DECT-Telefon von Aldi Nord Zwei Mal schnurlos

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DECT-Telefon von Aldi Nord - Zwei Mal schnurlos

Aldi Nord bietet seit letzter Woche ein Set aus zwei Schnurlos-Telefonen mit Anrufbeantworter für zusammen 44,99 Euro an. test.de prüft im Schnelltest, was die Geräte wirklich taugen.

Zwei „Design“-Handapparate im Angebot

Zwei Handapparate sind bei dem Angebot von Aldi Nord im Lieferumfang enthalten. Sie liegen sehr flach in der Hand, die Kunststoffgehäuse haben eine durchschnittliche Qualität. Ein Telefonkabel und ein Netzstecker sind dabei, ebenso vorgeladene Akkus für jedes Mobilteil. Eigentlich kann mit dem Medion Life S 63072 sofort lostelefoniert werden. Die Bedienungsanleitung empfiehlt jedoch, die Nickel-Metallhydrid-Akkus 14 Stunden durchgehend zu laden. Sonst könne die Akku-Leistung auf Dauer kleiner sein. Standard-Akkus der Größe AAA können in dem Gerät nicht verwendet werden.

Bedienung mit kleinen Problemen

Für die Navigation im Menü ist keine Anleitung notwendig. Der Menübaum ist logisch aufgebaut. Die fünf Zeilen im schwarz-weißen Display bieten ausreichende Übersicht. Auch das Einspeichern von Nummern und Namen funktioniert problemlos. Allerdings muss der Nutzer über das Menü ins Telefonbuch gehen, um neue Kontakte zu speichern. Wie bei fast allen DECT-Telefonen ist es nicht möglich, Kontaktdaten von einer SIM-Karte oder einem PC zu übertragen. Die Tasten haben im Schnelltest kleine Probleme bereitet: Sie haben nicht immer perfekt reagiert, so dass die Eingabe manchmal wiederholt werden musste. Ohne Beleuchtung ist die Beschriftung der Tasten nur schlecht lesbar. Die Tasten für Wahlwiederholung und für die Anrufliste sind gar nicht beschriftet.

Solider Anrufbeantworter

Der Anrufbeantworter verfügt über eine durchschnittliche Ausstattung. Er kann von der Basis und auch von den Handapparaten aus bedient werden. Maximal 15 Minuten kann der Anrufbeantworter aufnehmen. Nutzer können Erinnerungsnachrichten selbst darauf sprechen, die wie eingegangene Nachrichten später abgehört werden können. Die Inbetriebnahme des Anrufbeantworters ist für geübte Nutzer ohne Anleitung möglich. Bequem ist, dass die Einstellungen des Anrufbeantworters über das Menü im Handapparat vorgenommen werden. Bei vielen anderen günstigen Telefonen ist das schlechter gelöst. Ebenso komfortabel: das Abhören und Löschen von eingegangenen Nachrichten an der Basis.

Sprachqualität: Nicht gut

Leichtes Rauschen im Hintergrund und zu leise: Das Medion Life zeigt Schwächen bei der Sprachqualität. Die Lautstärke kann zwar am Gerät erhöht werden. Laut ist es trotzdem nicht gewesen. Die Freisprecheinrichtung klingt scharf und etwas verzerrt. Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten wird der Klang hingegen nicht schlechter, wenn beide Gesprächsteilnehmer gleichzeitig die Freisprecheinrichtung verwenden (Duplex-Verhalten). Die Klangqualität des Anrufbeantworters ist wenig berauschend: Weder am Handapparat noch an der Basis waren die hinterlassenen Nachrichten sauber zu hören. In dieser Produktgattung ist das allerdings nichts Ungewöhnliches.

Durchschnittliche Ausstattung

Das Medion Life kann die eigene Rufnummer übertragen und SMS versenden. Ebenso können andere Rufnummern gesperrt werden. Wer die Strahlung im eigenen Heim reduzieren möchte, hat laut Anleitung die Wahl zwischen zwei Funktionen. Erstens: Im „Eco-Mode“ kann die Sendestärke während eines Gespräch verringert werden. Zweitens: „Full-Eco“ schaltet die Sendeleistung im Standby-Betrieb weitgehend ab. Erst bei einem Anruf erfolgt der Verbindungsaufbau zur Basis. Praktische und zuweilen notwendige Extra-Funktionen wie Babyfon-Betrieb, Babysitter-Call (jeder Tastendruck führt zum Anruf einer bestimmten Rufnummer), Raumüberwachung, SIM-Leser und Unterdrückung der Rufnummernübertragung fehlen.

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fond am 09.03.2011 um 13:58 Uhr
DECT ist nicht mehr abhörsicher

Ob DECT aktiviert ist oder nicht, spielt keine Rolle mehr. Ob der Nachfolger CAT-iq mehr taugt? Es ist schon ziemlich merkwürdig, daß der Staat (Wirtschaftsministerium ua.) da so auffällig wenig Interesse zeigt, das Problem anzugehen.
Quellen: Artikel in der Taz: http://www.taz.de/1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/schnurlos-telefone-belauschbar/
Bei heise: http://www.heise.de/security/Bundesdatenschutzbeauftragter-warnt-vor-Risiken-bei-DECT-Telefonen--/news/meldung/122033
und Frontal21 "DETECTed"
PS: COM-ON-AIR Karten werden auch bei Ebay vertickt.

mac50 am 08.03.2011 um 19:24 Uhr
nichts für Senioren

Bei Aldi Süd gab es ein ähnliches Telefon.Habe es wieder zurückgegeben.Das zweite Mobilteil steht viel zu wacklig in der Ladestation.Tasten kann man nicht ablesen,weil zu dunkel.Das Telefon ist nur für Leute,wo die Tasten blind bedienen können,und wenn die Akkus nicht mehr Leistung bringen ,kann man das Teil wegschmeissen.

mr91 am 08.03.2011 um 09:49 Uhr
Verschlüsselung: ja oder nein?

Auch in einem Schnelltest wäre es wichtig, dass gesagt wird, ob der optionale Teil des DECT-Standards umgesetzt wurde, der die Verschlüsselung regelt.
Nachdem sich die Hersteller immer noch davor drücken dürfen und demnach auch zahlreiche Telefone im Handel sein sind, die auf einfachste Art abgehört werden können ohne dass der Kunde davon was weiß, finde ich das ganz wichtig, dass man wenigstens bei Tests darüber aufgeklärt wird.

smadrescher am 08.03.2011 um 00:59 Uhr
soment von gerwit

hallo gerwitt, aus gleichem grunde aldi gerade in den müll
mfg smad kiel

gerwitt am 07.03.2011 um 21:57 Uhr
Keine Standard-Akkus

Ich frage mich, warum immer noch keine Standard-Akkus verbaut werden?
Hatte vor Jahren auch mal ein Medion-Telefon. Nach knapp zwei Jahren waren die Akkus hinüber.
Neuerwerb lag knapp bei Neuwert des gesamten Telefons?
Wirtschaftlich also völlig uninteressant.
So wird die Wegwerf-Mentalität gefördert.
Bei Handy soll es demnächst einheitliche Netzstecker geben?
Warum also nicht auch in Telefonen einheitliche Standard-Akkus?
Technisch wäre das kein Problem.