
Dieses Bürogebäude in Den Haag ist eines von elf Objekten, die noch dem Degi Europa gehören, 14 wurden seit Ende Oktober 2010 verkauft.
Nachdem am 30. September die dreijährige Auflösungsfrist für die offenen Immobilienfonds Degi Europa und Morgan Stanley P2 Value zu Ende gegangen ist, haben die Depotbanken die weitere Abwicklung übernommen. Bis die beiden Fonds endgültig abgewickelt sind, dürfte es aber noch dauern. test.de informiert.
Anleger müssen Geduld aufbringen
Die Auflösung der Immobilienfonds Degi Europa und Morgan Stanley P2 Value hat einen weiteren Schritt erreicht. Seit Oktober liegt die Verwaltung in den Händen der Depotbanken Commerzbank (für Degi) und Bank Caceis Deutschland (für Morgan Stanley). Beide Fonds besitzen noch Immobilien, beim Degi Europa sind es elf, beim Morgan Stanley P2 Value fünf. Anleger brauchen Geduld. Bis alles verkauft und das Geld ausgezahlt ist, könnten einige Jahre vergehen.
Auszahlung vor 2017 unwahrscheinlich
Eine feste Vorgabe, wann die Immobilien verkauft sein müssen, gibt es nicht. Und danach kann es noch dauern, ehe alles an Anleger ausgezahlt ist. Der Fonds KanAm US-Grundinvest zum Beispiel hatte seine Bestände Anfang 2012 verkauft – noch bevor im April 2012 die Verwaltung an die Depotbank überging. Rund 60 Millionen Dollar hat der Fonds für eventuelle Gewährleistungsansprüche oder Steuerrückforderungen zurückbehalten. Wie KanAm Grund auf seiner Internetseite schreibt, ist nicht damit zu rechnen, dass der Restbetrag vor 2017 ausgezahlt werden kann. Morgan Stanley kündigt an, für mögliche Ansprüche Dritter an den Fonds vorerst 90 Millionen Euro einzubehalten.
Starke Kursverluste seit Ende 2010
Der Degi Europa hat seit Bekanntgabe der Kündigung 640 Millionen Euro an Anleger ausgezahlt. Das Fondsvermögen beträgt noch rund 390 Millionen Euro. Der Morgan Stanley P2 Value hat 512 Millionen Euro ausgeschüttet und verwaltet noch 238 Millionen Euro. Seit Bekanntgabe der Auflösung im Oktober 2010 haben Anleger mit dem Degi Europa 26 Prozent Verlust gemacht, der P2 Value hat seitdem rund 18 Prozent verloren. Allerdings hatte Morgan Stanley schon zuvor einige Abwertungen vorgenommen. Das zeigt ein Vergleich seit dem 1. Januar 2007. Hier steht beim P2 Value ein Verlust von 52 Prozent zu Buche, der Degi Europa hat seither 38 Prozent verloren.
Tipp
Wenn Sie Ihr Geld brauchen oder anderweitig anlegen wollen, können Sie Ihre Fondsanteile vorzeitig über die Börse verkaufen – allerdings mit Abschlägen auf den von den Depotbanken berechneten Preis.