So haben wir getestet
Im Test: 16 Sprays für Männer, davon 8 mit der Produktbezeichnung Antitranspirant und Wirkdauer 48 Stunden, sowie 8, die als Deo gekennzeichnet sind. 14 sind aufgrund ihrer Marktbedeutung ausgewählt, je ein Deo exemplarisch aus dem Naturkosmetik- und Apothekenangebot.
Eingekauft haben wir die Sprays im August/September 2015.
Um die Preise zu ermitteln, befragten wir die Anbieter im März 2016.
Schutz vor Achselgeruch (Antitranspirant / Deodorant): 50 % / 70 %
Vorbereitend wuschen je 20 männliche Probanden pro Produkt über 14 Tage beide Achselhöhlen mit einer Standardwaschlotion. Diese war unparfümiert, ohne antibakterielle oder schweißhemmende Zusätze. Zudem nutzten die Probanden ein Standarddeo ohne Aluminium bis drei Tage vor Anwendung der Testprodukte. Die Anwendungsphase betrug vier Tage: Mitarbeiter des Prüfinstituts trugen einmal täglich eine definierte Menge des jeweiligen anonymisierten Testprodukts in je einer Achselhöhle der Probanden auf. Die andere Achselhöhle blieb unbehandelt. Während der vier Tage gingen die Probanden ihrem Alltag nach und wuschen sich täglich wie zuvor. Nach der letzten Anwendung, am Ende der versprochenen Wirkdauer, bestimmten geschulte Prüfer die Intensität des Schweißgeruchs durch Riechen an den ungewaschenen Achselhöhlen. Bei Deos ohne ein zeitliches Wirkversprechen auf der Packung geschah dies nach 24 Stunden.
Die Prüfung der Deo-Wirkung mittels Sniff-Test erfolgte unter fachkundiger Leitung in Anlehnung an den ASTM-Standard E 1207–14 „Standard Guide for Sensory Evaluation of Axillary Deodorancy“ als Halbseitentest mit jeweils 20 männlichen Probanden. Die Produktverteilung erfolgte innerhalb jedes Kollektivs randomisiert zwischen beiden Achseln.
Schweißminderung (Antitranspirant): 20 %
In der Vorbereitungs- und Anwendungsphase gingen wir in gleicher Weise vor wie bei der Geruchsprüfung. 48 Stunden nach dem letzten Auftragen der Sprays durch Experten setzten sich die Probanden für zweimal 20 Minuten in einen Klimaraum, in dem ca. 38 °C und 35 Prozent Luftfeuchtigkeit herrschten. Je eine Achsel war besprüht, die andere nicht. Unter jeder trugen sie ein Granulat-Säckchen, das die während der Schwitzphase ausgeschiedenen Schweißmengen aufnahm. Die Säckchen wurden anschließend gewogen, ihr Gewicht verglichen. Um das Schwitzverhalten zu kontrollieren, haben wir dieses Procedere vor der Anwendungsphase einmal ohne aufgetragene Sprays durchgeführt.
Die Prüfung der Schweiß reduzierenden Wirkung erfolgte unter fachkundiger Leitung als Halbseitentest mit jeweils 20 männlichen Probanden in Anlehnung an „Guidelines for Effectiveness Testing of OTC Antiperspirant Drug Products“ der FDA und wurde für Produkte durchgeführt, die eine antitranspirante Wirkung ausloben. Die ausgeschiedene Schweißmenge beider Achseln im Klimaraum wurde vor der ersten Anwendung (Baseline) und nach 48 Stunden gravimetrisch bestimmt. Die Produktverteilung erfolgte innerhalb jedes Kollektivs randomisiert zwischen beiden Achseln.
Anwendung: 20 %
Nach den Labortest wendeten die Probanden die Sprays einige Tage zuhause an. Sie beurteilten u.a. Hautgefühl, Trocknungsverhalten, Sprayspuren auf der Kleidung und Handhabung. Wir prüften, ob die Produkte eine Originalitätssicherung aufwiesen.
Werbeaussagen, Beschriftungen: 10 %
Drei Prüfpersonen prüften Lesbarkeit und Übersichtlichkeit, ein Experte kontrollierte, ob die Angaben u. a. der EU-Kosmetikverordnung entsprachen. Ein Experte und die Probanden beurteilten die Werbeaussagen.
Abwertungen
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: Lautete das Urteil für „Schutz vor Achselgeruch“ befriedigend oder schlechter, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. Bei mangelhafter Schweißminderung war das test-Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser.
Weitere Untersuchungen
Wir ermittelten den Aluminiumgehalt und berechneten daraus die Aluminiumchlorhydratgehalte.
Der Aluminiumgehalt wurde in Anlehnung an die Methode DIN EN ISO 17294–2 mittels ICP-OES/MS ermittelt.