
So wirkt „Cover Hair Color“. Links: Vorher. Rechts: Nachher. Weitere Beispiele finden Sie weiter unten im Testbericht. © Stiftung Warentest
Wen der Blick in den Spiegel unzufrieden macht, weil das Haar sich lichtet, dem will Cover Hair Color schnelle und unkomplizierte Abhilfe bieten: Das feine Microfaser-Puder soll schütteres Haar optisch wieder verdichten – jedenfalls bis zur nächsten Haarwäsche. Die Stiftung Warentest hat das Produkt geprüft. Kann Cover Hair einen dichten, natürlich wirkenden Haarschopf erzeugen? Wie einfach lässt es sich auftragen? Und hält es auch Wind und Wetter stand?
Polyamid-Fasern für mehr Haarvolumen

Cover Hair Color, Preis: Die 14 Gramm-Dose kostet bei dm 9,95 Euro. © Stiftung Warentest
Es trifft vor allem Männer, aber auch viele Frauen kennen das Problem: Die Haare auf dem Kopf werden weniger, die helle Kopfhaut ist deutlich sichtbar. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Vielfältig sind auch die Hilfsmittel, die beispielsweise Apotheken und Drogeriemärkte anbieten, um das Haar wieder voller und kräftiger zu machen – oder es wenigstens so aussehen zu lassen. Eine Lösung des Problems, wenn auch nur optisch und zeitlich vorübergehend, verspricht ein österreichischer Anbieter mit seinem Produkt Cover Hair: Das feine Puder besteht aus Polyamid-Microfasern und wird aus der Dose auf den Kopf gestreut. Dort soll es sich am noch vorhandenen Haar anlagern und es so bis zur nächsten Wäsche optisch verdichten. Die Wirkweise erklärt der Anbieter so: „Da Ihr Haar immer leicht elektrostatisch aufgeladen ist, zieht es die Microfasern magnetisch an. Sofort haften die Fasern an Ihren Haaren.“
Tipp: Was Spezialshampoos und Arzneimittel gegen Haarausfall leisten, hat die Stiftung Warentest auch getestet Was vor kahlen Stellen schützt. Getestet haben wir zudem natürlich auch Haartönungen Test Haartönungen.
Probanden und Experten sind zufrieden

Beispiel 2. Links: Vorher. Rechts: Nachher. © Stiftung Warentest
Funktioniert das tatsächlich und ist es so einfach, wie es klingt? Wir haben Cover Hair Color in den Farbtönen „Naturblond“ und „Mittelbraun“ bei dm eingekauft. Über das Internet haben wir außerdem das dazu erhältliche „Fixing Spray“ zum Preis von 4,90 Euro bestellt. Die Produkte haben wir auf den Köpfen von insgesamt 20 Frauen und Männern mit entsprechenden Ausgangshaarfarben getestet: Zunächst wurde dafür das Puder auf das Haar der Probanden aufgetragen und anschließend mit dem Spray fixiert. Die Probanden und zwei Friseurinnen beurteilten das Ergebnis. Ihr Fazit: Die optische Verdichtung der Haare gelingt gut und wirkt natürlich, das Haar bekommt Volumen und Fülle.
Tipp: Der Anbieter gibt an, dass die Fixierung auch mit einem herkömmlichen Haarspray möglich sein soll. Das klingt nachvollziehbar – geprüft haben wir diese Variante aber nicht. Wer ein gewöhnliches Spray zum Stylen seiner Haare zu Hause hat, sollte es auf einen Versuch ankommen lassen.
Kein Verschmieren, aber leicht auswaschbar

