Damen­ski Rock­erski vorn

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Die Qualität von Skiern wird immer besser. Das zeigt der aktuelle Test von Damen­skiern. 9 von 11 Modellen bekamen ein Gut. Ordentlich geschlagen haben sich im Test die sogenannten Rock­erski. Sie sind zumeist etwas breiter, ihr Ende ist nach oben gebogen, sie sind einfach zu beherr­schen und sehr wendig.

Damen­ski Testergebnisse für 11 Alpinski für Damen 1/2012 freischalten

Liste der 11 getesteten Produkte
Alpinski für Damen 1/2012
  • Atomic Affinity Pure 79 Hauptbild
    Atomic Affinity Pure 79
  • Blizzard Viva 7.6 IQ Hauptbild
    Blizzard Viva 7.6 IQ
  • Dynastar Exclusive Active Hauptbild
    Dynastar Exclusive Active
  • Elan Inspire Fusion Hauptbild
    Elan Inspire Fusion
  • Fischer Adventure KOA 78 Hauptbild
    Fischer Adventure KOA 78
  • Head MYA N° 4 Hauptbild
    Head MYA N° 4
  • K2 SuperOne Hauptbild
    K2 SuperOne
  • Nordica Drive XBI CT Hauptbild
    Nordica Drive XBI CT
  • Rossignol Temptation 78 Hauptbild
    Rossignol Temptation 78
  • Salomon Origins lava Hauptbild
    Salomon Origins lava
  • Völkl Attiva Estrella green Hauptbild
    Völkl Attiva Estrella green

Neun von elf sind gut

Der aktuelle Test von Damen-Alpin-Ski im mittleren Preissegment (rund 400 bis 500 Euro) kennt fast nur Sieger. Bei den Allmountainski, also Modellen für eine gemäßigte bis leicht sport­liche Fahr­weise ist das Test­niveau insgesamt erfreulich positiv ausgefallen. Die Verarbeitungs­qualität hat inzwischen ein sehr hohes Niveau erreicht. Fort­schritte gibt es auch bei der Skikonstruktion. So gab es zum Beispiel in der tech­nischen Prüfung diesmal keinen einzigen Ausreißer. Was man auch wörtlich nehmen kann, denn im Rahmen dieser Prüfung wird unter anderem die Ausreiß­festig­keit der Kanten getestet. Hier wurde zehnmal ein Sehr gut vergeben. Lediglich ein Ski der Marke Fischer war „nur“ gut. Das fällt aber kaum ins Gewicht, denn seine Kante wurde durch die gezielten horizontalen Aufschläge lediglich um 0,2 Milli­meter verschoben. Bei früheren Tests blieben nach dieser Prüfung immer wieder Ski mit komplett ausgerissenen Kanten auf der Strecke.

Hohe Kante für sport­liche Fahrer

Nennens­werte Unterschiede gibt es aber bei der Kantenhöhe. Die Differenz zwischen zirka 2,2 Milli­metern (bei Modellen von Atomic und Salomon) und 1,5 Milli­metern (bei Modellen von Dyna­star, Elan und Rossignol) ist vor allem für sport­liche Fahre­rinnen interes­sant, weil sie auf einen guten Kantengriff angewiesen sind. Sie müssen die Kante häufiger nach­schleifen. Das geht freilich nur, solange sie noch vorhanden ist. Denn bei jedem Schleifen wird die Kante eine Spur dünner.

Rocker schlagen sich gut

Gut geschlagen haben sich – sowohl auf der Piste als auch im Labor – die sogenannten Rock­erski. Von der Skiindustrie als Revolution der Skitechnologie ausgerufen standen sie 2001 zum ersten Mal im Laden und gehören mitt­lerweile zum Stan­dard. Von den elf Damen­ski, die unsere Part­ner­organisation, der österrei­chische Verein für Konsumenten­information (VKI), jetzt getestet hat, sind immerhin acht Rocker. Bis auf ein Modell landeten alle Rocker auf den vorderen Plätzen.

