Checkliste: So wechseln Sie einfach und schnell das Depot
- Auswahl. Überlegen Sie, wie und in welchem Umfang Sie Ihr Depot nutzen wollen. Wenn Sie Hilfe bei der Abwicklung Ihrer Wertpapiergeschäfte brauchen, sollten Sie Ihr Depot bei einer Filialbank führen. Benötigen Sie nur gelegentlich Hilfe und handeln sonst telefonisch oder über das Internet, wählen Sie eine Bank, die alle drei Handelswege anbietet wie die Postbank oder die Hamburger Sparkasse (Haspa). Wollen Sie ausschließlich über das Internet handeln, sollten Sie Ihr Depot bei einem Onlinebroker oder einer Direktbank eröffnen. Welche Depots für welchen Anlegertyp am günstigsten sind, steht in den Tabellen „Wertpapierdepots für Filial- und Onlinekunden“, „Onlinedepot“ und „Filialdepot“.
- Eröffnung. Zur Eröffnung eines Onlinedepots müssen Sie ein Formular ausfüllen, das Sie bei den meisten Banken aus dem Internet herunterladen können. Am Ende des Antrags finden Sie den Postident-Kupon. Mit ihm und den Eröffnungsunterlagen gehen Sie zur Post und legen Ihren Personalausweis vor. Sobald Sie eine Depotnummer haben, können Sie auch das Formular zum Depotübertrag herunterladen und es an die neue Bank abschicken.
- Kosten. Der Übertrag einzelner Wertpapiere oder eines ganzen Depots ist kostenlos. Banken dürfen dafür nach Urteilen des Bundesgerichtshofs kein Geld verlangen (Az. XI ZR 200/03 und Az. XI ZR 49/04). Der Depotübertrag könnte aber trotzdem etwas kosten. Die Banken verwahren die Wertpapiere ihrer Kunden bei einer Verwahrstelle, zum Beispiel der Wertpapiersammelbank Clearstream Banking AG. Die Kosten, die solchen Verwahrstellen für das Umschreiben des Depots entstehen, stellen sie den Banken in Rechnung und diese dürfen sie an den Anleger weiterreichen. In der Praxis machen dies die Banken normalerweise nur bei ausländischen Wertpapieren.
- Fondsanteile. Zu vielen Banken können Sie nur Fondsanteile in ganzen Stücken übertragen. Informieren Sie sich vor dem Übertrag, ob Sie sich um den Verkauf der Bruchstücke im alten Depot kümmern müssen. Wie die Bank das handhabt, steht oft im Formular zum Depotübertrag.
- Abgeltungsteuer. Alle Steuerdaten werden inzwischen beim Depotübertrag automatisch übermittelt. Es gibt also keine Schwierigkeiten, nach einem Depotwechsel zu beweisen, welche Wertpapiere Bestandsschutz genießen, weil sie vor Einführung der Abgeltungsteuer gekauft wurden.
- Auflösung. Ihr altes Depot wird nicht automatisch gelöscht, nur weil es leer ist. Sie müssen sich um die Auflösung kümmern, weil ansonsten weitere Depotgebühren anfallen können. Einige Banken bieten mit dem Depotübertrag gleichzeitig an, sich um die Schließung Ihres altes Depots zu kümmern. Sie veranlassen dann auch den Verkauf der Bruchstücke.
- Übertragung. Der Depotübertrag kann zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen dauern. In dieser Zeit können Sie nicht über die Papiere verfügen.
Lesen Sie auf der nächsten Seite:Sechs wichtige Banken im Kurzportrait