So haben wir getestet
Im Test: 21 Unisex-Deos (Roller, Sticks, Cremes, feste Deos) – 14 Deodorantien, 6 Antitranspirantien, 1 Antitranspirant für starke Schwitzer. Vier Produkte sind zertifizierte Naturkosmetika. Wir kauften von September bis November 2018 ein, Preise erfragten wir im April 2019 bei Anbietern.
Schutz vor Achselgeruch (Antitranspirant/Deodorant): 40 % / 60 %
Vorbereitend wuschen pro Produkt 20 männliche und weibliche Probanden 14 Tage lang beide Achseln mit einer unparfümierten Standardwaschlotion ohne antibakterielle oder schweißhemmende Zusätze. Bis drei Tage vor Anwendung der Testprodukte nutzten sie ein Standard-Deo ohne Aluminium. Während der viertägigen Anwendungsphase trugen Institutsmitarbeiter einmal täglich eine definierte Menge des jeweiligen anonymisierten Produkts in je einer Achsel der Probanden auf. Die andere blieb unbehandelt. Die Probanden wuschen sich in diesen vier Tagen wie zuvor. 24 Stunden nach der letzten Anwendung bestimmten geschulte Prüfer die Intensität des Schweißgeruchs durch Riechen an den ungewaschenen Achseln.
Die Prüfung erfolgte unter fachkundiger Leitung in Anlehnung an den ASTM-Standard E 1207–14 „Standard Guide for Sensory Evaluation of Axillary Deodorancy“ als Halbseitentest mit jeweils 20 Probanden. Die Produktverteilung erfolgte randomisiert zwischen beiden Achseln.
Schweißminderung (Antitranspirant): 20 %
Wir gingen genauso vor wie bei der Geruchsprüfung. 24 Stunden nach dem letzten Auftragen der Produkte durch Experten setzten sich die Probanden zweimal 20 Minuten in einen auf zirka 38 Grad Celsius temperierten Raum mit 35 Prozent Luftfeuchtigkeit. Sie trugen unter beiden Achseln Baumwollpads, die den während der Schwitzphase ausgeschiedenen Schweiß auffingen. Die Pads wurden gewogen, ihr Gewicht verglichen. Vor der Anwendungsphase führten wir das Prozedere einmal ohne Produkte durch.
Die Prüfung erfolgte unter fachkundiger Leitung als Halbseitentest mit jeweils 20 Probanden in Anlehnung an „Guidelines for Effectiveness Testing of OTC Antiperspirant Drug Products“ der FDA. Die ausgeschiedene Schweißmenge beider Achseln im Klimaraum wurde vor der ersten Anwendung (Baseline) und nach 24 Stunden nach der letzten Anwendung gravimetrisch bestimmt. Die Produktverteilung erfolgte randomisiert zwischen beiden Achseln.
Anwendung: 20 %
Die Probanden und fünf Experten bewerteten unter anderem die Handlichkeit der anonymisierten Produktbehälter, ob sie sich gut öffnen und schließen ließen. Sie prüften Aspekte wie Hautgefühl, Deo-Wirkung, Trocknungsverhalten, bei entsprechender Auslobung auch die Achselnässe.
Kritische Stoffe: 5 %
Wir bestimmten die Konzentration von Butylphenyl Methylpropional (Lilial). Waren Cyclosiloxane deklariert, analysierten wir ihre Gehalte.
Lilial: Analyse mittels GC-MS in Anlehnung an DIN EN 16274.
Cyclosiloxane: Analyse mittels GC-MS.
Verpackung: 5 %
Wir prüften, ob Originalitätssicherung, Materialkennzeichnung und Recyclinghinweise vorhanden waren. Von drei Packungen je Produkt ermittelten wir Inhaltsmenge, Füllungsgrad, Entleerbarkeit. Ein Experte prüfte, ob es Mogelpackungen waren.
Deklaration und Werbeaussagen: 10 %
Ein Experte prüfte Werbeaussagen und ob Angaben der EU-Kosmetikverordnung entsprachen, drei bewerteten Leserlichkeit und Übersichtlichkeit.

Verwischt. Lushs Beipackzettel ist nach nur wenigen Tagen unleserlich.
Abwertungen
Waren die Urteile für Schutz vor Achselgeruch befriedigend oder schlechter oder die für Deklaration und Werbeaussagen mangelhaft, konnte das test-Qualitätsurteil nicht besser sein. Es konnte maximal eine halbe Note besser sein als die Note für Schweißminderung. War das Urteil für kritische Stoffe ausreichend, werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine Note ab.
Weitere Untersuchungen
Wir ermittelten Gehalte an Aluminium, deklarationspflichtigen Duftstoffen und, sofern deklariert, an gesättigten (Mosh) und aromatischen (Moah) Mineralöl-Kohlenwasserstoffen. Naturnahe und Naturkosmetikprodukte prüften wir auf mineralölbasierte synthetische Stoffe: Kein Produkt war auffällig. Warben Anbieter online oder auf der Packung von Deodorantien mit „Achseltrockenheit“ oder ähnlichen Aussagen, wurde die Schweißminderung getestet.
Aluminium: Abhängig vom Aluminiumgehalt Analyse mittels Flammen-AAS in Anlehnung an RL 93/73/EWG oder mittels ICP-MS in Anlehnung an DIN EN ISO 17294-2 nach Mikrowellenaufschluss (§64 LFGB K 84.00-29).
Deklarationspflichtige Duftstoffe: Analyse mittels GC-MS in Anlehnung an DIN EN 16274.
Mineralöl-Kohlenwasserstoffe: Analyse mittels LC-GC/FID.
Mineralölbasierte synthetische Stoffe (Biogener Kohlenstoffanteil): Bestimmung mittels Radiocarbonmethode (Flüssigszintillationsspektrometrie). Nach Verbrennung der Probe in einem Makro-Elementaranalysator wurde das CO2-Gas separat aufgefangen, unter Verwendung eines Temperaturgradienten freigesetzt und in einer vorgelegten, gekühlten Mischung eines Szintillations-Cocktails (Carbosorb / Permafluor) absorbiert. Der CO2-Anteil wurde unter Berücksichtigung der Massendifferenz berechnet. Zur Korrektur der 14C-Werte werden die 13C / 12C-Isotopenverhältnisse mittels Elementaranalysator in Kombination mit einem IRMS (Isotopenverhältnis-Massenspektrometer) bestimmt.
Achseltrockenheit: siehe Prüfung Schweißminderung.
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