Cross­trainer im Test

So testet die Stiftung Warentest

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Cross­trainer im Test Testergebnisse für 8 Cross­trainer 02/2022

Im Test: Acht Cross­trainer mit Watt­anzeige (Klasse HA). Wir kauf­ten die Cross­trainer im Juni und Juli 2021 ein, Preise erfragten wir im November 2021 von den Anbietern.

Trainieren: 50 %

Sechs von uns geschulte Laien verschiedenen Alters und Geschlechts sowie bei manchen Prüf­punkten zusätzlich oder auch ausschließ­lich ein Experte bewerteten unter anderem Körper­anpassung und Ergonomie der Geräte, beispiels­weise den Tritt­flächen­abstand oder die Schritt­länge. Gleich­mäßig­keit der Bewegung: Hier prüften die Tester, ob der Cross­trainer einen natürlichen Bewegungs­ablauf ermöglicht. Sie bewerteten etwa, wie sinn­voll das Display aufgebaut ist und wie gut es sich ablesen lässt.

Außerdem bewerteten sie Vielseitig­keit und Nutzung der Geräte, etwa im Hinblick auf Nutzer­profile, Trainings­daten und Programm­funk­tionen sowie Funk­tion und Komfort der Herz­frequenz­messung. Die Genauigkeit der Herz­frequenz­messung und der Leistung (Watt-Einstellung) wurde gemessen. Schließ­lich bewerteten die Versuchs­personen auch die Geräusche bei Bedienung und Betrieb.

Hand­habung: 20 %

Die sechs Probanden haben die Gebrauchs­anleitung der Cross­trainer bewertet. Kriterien waren: logischer Aufbau, Voll­ständig­keit, Glie­derung, Über­sicht­lich­keit, Verständlich­keit, Lesbarkeit und Gestaltung. Zusätzlich haben sie beur­teilt, wie gut die Hinweise zu bestimmten Punkten waren, etwa Montage, Sicherheit, Trans­port, Puls­messung und Nutzung der Herz­frequenz­messung.

Montage: Ein Experte montierte die Prüf­muster gemäß Anleitung. Die sechs einge­wiesenen Laien bewerteten unter anderem, wie gut sich die verstell­baren Teile mithilfe der Beschriftung verstellen und bedienen lassen. Und sie beur­teilten, wie hilf­reich die Daten­anzeige in der Trainings­situation war.

Weitere Prüf­punkte: Trans­port­fähig­keit sowie Reinigung und Wartung der Geräte, auch in Bezug auf die Hinweise der Hersteller aus den Gebrauchs­anleitungen.

Sicherheit: 20 %

Wir haben geprüft, ob die gemessene Watt-Leistung höher ist als die auf dem Display ange­zeigte und somit eine Gefahr der Über­lastung des Trainierenden in Anlehnung an Din EN ISO 20957–9:2019 besteht.

Hinsicht­lich der Bewertung der Herz­frequenz-Steuerung muss in Anlehnung an die Din EN ISO 20957–1:2014 der Verlust des Herz­frequenz-Signals dazu führen, dass die Belastung für höchs­tens 60 Sekunden unver­ändert bleibt und sich anschließend ständig verringert.

Für die Bewertung der mecha­nischen Sicherheit haben wir in Anlehnung an Din EN ISO 20957–1:2014 sowie Din EN ISO 20957–9:2019 unter anderem geprüft, ob Quetsch- und Scher­stellen vorhanden sind und die Hand­läufe die Anforderungen hinsicht­lich der Belast­barkeit erfüllen und sich nicht zu stark verformen.

Zudem über­prüften wir die elektrische Sicherheit in Anlehnung an EN 60335–1:2012/A14:2019 beispiels­weise im Hinblick auf den Schutz gegen den Zugang zu elektrischen Leitungen, den Netz- und den Schutz­leiter­anschluss; des Weiteren, ob die Kenn­zeichnung in Anlehnung an Din EN ISO 20957–1:2014 korrekt erfolgte.

