Kaputte Waschmaschinen wieder zum Laufen zu bringen, spart den Besitzern zwar auf lange Sicht meist nicht viel Geld, verringert aber ihren ökologischen Fußabdruck spürbar.
Das reparieren Werkstätten häufig




Waschmaschinen zählen zu den häufigsten Patienten freier Werkstätten. Rund drei Viertel der Defekte werden behoben, die anderen Fälle scheitern meist an zu hohen Kosten. Reparieren lohnt sich vor allem ökologisch, denn die Herstellung verbraucht viele Ressourcen, vor allem für die Elektronik.
Sehr alte Maschinen reparieren
Hochbetagte Modelle ohne fehleranfällige Elektronik sind oft robuster und einfacher zu reparieren als Maschinen der letzten 10 bis 15 Jahre. Neue verbrauchen zwar weniger Strom und Wasser als alte, ökologisch betrachtet würde es aber Jahrzehnte dauern, bis die höhere Effizienz die Belastung aufwiegt, die bei der Herstellung entsteht. Die Umwelt dankt also jede Reparatur.
So viel darf die Reparatur kosten
Wirtschaftlich betrachtet sollten Besitzer mit steigendem Alter einer Waschmaschine immer weniger in eine Reparatur investieren. Als Faustregel empfehlen wir, in den ersten fünf Jahren bis zur Hälfte des Kaufpreises zu zahlen. Bei Geräten ab zehn Jahren sollte es höchstens ein Fünftel sein. Denn ab diesem Alter steigert eine Reparatur die Nutzungsdauer im Schnitt nur um drei Jahre. Unsere Faustregel gilt, obwohl viele Werkstätten mehr reparieren als nötig (Kundendienste für Waschmaschinen). Unsere Berechnung fußt auf tatsächlichen Kosten, Fehler von Monteuren inklusive.
Selbst reparieren, Geld sparen
Streikt die Maschine, sollten Besitzer erst selbst den Fehler suchen: Fließt das Wasser nicht ab, ist eventuell das Flusensieb verstopft. Wie man es reinigt, verrät die Bedienungsanleitung. Bei einfachen Defekten helfen Portale wie Kunnig-elektro.de und Waschmaschinendoktor.de. An die Elektrik sollten Nutzer nur Fachleute lassen.
Waschmaschinen – das sagt die Industrie
Ersatzteile, Garantie, Lebensdauer: Die Antworten der wichtigsten Anbieter
Anbieter / Marke |
Wie lange halten Sie Ersatzteile vor? |
Welche Lebensdauer kalkulieren Sie für Ihre Waschmaschinen? |
Wie lange gewähren Sie Garantie auf die Geräte? |
Beko |
10 Jahre |
Keine Angabe |
2 Jahre |
Bomann, Clatronic |
Keine Auskunft |
8 bis 10 Jahre |
2 Jahre |
BSH / Bosch, Siemens |
10 Jahre |
Keine Auskunft |
2 Jahre |
Candy Hoover |
Keine Auskunft |
10 Jahre |
2 Jahre |
Electrolux / AEG |
10 Jahre |
Mindestens 10 Jahre |
2 bis 5 Jahre |
Gorenje |
5 bis 10 Jahre |
Keine Auskunft |
2 Jahre |
Grundig |
10 Jahre |
Keine Auskunft |
3 Jahre |
LG |
Keine Auskunft |
Keine Auskunft |
Keine Auskunft |
Miele |
15 Jahre |
10 000 Stunden, 20 Jahre |
2 Jahre |
Otto / Hanseatic |
8 Jahre |
8 Jahre |
2 Jahre |
Panasonic |
7 Jahre |
Keine Auskunft |
2 Jahre |
Samsung |
5 Jahre |
Keine Auskunft |
2 Jahre |
Whirlpool / Bauknecht |
8 bis 10 Jahre |
2 000 Waschzyklen, 10 Jahre |
2 Jahre |
Teure Elektronik, günstige Heizung
Von 13 Anbietern gaben 6 an, wichtige Ersatzteile zehn Jahre oder länger vorzuhalten (Tabelle Waschmaschinen). Wir haben geprüft, ob Bauteile für eine zehn Jahre alte Maschine verfügbar sind. Heizstäbe, Pumpen und Platinen, die am häufigsten kaputtgehen, waren bei allen Anbietern lieferbar.
Die Preise unterscheiden sich je nach Anbieter stark: Bei Miele kostet die Platine 438 Euro, bei Bauknecht rund 125 Euro. Für Heizstäbe verlangen Anbieter zwischen 25 und 65 Euro, für die Pumpe 45 bis 85 Euro. Günstiger sind Ersatzteile zum Teil von Drittanbietern, etwa bei Ersatzteile-direct.com oder www.ersatzteil-vertrieb.de.
Ökologisch ist Reparieren sinnvoll
Eine Waschmaschine herzustellen, ist energie- und ressourcenintensiv, da sie viel Metall und Elektronik enthält. Besitzer schonen die Umwelt, wenn sie ihre Maschine möglichst lange nutzen und, wenn notwendig, reparieren.

