
Gleich drei Convertibles von Medion fielen im Labor aus. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Was beim Testen von mobilen Computern zuletzt geschah, kommt selten vor: Ein Convertible von Medion fiel komplett aus. Es ließ sich nicht mehr aus dem Standby-Zustand aufwecken und blieb somit nutzlos. Das Problem trat im Labor bei insgesamt drei Prüfmustern auf. Unsere Nachfrage ergab: Anbieter Medion kennt das Problem. Hier lesen Sie, was betroffene Besitzer eines solchen Geräts tun können.
Kompletter Test unmöglich
Kontinuierlich testet die Stiftung Warentest mobile Computer vom Tablet mit Tastatur bis zum Notebook und veröffentlicht die Ergebnisse in der Testdatenbank zum Test mobile Computer. Was aktuell im Prüflabor passierte, ist aber eine echte Seltenheit: Das Convertible Medion (MD 61115) fiel während der Testprozedur komplett aus. Convertibles sind Geräte, bei denen sich die Tastatur vollständig nach hinten klappen lässt, um es dann wie ein Tablet nutzen zu können. Unser komplettes Testprogramm konnten wir so auf dem Medion Convertible nicht durchführen.
Rechner wacht nicht aus dem Standby auf
Nachdem das Windows-Gerät komplett ausgeschaltet war oder sich wie üblich nach einem bestimmten Zeitpunkt in den Standby-Zustand versetzte, ließ es sich nicht mehr hochfahren. Auch ein Neustart des Geräts über den Hardware-Knopf oder das Trennen der Kabelverbindung zum Akku halfen nicht, um das Gerät wieder zum Laufen zu bringen.
Bei zwei weiteren Prüfmustern der gleiche Fehler
Um sicher zu gehen, dass es sich nicht um eine einmalige Ausnahme handelt, haben wir zwei weitere Prüfmuster dieses Geräts gekauft. Auch bei diesen Convertibles tauchte das Problem nach kürzester Zeit auf und der Bildschirm blieb schwarz. Das einzige Lebenszeichen war ein grün leuchtendes Lämpchen am Gerät. Wir haben bei dem Gerät die Leistungsaufnahme gemessen. Die Geräte benötigen im ausgefallenen Zustand wenig Strom, was dafür spricht, dass der Prozessor und andere Hardware-Komponenten nicht aktiv sind.
Medion kennt das Problem
Wir haben den Anbieter mit unserem Prüfergebnis konfrontiert. Laut Medion ist das Problem bereits bei anderen, fast baugleichen Geräten aufgetreten. Die Zahl der insgesamt betroffenen Geräte liege, bezogen auf die Gesamtverkaufsmenge, im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Der Bildschirm bleibe aufgrund eines Windows Update-Files schwarz.
Bios-Update hilft
Laut Medion ließe sich der Fehler mit einem Bios-Update beheben, welches Nutzer online herunterladen können. Zudem teilte uns Medion mit: „Bereits eingefrorene Geräte konnten und können leider nur dann wieder gestartet und mit den notwendigen Updates versorgt werden, wenn der Akku vom Motherboard getrennt und wieder angesteckt wird“. Das dürfte viele Besitzer allerdings überfordern, zumal der Akku im Gerät verbaut ist und nicht dafür vorgesehen ist, vom Nutzer ohne weiteren Aufwand gewechselt zu werden. Besser ist es, wenn betroffenen Kunden sich direkt an das Medion-Serviceportal wenden und ihr Gerät einschicken, so dass das Convertible dort mit den entsprechenden Updates versorgt wird. Dann sollte es für die Besitzer wieder nutzbar sein. Einen Rückruf seitens Medion gibt es bisher nicht.
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Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Da haben Sie wohl etwas nicht ganz richtig gemacht. Denn Sie schreiben: "Auch ein Neustart des Geräts über den Hardware-Knopf oder das Trennen der Kabelverbindung zum Akku halfen nicht, um das Gerät wieder zum Laufen zu bringen."
Weiter unten steht jedoch: "Zudem teilte uns Medion mit: „Bereits eingefrorene Geräte konnten und können leider nur dann wieder gestartet und mit den notwendigen Updates versorgt werden, wenn der Akku vom Motherboard getrennt und wieder angesteckt wird“."
Updates haben manchmal ihre Tücken, speziell wenn es sich um Treiber- oder BIOS-Updates handelt.
Siehe auch das Beispiel hier:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/BIOS-Option-macht-ThinkPads-zu-Briefbeschwerern-4205185.html
Wenn irgendwann wirklich gar nichts mehr funktionieren sollte, kann man nur hoffen, dass der Hersteller sich kooperativ verhält und das betreffende Gerät kostenlos(??) instandsetzt. Ob die eigenen Daten anschließend noch auszulesen sind, wäre die nächste Frage. Regelmäßige Datensicherung ist äußerst sinnvoll, was muss sie nur durchführen ... ;-)