Wer heute samstags um sechs die Sportschau einschaltet, kann sich in den Werbepausen vor originellen Heimwerkern nicht mehr retten. Doch über „dumme Werbesprüche“ mokierte sich die test-Redaktion schon 1973, als die Stiftung Warentest insgesamt 59 Schlagbohrer, Schwingschleifer und andere Do-It-Yourself-Gerätschaften unter die Lupe nahm. Von „gut“ bis „nicht zufriedenstellend“ waren alle Noten vertreten.
Sie machen harte Wände weich
Hier der Originaleinstieg aus test 11/1973:
„Heimwerken rangiert unter den »Ausgleichssportarten« streßgeplagter Männer ganz vorn. Schwere Schlagbohrer sind sogar schon zu Männlichkeitssymbolen avanciert, zumindest in entsprechend dummen Werbesprüchen. Die Nützlichkeit solcher Geräte soll damit jedoch nicht in Frage gestellt werden. Im Gegenteil: In vielen Haushalten ist die Heimwerker-Ausrüstung unentbehrlich geworden, nicht zuletzt wegen der rapiden Verteuerung von Handwerkerleistungen. Aus dem riesigen Angebot von Elektro-Werkzeugen haben wir 14 Schlagbohrer zu Preisen zwischen 140 und 310 Mark für den Test ausgewählt. Zusätzlich ließen wir elf Tischbohrständer (ca. 50 bis 90 Mark), elf Schwingschleifvorsätze (ca. 30 bis 90 Mark), elf Stichsägen (ca. 30 bis 95 Mark) und zwölf Handkreissägen (ca. 35 bis 100 Mark) prüfen. Einige Schlagbohrmaschinen erreichten wegen mangelhafter Sicherheit beziehungsweise Funkentstörung nicht das Testziel, und nur drei gelangten mit dem Prädikat »gut« in die Spitzengruppe: AEG SB 2–400 (ca. 212 Mark), AEG SB 2E-450 Electronic (ca. 265 Mark) und Neckermann Bullcraft Nr. 972/088 (155 Mark). Die Zusatzgeräte wurden überwiegend mit »gut« oder »zufriedenstellend« beurteilt. Wegen Sicherheitsmängel schnitten lediglich vier Handkreissägen schlecht ab.“