

Sie möchten Ihre alten Negative und Dias digitalisieren? Norma bietet derzeit ein Werkzeug dafür. Der Discounter verkauft seit Mittwoch (24. August) einen Film-und-Dia-Scanner für rund 60 Euro. Der Schnelltest klärt, was der Scanner taugt.
Der Preis ist gut
60 Euro für einen Diascanner sind ein guter Preis. Norma verkauft den Jay-tech FS 170, einen kleiner Scanner für Dias und Negative. Der kostete ursprünglich um 100 Euro. Im Internet wird das Gerät heute ab 55 Euro gehandelt. Die meisten Onlineshops verlangen über 60 Euro, plus Versandkosten. Fazit: Der Preis von Norma ist gut.
Schnelle Fotos vom Dia
Der Jay-tech FS 170 arbeitet nach dem Fotoprinzip: Er scannt das Dia nicht, er fotografiert es. Mit Bildchip (CMOS-Sensor) und Linse, wie eine Digitalkamera. Viele preisgünstige Diascanner arbeiten nach diesem Prinzip. Vorteil: Das Digitalisieren geht schnell, das Foto vom Dia oder vom Negativ entsteht in wenigen Sekunden.
Bilder sind passabel
Die Bildqualität des Norma-Scanners ist passabel. Bei einigen Motiven sogar gut. Die Tester digitalisierten verschiedene Dias und Negative. Kontrastreiche Fotos bereiten dem Scanner Probleme: Er bildet helle und dunkle Bildanteile nicht optimal ab. Eine Gamma-Korrektur würde helfen, fehlt aber am Gerät. Die Farben wirkten bei einigen Fotos etwas unnatürlich. Alles in allem ist die Qualität für den Preis aber gut. Besser als beim Diascanner Genie Dia 100, den Norma im vergangenen Jahr verkaufte.
Handhabung einfach
Der Jay-tech FS 170 funktioniert denkbar einfach: Dia einlegen, in das Gerät schieben, Scan-Taste drücken, Speicher-Taste drücken, fertig. Der Dia-Scanner speichert wahlweise auf eine SD-Speicherkarte (nicht im Lieferumfang) oder im Flashspeicher (intern). Der interne Flashspeicher fasst etwa 16 Bilder. Von dort lassen sich die Aufnahmen auf den PC überspielen. Die direkte Datenübertragung zum PC funktioniert nicht. Die Handhabung ist einfach. Nur eine Taste für das Hauptmenü fehlt. Der Umweg über die Scan- oder Speicher-Taste ist etwas nervig und kostet Zeit. Wer viele Dias scannen möchte, ist eine Weile beschäftigt. Der Diahalter fasst immer nur vier Dias. Der zweite Halter für Filmstreifen nimmt bis zu sechs Negative auf.
Bildinhalte gehen verloren
Der Diascanner von Norma speichert Bilder mit maximal 2 000 dpi. Diese Auflösung ist bereits interpoliert. Im Klartext: Der Bildchip liefert nur rund 1 400 Bildpunkte pro Inch (dpi), der Scanner rechnet weitere Bildpunkte dazu. Ein Scan sollte zwischen 1 200 bis 4 200 dpi haben. Für kleine Abzüge (etwa bis Postkartengröße) reicht die geringere Auflösung. Auch Fotos fürs Internet müssen nicht höher aufgelöst sein. Der Scanner von Norma hat allerdings eine deutliche Schwäche: Er beschneidet das Bild. Vom Kleinbildformat 24 x 36 mm bleiben im Scan nur 22 x 29 mm übrig. Vor allem am seitlichen Rand gehen Bildinformationen verloren. Schuld ist der Bildchip im Format 4:3. Für perfekte Scans vom Kleinbild bräuchte er das Format 3:2.
Alternative: Scannen lassen
Eine Alternative zum Diascanner sind Fotodienste. Der Kunde schickt seine Dias oder Negative ein und bekommt fertige Scans auf DVD. Preis: etwa 20 bis 50 Cent pro Scan, je nach Anbieter, Auftragsmenge und Qualität. Die meisten Fotodienste bieten verschiedene Auflösungen an. Scans in Profi-Qualität sind noch teurer. Im März 2010 hat die Stiftung Warentest zwei Fotodienste exemplarisch getestet: digitalspezialist.de und fotoporto.de. Ergebnis: Die Qualität der Scans überzeugte. Zeit spart der Kunde obendrein.
Testkommentar: 16 Prozent kleiner im Bild
Produktbeschreibung: Dia-Scanner Jay-tech FS 170
Test: Dias digitalisieren: Scanner, Dia-Kopiergerät und Fotodienste
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Danke für diesen knackigen Testbericht! Damit steht für mich fest, dass ich diesen Diascanner nicht kaufen werde - und sei er noch so billig. Um meine "Schätze" alter Negative und Dias in die digitale Welt zu holen, möchte ich weder flaue Farben noch ein Beschneiden der Bilder hinnehmen. Dann doch lieber einen Profi beauftragen - siehe Links im Testbericht - oder ein "ordentliches" Gerät kaufen und die kommenden langen Herbst- und Winterabende mit dem Sichten und Scannen der alten Erinnerungen füllen.