
Noch fahrtauglich? Bei Verdacht auf Demenz besser prüfen lassen. © Fotolia
Schneckentempo fahren, Ampeln missachten, sich auf bekannten Strecken verirren – das sind typische Fahrweisen von Menschen mit Demenz. Sie selbst und Angehörige sollten die Signale ernst nehmen: Wer an Demenz leidet, kann schnell Unfälle verursachen. Im Anfangsstadium seien einige Menschen noch fahrtüchtig, betont die Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Sie müssten aber auf Dauer Alternativen finden.
Verantwortungsvoll reagieren
Bei Verdacht auf Demenz sollten Betroffene, die Auto fahren, sich von einem Arzt untersuchen lassen. Er stellt fest, ob eine Demenz vorliegt, welche Art, in welchem Stadium. So lässt sich die Fahrtauglichkeit zumindest theoretisch beurteilen. Bei fortgeschrittener Demenz dürfen Patienten nicht mehr ans Steuer.
Fahr-Check nutzen
Hat der Arzt grünes Licht gegeben, sollten Betroffene zusätzlich einen praktischen Fahrtauglichkeitscheck machen. Bei ADAC, Tüv oder Fahrschulen lässt sich prüfen, ob Gedächtnis, Konzentration, Orientierungs- und Urteilsfähigkeit noch reichen. Der Test kostet bis zu 189 Euro. Er ist nur eine Momentaufnahme. Es ist sinnvoll, ihn regelmäßig zu wiederholen – etwa nach einem Krankheitsschub.
Alternativen einüben
Angehörige sollten mit den Kranken rechtzeitig üben, neue Fortbewegungsmittel zu nutzen – etwa Bus, Taxi, Fahrgemeinschaften.
Maßnahmen ergreifen
Sieht ein Betroffener nicht ein, dass es mit dem Autofahren nicht mehr geht, sollten Angehörige eingreifen. Zur Not müssen sie den Zugang zum Auto verhindern: den Schlüssel verstecken, außer Sichtweite parken. Ärzte können fahruntaugliche Patienten bei der Fahrerlaubnisbehörde melden. Sie entzieht den Führerschein.
Was die Kfz-Haftpflicht bezahlt
Verursacht ein Demenzkranker einen Unfall, übernimmt die Kfz-Haftpflichtversicherung den Schaden, den Fremde erleiden. Der Versicherer aber kann Angehörige eventuell haftbar machen, falls die Demenz fortgeschritten war.
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