
Die CosmosDirekt bietet mit ihrer Finanzschutz-Police eine Versicherung gegen alle Risiken beim bargeldlosen Bezahlen. Eine ähnliche Versicherung gab es schon vor etwa vier Jahren unter dem Namen Konto-Schutzbrief. Finanztest hat überprüft, was sich geändert hat – und sagt, ob sich das Angebot lohnt.
Angebot: Schutz bis zu einer Schadenhöhe von 10 000 Euro
Der Schutz gilt sowohl für Onlinezahlungen als auch Zahlungen im Geschäft. Versichert sind Schäden, die durch den Missbrauch der Girocard, der Kreditkarte oder der Kontodaten entstehen und für die die Bank nicht einspringt. Der Schutz gilt bis zu einer Summe von 10 000 Euro pro Jahr. Die Versicherung kostet 7,90 Euro im Jahr. Die Versicherung zahlt, wenn der Bankkunde den Schaden unverzüglich bei der Bank meldet und eine Strafanzeige bei der Polizei stellt. Der alte Konto-Schutzbrief hatte Schäden bis 50 000 Euro versichert. Dafür bezahlte ein Single 24 Euro pro Jahr, eine Familie 36 Euro.
Vorteil: Versicherung zahlt auch bei grober Fahrlässigkeit
Die Versicherung zahlt auch dann, wenn die Bank wegen grober Fahrlässigkeit den Schaden nicht ausgleicht. Zum Beispiel, wenn die Bank davon ausgeht, dass der Kunde die persönliche Geheimnummer (Pin) zusammen mit der Karte aufbewahrt hat. Der Schutz umfasst nicht nur alle Konto-, Depot- und Kartenverbindungen zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses, sondern auch künftige Karten und Konten, egal wie viele das sind. Abgesichert sind auch Lebens- und Ehepartner und alle dauerhaft im Haushalt lebenden Familienangehörigen des Versicherungsnehmers. Der Schutz gilt weltweit, also auch während eines Auslandsurlaubs, und beginnt 24 Stunden nach Antragstellung.
Nachteil: Banking am Dienst-PC ist nicht versichert
Vom Versicherungsschutz ausgeschlossen ist der Verlust von elektronischem Geld, zum Beispiel Bitcoins und aufgeladene Geldkarten. Die Versicherung springt nicht ein, wenn für die Transaktion ein fremder Computer – also zum Beispiel der Dienst-PC – genutzt wurde. Der Abschluss der Versicherung kann zu einem sorgloseren Umgang mit den Kontozugangsdaten verleiten. Achtung: Der Vertrag verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn er nicht einen Monat vor Ablauf des Versicherungsjahres gekündigt wird.
Fazit: Versicherung ist verzichtbar
Auch wenn die Versicherungssumme realistischer als beim Vorgängerprodukt ist und der Schutz billiger als früher, ist die Versicherung verzichtbar. Der Finanzschutz ist nur etwas für sehr vorsichtige Bankkunden, die häufig bargeldlos zahlen und online einkaufen. Für sie ist der Schutz beruhigend. Bankkunden haften sowieso nur bis zur Kartensperre oder Schadensmeldung, danach nicht mehr. Die meisten Sparkassen und Volksbanken verzichten sogar auf die Selbstbeteiligung von 150 Euro. Wer umsichtig und sorgfältig handelt, also seine Zugangsdaten wie Bargeld behandelt, seinen PC mit Antivirensoftware und Firewall ausrüstet, seine Konten regelmäßig kontrolliert und Falschbuchungen schnell meldet, kann einen großen Schaden vermeiden und braucht diese Versicherung nicht. Wer noch die alte Kontoschutz-Police der CosmoDirekt hat und in den neuen Tarif wechseln möchte, muss selbst aktiv werden. Vergleichen Sie in diesem Fall die Versicherungsbedingungen und überlegen Sie, ob der Wechsel sich lohnt.