DVB-T2 Antennen

DVB-T2 Außen­antennen: Fernsehen von Balkonien

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DVB-T2 Antennen - Innen- und Außen­antennen im Test

Montage. Einfach ohne Spezial­werk­zeug, immer mit Ausrichtung auf den Fernsehsender. © LOX FOTO

Draußen ist der Empfang besser als drinnen. Nicht alle Antennen nutzen diesen Vorteil aus. Eine leidet deutlich sicht­bar unter Seeklima.

DVB-T2 Antennen

  • Alle Testergebnisse für DVB-T2 Zimmer­antennen 02/2017 Anzeigen
  • Alle Testergebnisse für DVB-T2 Außen­antennen 03/2017 Anzeigen

Seit Ende März läuft die neue Ära des Antennen­fernsehens. Die neue Technik DVB-T2 HD bietet hoch­aufgelöste Bilder und in vielen Regionen ein deutlich erweitertes Programm­angebot. Antennen­zuschauer brauchen neben einem für DVB-T2 HD gerüsteten Fernseher oder Empfänger eine gute Antenne. Geeignete TV-Geräte, Empfangsboxen und Zimmerantennen haben wir in der Februar­ausgabe vorgestellt. Bei schlechtem Empfang empfiehlt sich statt einer Zimmer­antenne eine Außen- oder sogar Dachantenne. Sie empfängt die TV-Signale ohne weiteren Verlust durch Hinder­nisse wie Wände oder Fenster.

Zwölf Außen­antennen im Test

DVB-T2 Antennen - Innen- und Außen­antennen im Test

Skymaster: Wer bis zum Anschlag dreht, schaltet den regel­baren Verstärker ab. Es fehlt ein definierter Endpunkt beim Maximum. © Stiftung Warentest

Wir haben zwölf für den Einsatz im Freien ausgelegte Antennen zu Preisen von 26 bis 99 Euro geprüft. Das Ergebnis ist weit gefächert: zwei sind sehr gut, zwei gut, vier befriedigend, zwei ausreichend und zwei mangelhaft. Sehr gut schnitten die Außen­antennen von Axing (99 Euro) und Kathrein (64 Euro) ab. Die billigste Antenne mit sehr guten Empfangs­eigenschaften, eine Funke, kostet 40 Euro. Bei Skymaster (30 Euro) und Vivanco (37 Euro) reichte es nur zum Mangelhaft.

Fernsehen an Nord- und Ostsee

Wind und Wetter sorgen für harte Bedingungen, besonders strapaziös ist der Einsatz in Küsten­regionen. Den mehr­jährigen Betrieb an Nord- und Ostseeküste haben wir mit Salz­nebel im Labor simuliert. Den anschließenden Funk­tions­test bestanden zwar alle Modelle, doch an Nieten, Schrauben, Schellen und Muttern fanden wir oft Weiß- oder Rotrost. Bei der Antenne von Triax waren die Muttern so fest­gerostet, dass sie von Hand nicht mehr lösbar waren.

Hand­arbeiten

Vor dem Start ins TV-Vergnügen sind hand­werk­liche Fähig­keiten gefragt. An leicht zugäng­lichen Orten wie zum Beispiel einem Balkongeländer schaffen es auch Laien, die Antennen mit dem mitgelieferten Zubehör zu montieren. Als nächste Hürde muss das Antennen­kabel von draußen bis zum TV-Gerät verlegt werden.

Tipp: Mit einem kurzen, flexiblen Flachkabel lässt sich das Antennen­kabel ohne Löcher zu bohren unter Fenster- oder Türdichtungen durch­führen.

Die bis zu 10 Meter langen Antennen­kabel sind oft vormontiert. Sie können bei Bedarf auch auf die gewünschte Länge gekürzt werden; die dann benötigten Stecker für den Anschluss an den Empfänger (Typ IEC) und die Antenne (verschraub­barer Stecker Typ F) fehlen aber meist (Test­ergeb­nisse Außenantennen, Eigenschaften). Um Außen­anschlüsse der Antenne vor Wind und Wetter zu schützen, liefern alle Anbieter Gummi- oder Plastiktüllen mit, die über die Stecker geschoben werden (Startseite, „Wetter­schutz ist Pflicht“) – nur bei Funke ist das Schlauch­stück viel zu weit für handels­übliche Stecker.

Alle geprüften Modelle benötigen eine 5-Volt-Spannungs­versorgung für ihren Signalverstärker. Die Spannung kommt entweder vom Empfänger oder von einem externen Steckernetz­teil. Die Antennen im Test hatten bis auf Funke, Kathrein und Triax ein Steckernetz­teil im Liefer­umfang. Über eine ebenfalls mitgelieferte Weiche wird die Versorgungs­spannung in das Antennen­kabel einge­speist. Vorteil: Der Nutzer muss nur ein Kabel nach draußen verlegen und nicht zwei.

