Interview: „Wichtig sind solide Finanzen“

Rechtsanwalt Peter Mattil aus München
Containerinvestments sind riskant. Peter Mattil, Fachanwalt für Kapitalmarktrecht, hat Geschädigte der Firma Magellan vertreten. Er weiß, was Anleger beachten müssen.
Risiken im Auge behalten
Warum sind Containerinvestments bei Anlegern so beliebt?
Mattil: Diese Anlageform hat Anlegern seit Jahrzehnten immer die versprochenen Auszahlungen geliefert. Dass die Investments auf Dauer nur funktionieren, wenn mit den Einnahmen auch die Rückkaufverpflichtungen erfüllt werden können, haben Anleger natürlich nicht hinterfragt.
Was sind die größten Risiken bei Containerinvestments?
Mattil: Zunächst können allgemeine Marktrisiken eintreten wie Charterrückgänge, Wechselkursänderungen, Mietausfälle, schlechte Nachfrage. Bei diesen Investments kommt jedoch noch eines hinzu: Jeder Anleger ist Eigentümer eines Containers und haftet persönlich für die Kosten eines Containers. Dazu zählen Lagerung, Wartung, Versicherungen und Ähnliches. Wenn also der Container zum Vertragsende nicht zurückgekauft wird, haben Anleger einen Klotz am Bein.
Sind Verträge mit oder ohne Rückkaufgarantie besser?
Mattil: Eine Rückkaufgarantie vermittelt Anlegern den Eindruck, dass ihr Investment sicher ist. Sie können ihre Container zum Vertragsende ja kaum selber verkaufen. Eine Garantie in einem Vertrag oder Prospekt ist schnell auf Papier gebracht. Sie nützt Anlegern jedoch nichts, wenn der Rückkaufgarant sich herausredet und nicht zurückkauft oder wenn ein Anbieter wie Magellan die Rückkaufgarantie wegen Insolvenz nicht erfüllen kann. Es spielt deshalb keine Rolle, ob der Rückkauf der Container garantiert oder nur in Aussicht gestellt wird. Wichtig sind allein solide Finanzen.