
Flachkabel: Damit kommen die TV-Signale durch Tür- und Fensterdichtungen ohne Bohrloch zum Empfänger. © Stiftung Warentest
Vom 29. März 2017 bis spätestens Mitte 2019 sollen schrittweise bundesweit alle TV-Senderstandorte auf das neue Antennenfernsehen DVB-T2 HD umgestellt werden. Wie Sie den Empfang optimieren und die Antenne montieren, lesen Sie hier.
Den Empfang optimieren

Aktivantennen brauchen eine 5-Volt-Versorgungsspannung. Nur so liefern sie ein ordentliches Fernsehsignal. Alle externen Empfangsboxen und manche Fernseher können diese Spannung liefern. © Stiftung Warentest
Signalstärke kennen. Es ist normal, dass manche Kanäle besser reinkommen als andere. Ein Grund ist die unterschiedliche Sendeleistung einzelner Programmpakete (Bouquets). Derzeit strahlt zum Beispiel der Fernsehturm am Berliner Alexanderplatz auf Kanal E39 das Bayrische Fernsehen, n-tv und weitere fünf Sender mit 20 Kilowatt aus. Auf Kanal E42 verbreitet er sechs andere Sender, unter anderem Das Erste HD und ZDF HD, mit 100 Kilowatt.
Störungen beseitigen. Verpixelte Bilder und Tonausfälle nerven? Stellen Sie Ihre Zimmerantenne bei trockener Witterung probeweise raus. Wählen Sie den Standort, an dem Sie eine Außenantenne montieren könnten, richten Sie die Antenne in Richtung Sender aus. Sind Sie mit dem Empfang des am schwächsten ausgestrahlten Bouquets zufrieden, steigen Sie auf eine gute Außenantenne um. Ist das Bild immer noch mau, hilft nur noch eine Dachantenne.
Antennen ausrichten. Viele Empfänger für DVB-T2 HD zeigen die Signalstärke und -Qualität an. Drehen und verschieben Sie die Antenne so lange (um einige zehn Zentimeter) bis die Anzeigen am höchsten sind. Kippen Sie dann die Antenne probeweise um 90 Grad auf die Seite. Manche Fernsehsender kommen dann besser rein (Stichwort: Polarisation).
Die Antenne montieren und anschließen
Als Mieter nachfragen. Vor Gericht landete noch kein Streit um eine DVB-T-Außenantenne. Um ganz sicher zu gehen, sollten Sie aber Eigentümer oder Hausverwaltung um Erlaubnis bitten. Wenn Sie eine kleine Antenne etwas verdeckt montieren können und auf Bohrlöcher verzichten, sollten Sie das OK bekommen.
Mastschelle bevorzugt. Die auf einem Schwanenhals montierten Antennen sitzen nicht so fest wie die mit Mastschellen und sollten windgeschützt montiert werden.
Blitzschutz beachten. Der ist bei einer Außenantenne nicht vorgeschrieben, wenn die Antenne innerhalb der Haussilhouette verbleibt. Wird eine Antenne aber 2 Meter oder näher zur Dachunterkante montiert beziehungsweise 1,5 Meter oder noch weiter von der Hauswand entfernt, ist Blitzschutz Pflicht. In diesen Fällen muss ein Fachmann die Antenne montieren (siehe dazu www.blitzschutz.com).
Kabel kürzen. Legen sie unnötige Kabel-Meter nicht in Schleifen, kürzen Sie besser das Kabel: Jeder Meter Antennenkabel mindert die Signalqualität. Bei den vormontierten Kabeln sind die Antennenstecker angegossen und besonders wetterfest. Müssen sie gekürzt werden, sollte das Ende mit der geringsten Wetterbelastung gekürzt und an diesem Ende ein neuer Stecker montiert werden – am besten mit einer Abdichttülle geschützt.
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@Greteldix: Die Dachantenne ist in verschiedenen Bauweisen ausgeführt, hat aber insbesondere einen Wetterschutz und Blitzschutz mit Erdung. Sie hat schon allein dadurch, dass sie höher angebracht werden kann und deutlich größere Maße hat, bessere Empfangseigenschaften. Für Rerik wird auch angegeben, dass eine Dachantenne benötigt wird:
www.dvb-t2hd.de/empfangscheck/empfangscheck
(Bu)
Was unterscheidet eine Dachantenne von einer Außenantenne? Wir haben auf unserem Campingplatz einen Gerhard DVB-T2 Fernseher. Der Empfang hier in Rerik an der Ostseeküste ist katastrophal. Uns wurde nach einem Testdurchlauf eine Dachantenne empfohlen, die wir auch gleich bestellt haben, aber noch nicht haben. Hoffentlich nicht umsonst.
Danke!
Nachmeldung: Neulich hatte ich ein Zwangsupdate meines Anbieters Freenet. Seitdem laufen die ersten ( dritten) Programme völlig problemlos. Ich stelle die Antenne nicht mal mehr ins Cocpit des Bootes. Wenn sie umkippt, auch kein Problem.
Fazit: Weder der Rechner noch der Standort noch die Antenne waren die Ursache, sondern die Software, die nun verbessert wurde.
Sie schreiben, das Steckernetzteil wäre unnötig, denn man könne ja die Antenne über den Receiver mit Strom speisen. Dazu dann die Info, dass sämtliche getesteten Receiver dazu in der Lage wären. Nützt nur nix, wenn die Antenne dafür nicht ausgerichtet ist, was immerhin auf 7 von 14 gestesteten Antennen zutrifft - dieser allgemeingültig formulierte Stromspartipp trifft also auf die Hälfte der Geräte nicht zu.
Schlimmer als die eher niedrigen zusätzlichen Stromkosten finde ich aber die dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten, wenn man wie empfohlen die Antenne weit weg vom Fernseher oben auf einem Regal neben dem Fenster aufstellt - dann muss nämlich noch ein zweites Verlängerungskabel gekauft und quer durchs Zimmer verlegt werden.
Meiner Meinung nach hätte deshalb übrigens die fehlende Fernspeisungsmöglichkeit unter dem Punkt "Handhabung" zu Minuspunkten führen sollen.
ZITAT: "Linksrheinisch von Bonn wohnend hatten wir vorher eine passive Zimmerantenne mit bestem Empfang. Nach dem Umstellen [...] und nur Dachantenne half weiter." ----- Die Dachantenne dient in diesem Fall weniger dem Nutzsignal vom nahen Sender Venusberg als vielmehr der Ausblendung des SFN-Störsignals aus Wesel in rund 110km. Die Richtwirkung und besonders die Rückwärtsdämpfung der Dachantenne reduziert das Signal aus Wesel. ----- Das Sendernetzwerk in NRW ist (wie hier von mir bereits mehrfach beschrieben) leider überdehnt, weil DVB-T2 bestenfalls 80km Laufzeitunterschiede der Signale zuläßt. Im Fall Bonn sind es aber etwa 100km Differenz. ----- Dennoch glaube ich, dass der Aufwand mit der Dachantenne sicher auch durch viel einfachere Maßnahmen vermeidbar gewesen wäre: beispielsweise durch eine Positionierung einer kleinen Antenne im Signalschatten von Wesel. Nebenbei sei noch bemerkt, dass auch bereits DVB-T-alt mit K29-RTL vergleichbare Probleme mit Wesel hatte - sogar in Köln.