

Wieder aufgelegt: Ein Dampfgarer für 29,99 Euro bei Aldi Nord, ab Montag, 14. Mai. Vor genau einem Jahr hatte Aldi den Dampfgarer schon einmal im Angebot. Damals hat die Stiftung Warentest Probe gekocht: Kartoffeln, Brokkoli und Lachs. Ergebnis des Schnelltests aus 2011: Der Dampfgarer von Aldi ist günstig und gut.
Bringt Aroma und Vitamine
Dampfgarer kochen schonend und gesund. Über heißem Wasserdampf gegartes Gemüse laugt nicht aus. Vitamine und Mineralstoffe bleiben weitgehend erhalten. Dämpfen bewahrt das Eigenaroma der Speisen. Gemüse schmeckt intensiv und besonders aromatisch. Dampfgarer können Beilagen zubereiten oder ganze Menüs. Selbst Fleisch wie Tafelspitz gelingt im Dampfgarer. Die Geräte eignen sich für alle Speisen, die kochen oder dämpfen sollen. Gedämpfter Fisch schmeckt ausgezeichnet. Bräunen und braten können Dampfgarer natürlich nicht.
Für Singles und Familien
Der Dampfgarer von Aldi besteht aus einem Dampfgerät und drei Garschüsseln mit gelochten Einlegeböden. Die Garschüsseln sind aus hochwertigem Kunststoff (Polycarbonat): transparent und hitzefest. Sie lassen sich einzeln aufsetzen oder übereinander stapeln. Alle drei Schüsseln zusammen fassen etwa 12 Liter. Das reicht für ein ganzes Menü für 4 Personen. Eine Schüssel allein taugt zum Eier kochen oder für eine Singleportion. Für Reis gibt es einen Extrabehälter ohne Löcher.
Kartoffeln für die Party
Die Tester starten zunächst mit Kartoffeln. Eine Standarddisziplin aus dem Dampfgarertest. Der Dampfgarer von Aldi dämpft die Knollen ohne Tadel. Mit und ohne Schale – ganz nach Belieben. Das Gerät bietet viel Platz: Gut zwei Kilo Kartoffeln passen in eine Schale. Hilfreich für große Gesellschaften und Partys. Sind alle Garschüsseln im Einsatz, brauchen die Kartoffeln in der obersten Schüssel allerdings länger. Das ist aber kein Problem. Die oberste Schüssel kommt nach Ende der Garzeit einfach noch mal solo für ein paar Zusatzminuten aufs Gerät. Merke: Die Garschüsseln sind stapelbar, passen aber auch einzeln auf das Gerät.
Spargel und Brokkoli perfekt
Nach den Kartoffeln steht Brokkoli auf der Speisekarte. Auch hier kann der Dampfgarer von Aldi punkten. Die Gebrauchsanleitung empfiehlt 400 Gramm Brokkoli und eine Garzeit von 15 bis 20 Minuten. Das Gerät schafft auch größere Mengen. Das Gemüse bleibt angenehm fest. Es schmeckt aromatischer als aus dem Kochtopf. Die Testleiterin schwört übrigens auf Spargel. Auch der gelingt im Dampfgarer ganz wunderbar.
Wassertank auffüllen
Zur Krönung gibt es im Test ein ganzes Menü: Kartoffeln, Brokkoli und Lachsfilet in einem Gang. Die Tester dosieren das Wasser absichtlich knapp. So läuft der Vorratsbehälter während der Garzeit leer. Beim Dampfgarer von Aldi ist das im Prinzip kein Problem. Das Gerät nimmt jederzeit neues Wasser an: Einfach über die Gerätegriffe einfüllen. Die Garschüsseln bleiben dabei aufgesetzt. Eine Anzeige auf der Vorderseite zeigt den Wasserstand. Soweit die Theorie. In der Praxis funktioniert das nicht: Die Anzeige beschlägt, sie lässt sich nicht mehr lesen.
Tipp: Füllen Sie den Wassertank maximal, bevor Sie den Dampfgarer anschalten. Dann müssen Sie nicht nachfüllen.