Montage erlaubt?

Bislang gibt es kaum Gerichts­urteile zu DVB-T2-Antennen, aber sehr viele zu Satelliten­antennen. Demnach muss der Vermieter eine unauffäl­lig aufgestellte Antenne hinnehmen, Löcher in oder gar durch Hauswand, Fens­terrahmen und Balkontüren aber nicht. Diese Rege­lungen sollten auch für DVB-T2-Außen­antennen gelten. Vorteil: Die kleinen Antennen sind weniger auffällig als eine Satellitenschüssel.

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Profilbild Stiftung_Warentest am 21.09.2020 um 12:42 Uhr
Dachantenne

@Greteldix: Die Dachantenne ist in verschiedenen Bauweisen ausgeführt, hat aber insbesondere einen Wetterschutz und Blitzschutz mit Erdung. Sie hat schon allein dadurch, dass sie höher angebracht werden kann und deutlich größere Maße hat, bessere Empfangseigenschaften. Für Rerik wird auch angegeben, dass eine Dachantenne benötigt wird:
www.dvb-t2hd.de/empfangscheck/empfangscheck
(Bu)

GretelDix am 21.09.2020 um 08:44 Uhr
Dachantenne

Was unterscheidet eine Dachantenne von einer Außenantenne? Wir haben auf unserem Campingplatz einen Gerhard DVB-T2 Fernseher. Der Empfang hier in Rerik an der Ostseeküste ist katastrophal. Uns wurde nach einem Testdurchlauf eine Dachantenne empfohlen, die wir auch gleich bestellt haben, aber noch nicht haben. Hoffentlich nicht umsonst.
Danke!

Karibikmueller am 18.09.2018 um 20:07 Uhr
Jetzt läuft es

Nachmeldung: Neulich hatte ich ein Zwangsupdate meines Anbieters Freenet. Seitdem laufen die ersten ( dritten) Programme völlig problemlos. Ich stelle die Antenne nicht mal mehr ins Cocpit des Bootes. Wenn sie umkippt, auch kein Problem.
Fazit: Weder der Rechner noch der Standort noch die Antenne waren die Ursache, sondern die Software, die nun verbessert wurde.

KrischkaB am 23.11.2017 um 14:21 Uhr
Fehlinfo bei „5. Energieverbrauch minimieren“

Sie schreiben, das Steckernetzteil wäre unnötig, denn man könne ja die Antenne über den Receiver mit Strom speisen. Dazu dann die Info, dass sämtliche getesteten Receiver dazu in der Lage wären. Nützt nur nix, wenn die Antenne dafür nicht ausgerichtet ist, was immerhin auf 7 von 14 gestesteten Antennen zutrifft - dieser allgemeingültig formulierte Stromspartipp trifft also auf die Hälfte der Geräte nicht zu.
Schlimmer als die eher niedrigen zusätzlichen Stromkosten finde ich aber die dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten, wenn man wie empfohlen die Antenne weit weg vom Fernseher oben auf einem Regal neben dem Fenster aufstellt - dann muss nämlich noch ein zweites Verlängerungskabel gekauft und quer durchs Zimmer verlegt werden.
Meiner Meinung nach hätte deshalb übrigens die fehlende Fernspeisungsmöglichkeit unter dem Punkt "Handhabung" zu Minuspunkten führen sollen.

Durchlaucht am 22.06.2017 um 07:04 Uhr
Nochmal: @Rubic1000 bei Bonn

ZITAT: "Linksrheinisch von Bonn wohnend hatten wir vorher eine passive Zimmerantenne mit bestem Empfang. Nach dem Umstellen [...] und nur Dachantenne half weiter." ----- Die Dachantenne dient in diesem Fall weniger dem Nutzsignal vom nahen Sender Venusberg als vielmehr der Ausblendung des SFN-Störsignals aus Wesel in rund 110km. Die Richtwirkung und besonders die Rückwärtsdämpfung der Dachantenne reduziert das Signal aus Wesel. ----- Das Sendernetzwerk in NRW ist (wie hier von mir bereits mehrfach beschrieben) leider überdehnt, weil DVB-T2 bestenfalls 80km Laufzeitunterschiede der Signale zuläßt. Im Fall Bonn sind es aber etwa 100km Differenz. ----- Dennoch glaube ich, dass der Aufwand mit der Dachantenne sicher auch durch viel einfachere Maßnahmen vermeidbar gewesen wäre: beispielsweise durch eine Positionierung einer kleinen Antenne im Signalschatten von Wesel. Nebenbei sei noch bemerkt, dass auch bereits DVB-T-alt mit K29-RTL vergleichbare Probleme mit Wesel hatte - sogar in Köln.