Finanziell lohnt Reparieren nur wenig
Eine Waschmaschine braucht in 15 Jahren durchschnittlich zwei Reparaturen und hält bis zur ersten acht Jahre. Die typischen Reparaturen kosten so viel, dass auf lange Sicht ein Neukauf nur etwas teurer ist als die Instandsetzungen.

Weitere Details: Eine Tabelle mit den Ersatzteilkosten der befragten Anbieter für die Beispielgeräte finden Sie im Infodokument Ersatzteilkosten.
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Mein Bodestaubsauger,-mit Kabel,- von Bosch,(T-519) hat bis zum 3.2.2022 durchgehalten,-
bei täglichem Saugen. Gekauft habe ich diesen am 18. April 1989,als ich in die Neue
Wohnung eingezogen bin.Erst am 3. 2. ist die Halterung welche den Einschaltknopf fest-
hält abgebrochen,so daß ich jetzt beim Saugen immer ein Klebeband darüber klebe,bis ich
mir einen Neuen Staubsauger zulege.
@qwertl: Mit der Reparatur von Spülmaschinenkörben haben wir uns noch nicht beschäftigt. Ihren Kommentar nehmen wir gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter. (Se)
Hallo Stiftung Warentest-Team,
Euren Artikel fand ich sehr informativ und freue mich, wenn ich bzgl. Reparatur(-fähigkeit) auch zukünftig entsprechende Artikel bei Euch lesen kann.
Das Ärgernis des rostenden Spülmaschinenkorbs hat mich inzwischen ereilt. Bei meiner bisherigen Recherche habe ich kein Produkt finden können, mit dem das stellenweise Ausbessern der Schutzschicht ohne Bedenken meinerseits möglich erscheint. Denn letzten Endes muss sich das Material mit Spülmittel und Spülmaschinensalz vertragen und sollte dennoch gesundheitlich unbedenklich sein - man trinkt ja schließlich aus den Tassen und Gläsern.
Habt Ihr dazu Erfahrungen oder ist das eine Idee für einen Artikel?
@BigBenle: Es gibt keine gesetzliche Regelung, die bestimmt, dass durch eine selbst reparierte Waschmaschine verursachte Schäden in jedem Fall selbst zu tragen sind.
Verursacht die Waschmaschine Schäden am Eigentum Dritter, kann der Privathaftpflichtversicherer die Regulierung des Schadens nicht ablehnen, nur weil man die Waschmaschine selbst repariert hat und dabei vielleicht einen Fehler gemacht hat.
Verursacht die auslaufende Waschmaschine einen Schaden am eigenen Hausrat und man möchte diesen Schaden vom Schwager ersetzt bekommen, ist das ein anderer Fall. In diesem Fall haben Kunden einer Fachfirma natürliche eine bessere Rechtsstellung. (maa)
Ich habe mal eine generelle Frage. Mein Schwager ist Dipl-Ing. Elektrotechnik und hat auch an der IHK eine Elektriker Prüfung absolviert. Allerdings arbeitet er nicht als Elektriker und hat auch kein Gewerbe. Unsere Waschmaschine (>10 Jahr alte Siemens E14-19) ist kaputt gegangen, er vermutet die Kohlen. Man kann das ja relativ einfach tauschen. Ich traue mir das sogar selbst zu, aber mein Schwager würde mir sogar dabei helfen. Er sagt aber, dass es dafür bei einem Versicherungsfall KEINEN Schutz gibt wenn man es selbst macht, da er keine Berufshaftpflicht hat.
Ist das wirklich so? Ist dann jeder der seine Waschmaschine selbst repariert prinzipiell in einem Versicherungsdilema? Angenommen die Waschmaschine geht in Flammen auf und ein Mehrfamilienhaus nimmt enormen Schaden dadurch. Wenn nun ein Sachverständiger feststellt das die Kohle getauscht wurden oder sonst was gemacht wurde – und kein Nachweis eines Elektrikers vorgelegt werden kann kann sich die Versicherung quer stellen?