
© BERGMANN FOTO, Stiftung Warentest (M)
Fünf Gigabyte Datenvolumen sind ab knapp 12 Euro im Monat zu haben. Wichtig ist das Handy-Netz, Prepaid flexibler als Laufzeittarife.
Surfen, mailen, Musik und Videos streamen: Wer unterwegs intensiv das Internet nutzt, braucht dafür einen üppigen Datentarif. Das gilt erst recht, wenn sich mehrere Nutzer einen Mobilfunkanschluss teilen, etwa über einen mobilen Hotspot (Test Mobile Hotspots, test 6/2018). Wir geben einen Marktüberblick über aktuelle Tarife mit einem Datenvolumen ab fünf Gigabyte (Tabelle Für Dauernutzer und Tabelle Für Gelegenheitsnutzer). Je nach Nutzung kann das mehr als genug sein – oder auch viel zu wenig. Der üppigste Tarif liefert 40 Gigabyte im Monat.
Reine Datentarife im Fokus
Viele der Tarife sind weniger für Smartphones ausgelegt als für Notebooks und Tablets mit eingebautem Mobilfunk-Modem sowie für mobile Hotspots oder Surfsticks. Mit etwa der Hälfte der gezeigten Tarife sind Mobiltelefonate gar nicht möglich. Die andere Hälfte erlaubt auch Mobiltelefonie. Sie kann nicht nur für Hotspot- und Tablet-Besitzer, sondern auch für datenhungrige Smartphone-Nutzer interessant sein – aber nur, wenn sie nicht viel telefonieren. Minutenpakete oder Telefon-Flatrates enthalten diese Datentarife nicht. Gespräche werden separat abgerechnet, was für Vieltelefonierer teuer wird.
Unser Rat
Den günstigsten 5-Gigabyte-Tarif bietet Freenet Mobile: Bei einem Monat Mindestlaufzeit kostet er 11,95 Euro pro Monat. Er läuft im gut ausgebauten Vodafone-Netz, erlaubt darin aber keine schnellen LTE-Verbindungen. Im LTE-Netz von Vodafone bietet Mobilcom-Debitel einen 24-Monats-Tarif für 19,99 Euro pro Monat. Wer die Flexibilität eines Prepaidtarifs vorzieht, findet für 14,99 Euro einen Tarif bei Aldi Talk mit LTE im Telefónica-Netz und bei Ja! Mobil und Penny Mobil einen ohne LTE im besseren Telekom-Netz.
Datenverbrauch
Wie viel Datenvolumen Surfer brauchen, hängt stark davon ab, wofür sie die Internetverbindung nutzen. E-Mail verbraucht am wenigsten, Online-Fernsehen und -Video am meisten.
Auf das Volumen kommt es an
Wichtigste Kenngröße für einen mobilen Datentarif ist das enthaltene Datenvolumen. In Mobilfunkverträgen begrenzen die Anbieter in der Regel die Menge, die der Nutzer mit voller Geschwindigkeit hoch- oder herunterladen kann. Mehr Datenvolumen kostet mehr: 5 Gigabyte im Monat gibt es ab knapp 12 Euro, 10 Gigabyte ab rund 30 Euro. Der einzige 40-Gigabyte-Tarif schlägt mit stolzen 80 Euro zu Buche.
Datenfresser Fernsehen und Video

Daten sparen. In der Netflix-App lässt sich der Datenverbrauch verringern. © Stiftung Warentest
Es lohnt sich also, seinen Verbrauch richtig einzuschätzen und keinen überdimensionierten Tarif zu wählen (siehe Bildergalerie oben). Größte Datenfresser sind Fernsehen und Video. Ein Spielfilm oder Fußballspiel im HD-Live-Stream von ARD und ZDF frisst schnell mal 2,5 Gigabyte. In den Apps von Video-Streaming-Diensten wie Netflix lässt sich der Datenverbrauch für mobile Verbindungen im Menü verringern.
Überschreitet der Kunde das im Tarif vereinbarte Datenvolumen, drosseln die meisten Anbieter für den Rest des Abrechnungszeitraums die Verbindungsgeschwindigkeit auf einen Bruchteil des vorher Verfügbaren. Damit lassen sich zwar noch E-Mails empfangen und senden, mit viel Geduld auch surfen. Musik- und Video-Streaming sind aber nicht mehr möglich.