Schad­stoffe: 10 %

Die berühr­baren Bauteile wie beispiels­weise Hand­läufe und Tritt­flächen haben wir in Anlehnung an die GS-Spezifikation AfPS GS 2019:01 PAK auf poly­zyklische aromatische Kohlen­wasser­stoffe (PAK) untersucht, und nach Löse­mittel­extraktion mit GC-MS auf Phthalat-Weichmacher geprüft.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind mit Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir einge­setzt: War die Genauigkeit der Watt-Einstellung mangelhaft, konnte das Urteil für den Prüf­punkt Trainieren nur eine Note besser sein. Waren die Teilnoten für die Prüf­punkte Gefahr der Über­lastung oder mecha­nische Sicherheit ausreichend oder schlechter, konnte das Urteil Sicherheit nicht besser sein. War die Sicherheit mangelhaft, konnte das Qualitäts­urteil nicht besser sein. Lautete die Schad­stoff-Note mangelhaft, konnte das Qualitäts­urteil nicht besser sein.

Cross­trainer im Test Testergebnisse für 8 Cross­trainer 02/2022

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 17.02.2022 um 16:34 Uhr
Sicherheit, kein Dauertest

@Mani-2: Die Anbieter deklarieren die Crosstrainer für bestimmte maximale Benutzergewichte. Daraus ergeben sich Kräfte, die Griffe und Holme laut Sicherheitsnormen aushalten müssen. Diese Kräfte haben aber viele Modelle im Test nicht ausgehalten. Das können wir bei der Bewertung nicht ignorieren. Zum Dauertest: Zum Verschleiß der Kugellager etc. hatten wir bisher wenig Hinweise. Für einen Dauertest, der 3 Jahre einstündige Nutzung pro Tag simuliert, müssten die Geräte aber schon etwa 8 Wochen Tag und Nacht betrieben werden. Das wäre ein ziemlicher Aufwand. Das können wir für den nächsten Test nicht versprechen.

Mani-2 am 16.02.2022 um 19:14 Uhr
GLATTES MANGELHAFT AUCH FÜR DEN TEST SELBST!

In einem stimme ich dem Bericht voll zu: Crosstrainer sind von der Konzeption tolle Fitnessgeräte die gleichzeitig Gelenke schonen und mehrere Muskelgruppen trainieren! Deshalb nutze ich die Geräte auch schon seit fast 20 Jahren, habe zwischenzeitlich die Nr. 4 im Einsatz.
Aber: Mit allen Geräten bekam ich - teils schon nach kurzer Zeit - Probleme mit Geräuschen aus dem Schwungrad- und Kugellager Bereich, sowohl in- als auch außerhalb der Garantiezeit. Die Mechanik ist ein großer Schwachpunkt dieses Gerätetyps weil die Belastung der drehenden Teile sehr groß ist. Es ist deshalb völlig unverständlich, dass kein Dauertest durchgeführt wurde, denn ich bin sicher, dass da so manche Überraschung auf die Tester gewartet hätte! Erfahrungen anderer regelmäßiger Gerätenutzer wären hier deshalb sicher besonders interessant & hilfreich!
Stattdessen ein blödsinniger Test von brechenden Holmen, ich kann mir nicht vorstellen, dass das während des praktischen Einsatzes jemals aufgetreten ist!

Profilbild Stiftung_Warentest am 07.02.2022 um 10:41 Uhr
Energie-Management

@Chrihihi: Der Christopeit im aktuellen Test von Crosstrainern macht das vor: kein Stromanschluss, sondern einen Dynamo, der die Bewegung in Strom umwandelt. Wie viele Kilowattstunden Stromverbrauch sich dadurch vermeiden lässt, müsste in einer genaueren Bilanzrechnung untersucht werden (z.B. brauchen der Dynamo und seine Elektronik mehr Energie bei der Herstellung als die elektrischen Bremsen der herkömmlichen Geräte, wie lange laufen wie viele Crosstrainer im Land?). Aber bei elektrischen Geräten gilt: Kleinvieh macht auch großen Mist. Da ist schnell der Strom einiger tausend Haushalte eingespart.

Chrihihi am 05.02.2022 um 23:02 Uhr
Energie-Management

Peinlich finde ich, dass fast alle Geräte zusätzlich eine externe Stromversorgung fordern. Eigentlich sollten die Fitness-Geräte die in sie hinein gesteckte Energie zumindest zum Teil als elektrische Energie verfügbar machen, also das Laden eines Gerätes über einen USB-Anschluß o.ä. sollte schon möglich sein. Hochgerechnet auf alle Geräte in den vielen Fitness-Studios dieser Republik könnte dadurch ein nicht unerheblicher Beitrag zur Energie-Wende geleistet werden, oder?