
Gibt es denn messbare Effekte solcher Schulungsprogramme?
Viele Untersuchungen zeigen, dass geschulte Diabetiker langfristig deutlich bessere Blutzucker- und Blutdruckwerte und weniger Folgekrankheiten haben. Wenn sie die Zusammenhänge einmal verstanden haben, fallen ihnen das Abnehmen sowie die regelmäßige körperliche Bewegung und die Tabletteneinnahme einfach leichter.
Woran erkennen Interessierte, ob eine Schulung gut ist?
Schulungen sind umso erfolgreicher, je mehr sie auf die Teilnehmer eingehen. Ideal ist daher eine Gruppengröße von vier bis acht Personen. In einer guten Schulung geht es keineswegs nur um reines Wissen. Ganz nach dem Motto „Wenig Theorie, viel Praxis“ sollte vieles praktisch eingeübt werden. Ziel muss es sein, den Diabetesalltag so gut wie möglich zu meistern. Je intensiver und länger eine Schulung ist, desto größer sind die langfristigen Erfolge im Hinblick auf die Veränderung von Lebensgewohnheiten, Gewicht und Blutzuckerlangzeitwert.
Reicht eine einzige Schulung?
Erfahrungsgemäß ist von einer einzigen Schulung kein lebenslanger Effekt zu erwarten. Nach einiger Zeit ist eine Auffrischung oder ein Kurs mit anderem Schwerpunkt notwendig. Dies gilt besonders dann, wenn die Behandlung zum Beispiel auf Insulin umgestellt wird oder wenn diabetesbedingte Probleme wie Bluthochdruck, Augen-, Nerven- oder Nierenerkrankungen aufgetreten sind. Im Laufe der Erkrankung stellen sich ja immer wieder neue Fragen, die geklärt werden müssen. Zum Glück haben wir eine Vielzahl spezieller Schulungsprogramme.
Sollte der Partner teilnehmen?
Ja. Ein Merkmal guter Schulungen ist, dass auch Partner oder Angehörige teilnehmen können. In einigen Programmen gibt es spezielle Kursstunden, zu denen die Angehörigen eingeladen werden. Bei anderen können Partner am gesamten Kurs teilnehmen.
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