
Vor den Tücken des Internets selbst kann eine Cyberpolice nicht schützen. Aber in manchen Fällen vor den finanziellen und rufschädigenden Folgen von Internet-Ärger.
Online-Shopping, E-Mail, Facebook, YouTube, Streaming-Dienste: Ein großer Teil unseres Lebens findet im Internet statt. Neue Versicherungen bieten Hilfe – etwa bei Datendiebstahl, Cybermobbing oder Ärger beim Onlinekauf. Die Stiftung Warentest hat die Angebote untersucht.
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Hilfe für Geschädigte von Internetkriminalität
Cyberversicherungen helfen bei rechtlichem und technischem Ärger im Internet. Wir haben 19 Cyberpolicen von 15 Anbietern untersucht. Die Anbieter der Policen versprechen, für Schäden einzutreten, die durch Internetkriminalität entstehen – etwa nach Hackerangriffen oder Virusbefall. Einige Cyberversicherungen kombinieren klassischen Rechtsschutz und direkte Hilfeleistungen, sogenannte „Assistance-Leistungen“. Das kann zum Beispiel eine psychologische Beratung bei Cybermobbing und Rufschädigung sein.
Suche im Darknet, Löschung rufschädigender Einträge
Die Tarife umfassen auch die Rettung oder die Wiederherstellung verloren geglaubter Daten. Zur Leistung kann auch die Suche im sogenannten Darknet gehören, einem versteckten Teil des Netzes, der mit einem normalen Internetbrowser nicht erreichbar ist. Dort werden gestohlene persönliche Daten gerne gehandelt. Den Suchservice (Webscreening) kombinieren einige Cyberversicherer mit einem Löschservice: Rufschädigende Einträge über den Versicherten, etwa unliebsame Kommentare Dritter in Netzwerken oder Foren, sollen dann mithilfe eines Dienstleisters entfernt werden.
Das bietet der Vergleich Cyberversicherungen
Testergebnisse. Der Vergleich der Stiftung Warentest von 19 Tarifen zeigt Ihnen, welche Leistungen die Policen im Einzelnen bieten. Ein solcher Vergleich ist wichtig, denn die Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt: Es gibt bei den jungen Produkten bisher keinen einheitlichen Standard. Die Angebote unterscheiden sich sehr.
Selbstschutz. Wir erklären Ihnen, welche Sicherheitsmaßnahmen Sie treffen sollten, um sich am besten vor Internetkriminalität zu schützen.
Vorhandene Versicherungsverträge prüfen
Sie denken über den Abschluss einer Cyberversicherung nach? Dann prüfen Sie zunächst, wie Ihr bisheriger Schutz aussieht – mit einem Blick in den Versicherungsordner. Denn gängige Versicherungen, die viele schon haben, decken einen Teil solcher Risiken durchaus ab.
Rechtsschutzversicherung. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt Anwalts- und Prozesskosten im Falle eines Rechtsstreits. Die Stiftung Warentest testet Rechtsschutzpakete laufend (zum Vergleich Rechtsschutzversicherung).
Haftpflichtversicherung. Private Haftpflichtversicherungen kommen für Schäden Dritter auf, sie helfen zum Beispiel, wenn Sie mit einer E-Mail unbeabsichtigt einen Computervirus verbreiten. Wenn Sie eine Police benötigen oder wechseln wollen, hilft unser individueller Tarifvergleich Haftpflichtversicherung.
Hausratversicherung. Manche Hausratsversicherung enthält Schutz für Schäden, die beim Onlinebanking entstehen. Wenn Sie eine Police benötigen oder wechseln wollen, hilft unser individueller Tarifvergleich Hausratversicherung.
Nutzer müssen ihre Geräte gut schützen
Cyberversicherungen eigenen sich vor allem für Internetnutzer, die bisher keine Rechtsschutzversicherung haben. Guten Schutz gibt es dann schon ab 49 Euro im Jahr. Eine Versicherung entbindet aber nicht von der Pflicht, die üblichen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen: Dazu gehört ein aktueller Virenschutz genauso wie sichere Passwörter und die Devise, möglichst wenig Privates im Internet preiszugeben.
Tipp: Nach dem Freischalten finden Sie im Testbericht entsprechende Tipps und Hinweise. Sie können aber auf test.de stöbern. Dann finden Sie zum Beispiel 10 Tipps gegen Hacks und Lecks – und natürlich den Test von Antivirusprogrammen.
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