Beispiel 3. Links: Vorher. Rechts: Nachher. © Stiftung Warentest
Auch mit der Anwendung waren die Probanden und Experten zufrieden. Das Puder lässt sich gut und treffsicher auf den Kopf streuen. Vier Probanden trieben anschließend Sport, sechs gaben an, dass sie geschwitzt hatten. Selbst in diesen Situationen hielt Cover Hair sicher im Haar. An der Wetterbeständigkeit hatten die Probanden ebenfalls nicht auszusetzen. Der Werbeaussage „verrinnt und verschmiert nicht“ stimmten fast alle zu. Zusätzlich haben wir die Kopfkissenbezüge der Probanden kontrolliert: Dort hinterließ Cover Hair in den meisten Fällen keine oder nur wenige Spuren. Aus dem Haar lässt es sich problemlos auswaschen. Die Mehrheit der Probanden würde Cover Hair kaufen – nur 2 von 20 verneinten dies.
Tipp: Das Streuhaar Cover Hair Color gibt es in vier Farbtönen von schwarz bis blond. Probieren Sie aus, welcher Farbton am besten zu Ihrer Haarfarbe passt.
Etwas Übung und kleine Tricks
Die eigentliche Ursachen des Haarausfalls bekämpft Cover Hair nicht. Unsere Probanden und Experten bestätigen aber mehrheitlich, dass es eine gute Möglichkeit bietet, fehlendes Haarvolumen zurückzuerlangen und kahle Stellen auf der Kopfhaut abzudecken – wenigstens bis zur nächsten Wäsche. Fünf unserer Testpersonen hatten nicht nur lichteres Haupthaar, sondern wiesen bereits eine beginnende Glatze auf; auch sie waren mit Cover Hair zufrieden. Im Anwendungstest zeigte sich aber, dass ein natürlich wirkendes Ergebnis ein wenig Geschicklichkeit und Übung erfordert. Folgende Tipps sollten Nutzer von Cover Hair beherzigen:
Haare waschen. An frisch gewaschenem Haar haftet Cover Hair besser als an fettigen Haaren. Der Grund dafür: Nach der Wäsche ist das Haar stärker statisch aufgeladen und zieht die Microfasern besser an.
Spiegel nutzen. Beim Auftragen von Puder und Fixierspray am besten mit dem Rücken zu einem großen Wandspiegel stehen, vorne in einen kleineren Handspiegel schauen: So wird der eigene Hinterkopf gut sichtbar und die Platzierung des Puders auf den kahlen Stellen gelingt präziser.
Mit Gefühl pudern. Das Puder nicht wie aus einem Salzstreuer auf den Kopf schütteln, sondern behutsam auf den Kopf „tackern“. Das erhöht einerseits die Treffsicherheit. Zugleich gelangt das Produkt so eher in Kopfhaut- und Haarwurzelnähe und lagert sich nicht an längerem Haar an. Beginnen Sie behutsam mit wenig Puder, bei Bedarf nach und nach mehr auftragen. Gelangt zu viel Puder auf Haar und Kopfhaut, sieht das Ergebnis unnatürlich aus.
Mit Assistenz arbeiten. Vor allem bei den ersten Anwendungen lohnt es, sich Unterstützung zu suchen: Eine zweite Person kann helfen, das richtige Auftragen zu üben und das Erscheinungsbild von Haar und Kopfhaut genau kontrollieren.
Die echte Glatze. Von Vorteil ist es, wenn bei einer beginnenden Glatze auf der Kopfhaut wenigstens noch ein feiner Haarflaum besteht, an dem sich das Puder anlagern kann. Ganz ohne Haare, also bei einer vollständigen Glatze, wirkt das Ergebnis unnatürlich.
Bei Sonne braucht die Kopfhaut Extra-Schutz
Wer schütteres Haar oder eine Glatze hat, sollte an sonnigen Tagen auf einen zuverlässigen Schutz vor UV-Strahlung achten. Cover Hair bietet ihn nicht. Alpecin hat ein Sonnenschutzprodukt speziell für die Kopfhaut auf den Markt gebracht zum Test Alpecin Kopfhaut Sonnenschutz. Im Zweifelsfall gilt aber: Nutzen Sie herkömmliche Sonnenschutzmittel auch für den Kopf zum Test Sonnenschutzmittel. Den besten Schutz allerdings bietet eine Kopfbedeckung wie etwa eine Mütze oder ein Hut.
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@marcom: Hinweise zu Mikroplastik in Kosmetika und Tipps zur Vermeidung finden Sie unter https://www.test.de/Mikroplastik-Wie-gefaehrlich-sind-die-winzigen-Kunststoffteilchen-4817845-0/
(AK/SL)
Außer nachhaltigen Problemen für die Umwelt durch die Mikroplastikverseuchung sehe ich im Artikel auch nicht ausreichend die Frage nach Mikroplastik in der Atem und Wohnungsluft aufgeworfen geschweige denn geklärt.
@mmark321:
Tatsächlich sind Streuhaar-Produkte dieser Art schon länger auf dem Markt erhältlich. Es war also höchste Zeit, dass die Stiftung Warentest eines dieser Produkte genauer unter die Lupe nimmt. Unseres Wissens nach ist Cover Hair das (zur Zeit) einzige Produkt dieser Art, das breitflächig in Drogeriemärkten angeboten wird. (Kopp/Lo)
@123stiftwa:
Wir haben die Probanden gebeten, nach der Anwendung von Cover Hair und dem dazu erhältlichen Fixierspray weiße Kopfkissenbezüge zu verwenden. Die Kontrolle durch unsere Experten ergab, dass das Streuhaar in den meisten Fällen keine oder nur wenige Spuren auf den Bezügen hinterließ. Eine Badekappe wurde von keinem unserer Probanden vermisst.`(Kopp/Lo)
Liebe Stiftung Warentest. Ich habe dieses Produkt (allerdings von einer anderen Firma) schon vor 15 Jahren gehabt. Wieso kommen sie jetzt erst mit einem Test?