Rocker sind einfach zu beherr­schen

Was ist neu bei den Rockern? Sie sind zum Teil etwas breiter und das Ende ist etwas nach oben gebogen. Während herkömmliche Ski wie ein Bogen gespannt sind, ist dies bei Rock­erski weniger ausgeprägt. Liegt der Ski auf einer geraden Fläche, erkennt man die weiter in die Mitte verlagerten Kontakt­punkte. Dadurch simulieren Rocker einen kürzeren Ski. Rock­erski, die es sowohl für Frauen als auch für Männer gibt, sind einfacher zu beherr­schen und besitzen eine sehr gute Wendig­keit. Sie erleichtern das Einleiten des Schwungs, sind sozu­sagen gutmütiger und verzeihen auch mal einen Fehler. Damit eignen sie sich für fast alle Ziel­gruppen. Im Renn­sport werden Rock­erski aber nicht einge­setzt. Denn sie sind etwas träger, die Kante greift erst mit etwas Verzögerung. Für den Free­ride-Sport, also das Skifahren abseits der präparierten Pisten im Tiefschnee, ist der Rocker dagegen sehr gut geeignet. Hier kann er seinen Vorteil des besseren Aufschwimmens voll ausspielen.

Skitest im Zillertal

Die praktische Prüfung fand im April auf dem Hintertuxer Gletscher im Zillertal in Tirol statt. Das Skigebiet, das an seiner höchsten Stelle bis auf 3 250 Meter reicht, bietet das ganze Jahr über die Möglich­keit, Ski zu fahren. Wie üblich teilte sich das Test­team – acht Frauen zwischen 23 und 62 Jahren – in zwei Gruppen auf: zum einen die eher gemütlichen Gelegen­heits­fahrerinnen und zum anderen die sport­lichen Fahre­rinnen, die eine schnel­lere Fahr­weise bevor­zugen und damit den Brettern einiges mehr abver­langen. Bewertet wurde in der praktischen Prüfung das Fahren auf präparierten und nicht präparierten Pisten. Dazu gehören unter anderem die Gleit­eigenschaften der Ski sowie das Verhalten bei kurzen und langen Schwüngen. Außerdem beur­teilten die Testerinnen die Skidynamik, also Kantenwechsel und Kantengriff. Den Fahr­komfort beur­teilten sie anhand der Laufruhe bei Schuss­fahrten, des Auftretens von Vibrationen sowie der Dämpfung.

Skiauswahl sollte zum Fahr­stil passen

Bei drei Modellen unterscheiden sich die Ergeb­nisse zwischen den beiden Gruppen deutlich. Besonders auffällig ist die Dis­krepanz bei einem getesteten Modell der Marke Head. Während ihn die sport­lichen Fahre­rinnen mit einem Sehr gut auszeichneten, landete er bei den Gelegenheits­fahre­rinnen nur im Mittel­feld. Auch die Produkte von Elan und Völkl sind für diese Zielgruppe nur befriedigend. Diese drei Ski verlangen eine sport­liche Fahr­weise, um ihre Stärken auszuspielen. Beim Skikauf sollte also keiner nur auf neue Trends schielen. Der Ski muss vor allem zum individuellen Fahr­stil passen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Krabse am 07.03.2014 um 17:43 Uhr
    Sehr..

    ..interessanter Artikel.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 04.01.2012 um 19:30 Uhr
    Kein Test zu den Skisiefeln

    @gerhard.storm: Die Skistiefel waren nicht Gegenstand der Untersuchung,

  • gerhardstorm am 29.12.2011 um 20:16 Uhr
    Kniebeuge in Schistiefeln unmöglich

    Es ist nicht erkennbar, ob bei den Schistiefeltests berücksichtigt wurde, in welchem Ausmaß die die Möglichkeit besteht, im Zuge der sog. Hochentlastung beim Parallelschwung in die Knie gehen zu können. Nach meinen Erfahrungen ist dies praktisch bei den heute üblichen Schistiefeln nicht mehr möglich, wenn man von Tourenschistiefeln absieht! Dadurch muß Die Fahrweise den Schuhen angepasst werden. M.E. sollte es umgekehrt sein!