Handhabung passabel
In puncto Handhabung ist der Dampfgarer von Aldi passabel. Die Zeituhr könnte besser sein. Sie zeigt nur 10-Minuten-Schritte. Eine Skala für Zwischenwerte fehlt. Die Auffangschale für das Kondenswasser steckt ziemlich fest im Gerät. Wer sie gleich nach dem Kochen herausnimmt, verbrüht sich leicht die Finger.
Tipp: Lassen Sie das Gerät zunächst abkühlen.
Positiv: Die Garschüsseln sind spülmaschinenfest. Der Abwasch von Hand entfällt.
Spart keine Zeit
Nach den Lorbeeren für den Dampfgarer von Aldi folgt noch ein Wermutstropfen: Dampfgarer sparen keine Zeit. Sie kochen ohne Druck. Beim Dampfgaren zieht der heiße Dampf über die Speisen, kondensiert und läuft dann in eine Tropfschale oder entweicht über Öffnungen im Deckel. Druck entsteht nicht. Das Kochen im Dampfgarer geht deshalb nicht schneller als in einem normalen Kochtopf. Im Gegenteil. Der Dampfgarer braucht meist ein paar Minuten länger. Vorteil beim Dampfgarer: Er kann nicht überkochen. Einfach anschalten und wiederkommen, wenn das Gerät fertig ist.
Schneller kochen mit Druck
Wer Zeit sparen möchte, sollte einen Schnellkochtopf kaufen. Die kochen mit Druck und lassen den Dampf nicht entweichen. So entstehen höhere Temperaturen und das Kochen geht schnell. Nachteil: Der Koch muss mit Stoppuhr kochen. Ist die Kochzeit zu lang, zerfallen empfindliche Speisen im Dampfdruck. Dieses Problem gibt es beim Dampfgaren nicht. Dampfgarer kochen gesund, nicht aber schnell. Eine etwas längere Kochzeit schadet hier nicht.
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Wir haben die Dampfgarer untersucht: In unserem Dampfgarertest 2007 haben wir alle Dampfgarschalen aus Polycarbonat komplett für 45 Minuten in siedend heißem Wasser ausgekocht und das Wasser anschließend analysiert. Die Werte an Bisphenol-A im Wasser waren so gering , dass durch die Aufnahme nach den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen keine Gefahren ausgehen können. Wer aber aus Vorsorgegründen auf Nummer sicher gehen will, der sollte für Dampfgarer auf die Geräte mit Metallschalen zurückgreifen. Wer auf den Kunststoff Polycarbonat verzichten möchte, findet die Angabe zu den Kunststoffen in unserem Test 2/2012, unter www.test.de/dampfgarer.
@melanie_schwarz, @DerKritischeTester: In der Diskussion ist das Bisphenol-A aus Polycarbonat-Kunststoffen für Produkte im Lebensmittelbereich. Bisphenol ist eine weit verbreitete Chemikalie, die sich auch in vielen anderen Kunststoffprodukten oder auch in Thermopapier (Kassenbons) befindet. Ist sie mobil, kann sie aus den Produkten austreten und in die Umwelt gelangen. Die Diskussionen um Bisphenol-A sind seit Jahren sehr kontrovers. Die Chemikalie ist besser untersucht als viele andere Produkte, die aus Kunststoffen emigrieren können. Sämtliche neueren wissenschaftlichen Untersuchungen führten bisher nicht dazu, dass der Wert für die tägliche akzeptable Aufnahmemenge verringert wurde. Aus Vorsorgegründen hat die EU Bisphenol-A in Babyflaschen 2011 vorläufig verboten.
Braucht man für das Dämpfen wirklich ein extra Gerät?
Nein. Ein normaler Topf mit Locheinsatz tut das gleiche oder wer es elektrisch haben will ein hochwertiger Reiskocher mit Gemüseeinsatz. Portionen für 1-2 Personen passen da gut rein, verschiedene Gemüse oder Fisch/Fleisch in einem Korb zu mischen ist kein Problem.
Platz in den Küchenschränken ist auch ein Luxus.
Zu Beginn kondensiert mehr Dampf auf den kalten Speisen, als später an den erwärmten. Heizen übliche Dampfgarer stur mit konstanter Leistung, verschwenden Energie und befeuchten die Küchenluft oder ist eine simple Regelung eingebaut, die die Heizung drosselt, sobald überschüssiger Dampf entsteht?
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