
Uta Bange vom Verein Sekten-Info Nordrhein-Westfalen weiß, wie man unseriöse Coaches erkennt. Der Verein berät Personen, die schlechte Erfahrungen mit Coaches gemacht haben.
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Testergebnisse für 22 Verbände für die Coach-Suche 04/2014Woran kann ich einen unseriösen Coach erkennen?
An falschen und unrealistischen Versprechen. Unseriöse Coaches versprechen Ihnen etwa, dass sich Ihr gesamtes Leben durch ein Coaching verändern wird, dass Sie dadurch reich und glücklich werden. Das ist Unsinn.
Vorsicht ist auch geboten, wenn ein Coach behauptet, er sei für jedes Problem der richtige Ansprechpartner. Ein guter Coach kennt seine Grenzen und verweist an Kollegen, wenn er einen Auftrag nicht annehmen kann.
Einige Coaches versprechen, psychische Erkrankungen zu heilen. Was ist davon zu halten?
Auch das ist nicht seriös. Ein Coach ist kein Psychotherapeut. Ängste, Depressionen oder Traumata kann er nicht behandeln. Stellt sich während des Coachings heraus, dass der Klient psychische Probleme hat, empfiehlt ein guter Coach eine Psychotherapie.
Was sind weitere Indizien für unseriöses Verhalten?
Werden Sie nach dem Erstgespräch gedrängt, schnell einen Vertrag mit dem Coach zu unterschreiben, so ist auch das nicht in Ordnung. Ein guter Coach räumt Ihnen Bedenkzeit ein.
Gibt es Methoden im Coaching, die einen hellhörig machen sollten?
Esoterische Methoden wie Kartenlegen, Quantenheilung, Kinesiologie oder energetische Psychologie werden gelegentlich in Coachings angewandt. Sie sind unwissenschaftlich und können sich schädlich auf die Psyche auswirken. Auch Neurolinguistisches Programmieren, kurz NLP, ist eine häufig verwendete Methode, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist. Als alleinige Methode in einem Coaching reicht sie nicht aus, einzelne Übungen können aber hilfreich sein.
Schadet ein unseriöses Coaching?
Ein Coaching, das dem Klienten nichts bringt, ist zunächst einmal Zeit- und Geldverschwendung. Ein schlechter Coach kann einen Klienten aber auch verunsichern und destabilisieren oder ihn in eine Richtung drängen, in die dieser nicht wollte. Das kann bis zur psychischen Abhängigkeit führen, wenn der Coach es darauf anlegt.
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ich bin selbst als Coach tätig und habe meinen Weg in die Selbstständigkeit nach einem abgeschlossenen Psychologie-Studium und Erfahrungen als Festangestellte in der Organisationsberatung gefunden.
Nun heißt Selbstständigkeit auch immer ein bisschen, ins kalte Wasser zu springen. Marketing und Auffindbarkeit wird plötzlich zur eigenen Herausforderung - Datenbanken vereinfachen diesen Weg.
Ich selbst bin nur in wenigen vertreten und auch wenn ich weiß, dass diese natürlich auch die Suche erleichtern, rate ich: Schaut über diesen Tellerrand hinaus. Coaches sollten euch transparent begegnen, was die Kompetenzen betrifft. Auch Authentizität ist wichtig und diese zeigt sich oft in zusagenden Webseiten oder gepflegten Social Media Kanälen.
Ich möchte, dass meine Kunden wissen, wer ich bin und wie ich zum Coaching fand. Deshalb investiere ich Zeit, sodass man mich auch online noch vor dem ersten Gespräch ein bisschen kennen lernen kann.
Liebe Grüße
* Link vom Moderator gelöscht
Ich finde es gut und richtig, dass sich auch eine so renommierte Institution des Themas annimmt. Ja, es gibt viele schlecht oder überhaupt nicht ausgebildete und/oder anderweitig minder qualifizierte Coaches.
