Botenstoffe: Zu wenig, zu viel
Bei Alzheimer spielen Botenstoffe eine große Rolle.
Als Folge des Untergangs von Zellen in bestimmten Hirnregionen tritt ein Mangel an Botenstoffen (Neurotransmittern) auf, die in diesen Hirnregionen gebildet werden. Sie übermitteln die Informationen von einer Nervenzelle zur nächsten. Ausschüttung, Bindung und Wiederaufnahme der Botenstoffe begleiten jede Aktivität des Gehirns.
Azetylcholin: Bei der Alzheimerkrankheit findet sich recht früh eine Verarmung der Überträgersubstanz im zentralen Nervensystem, die von großer Bedeutung für Aufmerksamkeit sowie Lern- und Gedächtnisleistungen ist – das Azetylcholin. Die Alzheimer-Plaques behindern den regulären Stofftransport, immer mehr Azetylcholin produzierende Nervenzellen sterben ab. Folge ist eine frühe Störung des Kurzzeitgedächtnisses.
Glutamat: Der Botenstoff Glutamat findet sich besonders in den Hirnarealen, in denen auch Azetylcholin eine Rolle spielt. Während beim Azetylcholin ein Zuwenig als Ursache für Symptome der Alzheimer-Demenz erkannt wurde, wird beim Glutamat von einem Zuviel ausgegangen: Nervenzellen werden „dauererregt“. (Lern-)Signale können nicht mehr richtig erkannt und weitergeleitet werden.
Weitere: Durch den Untergang von Nervenzellen sind noch weitere Botenstoffe betroffen. Bekannt sind ein Zuwenig an Noradrenalin und Serotonin. Beides wirkt sich auf die Stimmung und das Verhalten insgesamt aus. Depressionen, Angst, Unruhe entstehen.