DVB-T2-HD-Receiver Comag SL 30 T2: Update dringend empfohlen
Seit dem Start des neuen DVB-T2-HD-Antennenfernsehens im Regelbetrieb am 29. März 2017 funktioniert der Comag-Empfänger SL 30 T2 nicht mehr richtig: Das bemängeln zahlreiche Leser, die dieses Gerät gekauft haben, um auch nach der Technikumstellung weiterhin komfortabel fernsehen zu können. test.de hat den Receiver ein zweites Mal ins Testlabor geschickt und erklärt, wie betroffene Nutzer Abhilfe schaffen können.
Sender lassen sich nicht dauerhaft speichern
„Dieses Teil ist zum Wegschmeißen!“, „Unbrauchbares Gerät“, „Die gewünschte Senderreihenfolge lässt sich nicht dauerhaft speichern“, „Sendernamen werden mehrfach und falsch angezeigt.“ Das sind einige Urteile von Lesern, die den Receiver Comag SL 30 T2 gekauft haben, um nach der Umstellung auf die neue Übertragungstechnik DVB-T2 HD weiterhin über Antenne fernsehen zu können.
Gute Testergebnisse
Die Stiftung Warentest hatte bereits im Januar einen Test von DVB-T2-HD-Empfänger veröffentlicht – zwei Monate vor der Umstellung des Antennenfernsehens auf die neue DVB-T2-HD-Technik. Dem Comag-Receiver SL 30 T2 hatten die Tester seinerzeit das Qualitätsurteil gut (2,2) verliehen und all denjenigen Fernsehzuschauern zum Kauf empfohlen, die dauerhaft auf die kostenpflichtigen, verschlüsselten Privatprogramme verzichten möchten.
Tipp: Alle Tests und Tipps rund ums neue Fernsehen finden Sie in unserem großen Special Umstellung auf DVB-T2 HD.
Empfänger kommt mit Regelbetrieb nicht klar
Die jüngsten Beschwerden unserer Leser veranlassten uns, diesen DVB-T2-HD-Empfänger ein weiteres Mal unter die Lupe zu nehmen: Tatsächlich kommt der von uns getestete Comag SL 30 T2 mit dem Regelbetrieb des DVB-T2-HD-Antennenfernsehens nicht klar, das seit dem 29. März 2017 in zahlreichen Metropolenregionen der Republik ausgestrahlt wird.
Erneuter Test bringt Softwareproblem zutage
Ursache ist offensichtlich ein Softwareproblem. So lautet das Ergebnis eines erneuten Tests desselben Geräts, das wir im Dezember 2016 während des Probebetriebs der DVB-T2-Ausstrahlung im Rahmen unseres Receivertests geprüft hatten. Damals sind unseren Prüfern keine gravierenden Mängel bei der Bedienung des Comag-Receivers aufgefallen. Die Handhabung bewerteten sie insgesamt als befriedigend, wenngleich die Anleitungen und Hilfen lediglich ausreichend waren. Bild und Ton hingegen waren sehr gut, die Empfangsempfindlichkeit gut.
Im Probebetrieb deutlich weniger Programme
Während des Probebetriebs der neuen Übertragungstechnik Ende 2016 wurden lediglich sechs Programme über DVB-T2 HD ausgestrahlt. Das Softwareproblem machte sich mit dem Start des Regelbetriebs von DVB-T2 HD am 29. März 2017 massiv bemerkbar. Seit diesem Zeitpunkt werden mehr als 40 Programme über DVB-T2 HD ausgestrahlt. Damit ist der Comag-Receiver offensichtlich überfordert. Auf dem getesteten Gerät war die Softwareversion V.1.1.0 installiert.
Softwareupdate beseitigt Funktionsmängel
Comag hat auf die zahlreichen Nutzerbeschwerden mittlerweile reagiert und eine nach eigenen Angaben „verbesserte Betriebssoftware für das Gerät vorbereitet“. Die neue Software kann von der Comag-Internetseite heruntergeladen werden. Wir haben die aktuelle Softwareversion V1.1.1 auf dem Testgerät aus unserer ursprünglichen Untersuchung installiert und das Gerät daraufhin erneut geprüft. Ergebnis: Das Softwareupdate beseitigt die im DVB-T2-HD-Regelbetrieb aufgetretenen Funktionsmängel. Um den Comag-Empfänger vernünftig nutzen zu können, ist ein Update also dringend empfohlen. Das Softwareupdate muss der Nutzer auf einen USB-Speicherstick kopieren und diesen anschließend an die USB-Buchse des Receivers stecken. Eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Installation erhalten Betroffene, wenn sie auf der Comag-Startseite das Feld „Softwareupdate für COMAG SL 30 T2 HEVC“ klicken.
Neues Modell unter alter Bezeichnung – ohne Probleme
Mittlerweile verkauft Comag unter derselben Produktbezeichnung SL 30 T2 ein überarbeitetes Gerät mit veränderter Hardware. Von vorn sieht es äußerlich zwar aus wie sein Vorgänger. Die Rückseite weist jedoch erhebliche Unterschiede auf: Das neue Modell SL 30 T2, das wir Anfang April 2017 gekauft haben, verfügt über eine Lan-Schnittstelle, die Antennenausgangsbuchse (Tunerdurchschleifausgang) fehlt. Auch die Menüoberfläche sieht etwas anders aus als bei dem von uns geprüften Modell mit gleichem Namen.
Schnelltest zeigt keine auffälligen Unterschiede
In einem Schnelltest traten die zuvor beschriebenen Funktionsprobleme bei dem neuen Modell übrigens nicht auf. Bei Bild, Ton, Empfangsempfindlichkeit und Umwelteigenschaften des neuen Modells mit Lan-Schnittstelle haben wir bei unseren Nachprüfungen keine auffälligen Unterschiede zwischen alter und neuer Hardware festgestellt.
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* Diese Meldung ist am 24. April 2017 auf test.de erschienen. Wir haben sie am 9. Juni 2017 umfangreich aktualisiert.