U.a. deswegen ist über das Thema "Coach-Suche" bereits im Februar '13 ein Artikel von mir bei "Mittelstand direkt" erschienen. http://www.mittelstanddirekt.de/home/strategie_und_management/nachrichten/passender-coach.html
Problematisch finde ich an Ihrem Artikel besonders die Betonung der "Datenbanken". Die sind - meiner Meinung nach - nur wenig anderes als ein gutes Geschäftsmodell der Betreiber. Es gibt nach meiner Kenntnis jede Menge ausgebildete, zertifizierte und erfahrene Coaches, die nicht Zig oder sogar Hunderte von Euros jährlich in ihre Mitgliedschaft in solchen Datenbanken stecken wollen, können oder müssen.
Ich empfehle stattdessen Internet-Suchmaschinen zu nutzen. Das mag zwar, auf den ersten Blick, nach etwas mehr Evaluationsarbeit aussehen, bringt aber mehr.
Ja, wer das Blaue vom Himmel verspricht, muss hinterfragt werden, und ja, Verbände und Datenbanken müssen kritisch betrachtet werden.
Zwischen den Zeilen wird aber auch deutlich, was es für einen erfolgreichen Coaching-Prozess ebenfalls braucht: Engagierte Klienten! Nur wer bereit ist, Zeit und Einsatz zu investieren, wird den Coach und das Coaching bekommen, die er wirklich braucht. Wer einen „Heilsbringer“ sucht, wird auch einen engagieren, so schlimm das auch ist. Coaching geht nur mit Bereitschaft zu echter Eigenverantwortung.
Der Versuch, objektive Kriterien zu definieren, aufgrund derer man einen Coach so verlässlich buchen wie einen Toaster kaufen kann, ist dabei so ehrenwert wie nachvollziehbar – und doch per se zum Scheitern verurteilt. Ein Coach ist halt keine Ware.
Was mich stört: Der Versuch der Sekten-Info NRW, Coachs und Methoden, die (noch) nicht wissenschaftlich belegbar sind, unterschwellig in die Sekten-Ecke zu rücken. Das ist weder hilfreich noch angemessen.
@ AlexanderMariaFassbender
Für den Artikel recherchierten wir im CoachGuide 2012 der Zeitschrift ManagerSeminare und unter www.coaching-lexikon.de die Verbände, die den Begriff „Coach“ oder „Coaching“ bereits im Titel tragen sowie die Verbände, die sich erkennbar für die Belange von Coaches einsetzen. Ausgewählt haben wir die diejenigen, die einen Ansprechpartner in Deutschland sowie eine deutschsprachige Website haben. Alle 27 Verbände, die wir so identifiziert haben, wurden angeschrieben und um Informationen gebeten. 22 Verbände davon haben uns geantwortet, und die sind im Onlineartikel inklusive Link zur Coach-Datenbank des Verbandes auch aufgeführt. Die Frage ist also, wie eng bzw. wie weit die Kriterien für einen coaching-relevanten Verband in Deutschland gefasst werden. Unterschiedliche Kriterien führen so eben auch zu unterschiedlichen Zahlen. Das gleiche gilt für die Anzahl der Coaches in Deutschland, die erwerbsmäßig Coaching-Dienstleistungen anbieten. Hier beziehen wir uns auf Zahlen, die in der Marburger Coaching-Studie generiert wurden. Auf welche Quellen beziehen Sie sich denn?(TK)
Anstatt 8000 schätzt man weit über 30000 Coaches gibt mal mehr und mal mit anerkannter Coachingausbildung.
Ihre Einschätzung der Lage was ein Coach machen sollte oder macht ist so weit sehr passend und führt den Unterschied auf zwischen einem FRAGENDEN und einem BERATENDEN Coach.
Widersprechen möchte EUCH ihrer Einschätzung , dass ein Coach nicht glücklich und erfolgreich macht. Das liegt in den Zielvereinbarungen und welche Marker der Kunde hier ansetzt. Sie revidieren ihre Aussage ohnehin zwischendurch.
Wenn Sie ins Ausland schauen, haben Sie alles diese Probleme nicht, denn dort gibt es eine Kultur des Coaching. Bei uns wird dieses leider unter den Teppich gekehrt. In Ruhe arbeiten kann ich nur im Ausland, was auch mache. In Deutschland herrscht jede Menge Misstrauen, bestimmt in vielen Situation zu RECHT.
Zusammengefasst - alles soweit passend. Der Klient muss sich wohlfühlen aber auch der Coach und ich muss auch wissen wo meine Grenzen sind, als Coach.