Kostenfalle Automatik
Eine Kostenfalle lauert bei Smartmobil und Yourfone. Sie haben eine „Datenautomatik“ voreingestellt: Nach Überschreiten der enthaltenen Datenmenge buchen sie automatisch weitere kostenpflichtige Pakete hinzu. Ein anderes Ärgernis sind Anbieter, die nach Erreichen des Inklusiv-Volumens die Datenverbindung nicht nur drosseln, sondern komplett kappen. In unserem Vergleich ist kein Tarif mit einer solchen Kappung vertreten.
Geschwindigkeit hängt vom Netz ab
Wie schnell und stabil die Datenverbindung ist, hängt nicht zuletzt davon ab, über welches Netz und mit welcher Technik sie läuft. Die schnellsten Verbindungen erlauben LTE-Netze (Long-Term Evolution; englisch für „langfristige Entwicklung“). Doch längst nicht alle Tarife bieten LTE-Geschwindigkeit. Viele Tarife erlauben nur den Zugriff auf langsamere UMTS-Netze.
Beste Verbindung nur mit Laufzeit
Die günstigsten LTE-Tarife sind im Netz des Betreibers Telefónica zu haben, der vor allem für seine Marke O2 bekannt ist. Doch wie unsere Netztests zeigen (Test Mobilfunknetze im Test, test 6/2017), ist das LTE-Netz von Telefónica längst nicht so gut ausgebaut wie das von Telekom oder Vodafone. Die besten Verbindungen kann der Nutzer bei LTE-Tarifen im Telekom- oder Vodafone-Netz erwarten. Doch die haben ihren Preis: Der günstigste LTE-Tarif im Vodafone-Netz von Mobilcom-Debitel kostet 19,99 Euro im Monat. Und der Nutzer muss sich für eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten festlegen.
Solche Abrechnungsmodalitäten sind nicht unwichtig: Bei Laufzeitverträgen zahlt der Nutzer die angefallenen Kosten nachträglich – auf Rechnung. Bei Prepaidtarifen muss er dagegen im Voraus ein Guthaben einzahlen. Davon bucht der Anbieter den fälligen Preis dann jeweils zum Beginn des Abrechnungszeitraums ab. Der beträgt bei den meisten der hier gezeigten Prepaidtarife 28 Tage.
Wer regelmäßig große Datenmengen verbraucht, kann sich für einen der Laufzeittarife entscheiden (Tabelle Für Dauernutzer). Wer ein großes Datenvolumen nur gelegentlich braucht, etwa für den mobilen Hotspot im Urlaub, sollte einen Blick auf die Prepaidtarife (Tabelle Für Gelegenheitsnutzer) werfen: Die lassen sich flexibel zu- und wieder abbuchen, ohne dass der Kunde den ganzen Vertrag kündigen müsste. So muss er für das Datenvolumen nur zahlen, wenn er es braucht. Einen Haken hat die Sache: EU-weit nutzbare LTE-Prepaidtarife mit 5 Gigabyte gibt es derzeit nur im Telefónica-Netz. Wer fünf Gigabyte LTE in den Netzen von Telekom oder Vodafone will, muss zu einem Laufzeittarif mit zwei Jahren Mindestlaufzeit greifen – nichts für Gelegenheitsnutzer.
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Kommentar vom Autor gelöscht.
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Wenn man die üblichen Prepaid Karten ohne Option nutzt, telephoniert man zwar für 9 ct/min aber zahlt für das GigaByte Daten 240 EUR. Als Option gibt es das für 10 EUR im Monat. Das ist für mich das Problem. Warum gibt es bei den Prepaid Tarifen keinen Tarif für Daten, der kein Wucher ist? Außerdem gibt es keine Differenzierung in der Datenrate: LTE kann ruhig teurer als GPRS sein. Die Drosselung nach Verbrauch der Pauschale finde ich auch blöd. Warum wird danach nicht nach Volumen abgerechnet zu einem fairen Tarif.