
Bis in die Spitzen. Einmassieren, kurz wirken lassen, auswaschen – alle geprüften Spülungen sind leicht anzuwenden. © ddp images / Piotr Marcinski
Glänzendes und geschmeidiges Haar, das sich leicht kämmen lässt – das schaffen alle Produkte aus dem Conditioner-Test der Stiftung Warentest. Wir haben 17 Haarspülungen für geschädigtes Haar geprüft, darunter Produkte von Garnier, Nivea und dm. Alle pflegen Haare gut, sechs fallen aber wegen kritischer Inhaltsstoffe auf. Unser Test zeigt: Es geht auch ohne Silikone, und: Gute Conditioner müssen nicht teuer sein. Der Testsieger kommt vom Discounter (Preise: 0,18 bis 8,80 Euro pro 100 Milliliter).
Testergebnisse für 17 Haarspülungen 02/2019
Liste der 17 getesteten Produkte
Haarspülungen: Gute Pflege auch zum kleinen Preis
Alle geprüften Haarspülungen sind leicht anzuwenden und verbessern die Haareigenschaften. Rundum gute Pflege ist dabei keine Frage des Preises. Günstige Eigenmarken der Discounter und Drogerien liegen am Ende sogar vor vielen teuren Markenklassikern. Getestet haben wir die Produkte sowohl an Haarsträhnen im Labor als auch auf den Köpfen von 22 Frauen.
Das bietet der Conditioner-Test der Stiftung Warentest
- Testergebnisse.
- Die Tabelle zeigt Bewertungen für 17 Haarspülungen, darunter Markenprodukte von L’Oréal, Pantene Pro-V, Redken und Schwarzkopf Gliss Kur, aber auch Drogerie- und Discounterware von dm, Rossmann, Aldi und Lidl. Neben Pflegeeigenschaften haben wir auch Anwendung und Verpackung geprüft. Außerdem haben wir die Produkte auf kritische Stoffe untersucht, etwa den Duftstoff Lilial sowie die Silikone Cyclotetrasiloxan (D4) und Cyclopentasiloxan (D5). Insgesamt schneiden 11 Conditioner gut ab, sechs befriedigend.
- Grafik.
- Wir veranschaulichen, worin sich gesundes von geschädigtem Haar unterscheidet, und wie Pflegestoffe in Conditionern helfen, die Haarstruktur wieder zu glätten.
- Interview.
- Der Uni-Professor und Kosmetik-Experte Thomas Gassenmeier erklärt, was Haare schädigt, wie Spülungen helfen können und wo ihre Grenzen liegen.
- Heft-Artikel.
- Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF des Testberichts aus test 2/2019.
Viele Anbieter setzen auf Silikone
Haarspülungen enthalten Pflegestoffe, die das Haar glänzender, geschmeidiger und leicht kämmbar machen. Eine wichtige Rolle spielen kationische Tenside. Sie bleiben an geschädigten Stellen der Haaroberfläche haften. Viele Anbieter setzen zudem auf Silikone. Sie unterstützen den Pflegeeffekt – sollen das Haar mit der Zeit aber beschweren. Unser Conditioner-Test kann das nicht bestätigen. Die meisten Produkte steigern das Volumen der Haare nach mehrmaliger Anwendung. Nur bei vier Spülungen mit Silikonen war das Volumen auf Dauer etwas geringer als bei den anderen. Haare beschwert aber kein Produkt im Test.
Manche Silikone können sich in Organismen anreichern
Silikone bereiten andere Probleme. Sie sind biologisch schwer abbaubar. Was sie in der Umwelt bewirken können, ist aber unklar. Da die Umweltwirkung von Silikonen wegen fehlender Daten schwer abzuschätzen ist, bewerten wir es noch nicht negativ, wenn ein Mittel sie enthält. Ausnahme sind die kritischen Cyclosiloxane D4 (Cyclotetrasiloxan) und D5 (Cyclopentasiloxan). Beide sind ab 2020 in abwaschbarer Kosmetik wie Haarspülungen verboten. Ein Produkt im Test enthält D5. Von diesem Silikon ist bekannt, dass es sich in Organismen anreichern kann.
Sechs Spülungen mit kritischem Duftstoff Lilial
Elf der geprüften Conditioner enthalten den kritischen Duftstoff Butylphenyl Methylpropional – auch Lilial genannt. Bislang ist nicht abschließend geklärt, ob der Stoff beim Menschen die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen oder das Erbgut verändern kann. Damit bleibt ungewiss, ob und in welchen Konzentrationen Lilial in Kosmetikprodukten sicher ist. Unserer Ansicht nach sollten Hersteller daher vorsichtshalber darauf verzichten.
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Schade dass im Test keine Alternativen zu flüssiger Haarspülung in Flaschen gezeigt wurden. Es gibt so tolle Produkte wie z.B. fester conditioner von lush der noch dazu ganz ohne Verpackung (bzw. Nur in einer Papiertüte) daher kommt. Was Angesicht der wachsenden Bereitschaft der Leute auf Plastik zu verzichten ein wertvoller Tipp gewesen wäre.
@IrisGruber: Wegen des vielfältigen Produktangebots müssen die Tester im Vorfeld eines jeden Warentests eine Marktauswahl treffen. Sie suchen die Prüfprodukte nach objektiven Gesichtspunkten wie Marktbedeutung, spezielle Anwendungseignung und Preisklasse aus. Bei der Auswahl der zu untersuchenden Produkte soll die Relevanz für ein möglichst breites Zielpublikum gewährleistet werden.
Leider können wir nicht das ganze Sortiment prüfen. Wollte die Stiftung Warentest alle Produkte, die zum Zeitpunkt des Einkaufs der Prüfmuster auf dem Markt sind, unter die Lupe nehmen, würde dieser Test unsere Kapazitäten über Gebühr belasten.
Die Nichteinbeziehung eines Produktes oder einer Dienstleistung in eine Untersuchung stellt keine Bewertung dar.(cr)
Für mich ist ein Test, in dem die meisten Hersteller noch nicht mal mit einem einzigen Produkt vertreten sind nicht aussagekräftig und dadurch auch nicht mehr seriös. Wie kann es z. B. sein, dass ein Hersteller wie Paul Mitchell, den viele Friseure anbieten und der bestimmt mehr als 10 verschiedene Haarspülungen im Programm hat, mit keinem einzigen Produkt berücksichtigt wurde? Aber auch fast alle Bio Anbieter wurden einfach nicht getestet - noch nicht einmal das Konkurrenzprodukt von Rossmann zur einzigen getesteten Bio Haarspülung von dm.
Wie kann es so Testsieger geben? Und dann werben Hersteller wieder mit angeblichen Testsiegern als Siegel auf ihren Produkten!
Können Sie so eine geringe Stichprobe überhaupt noch mit Ihren Leitlinien vereinbaren? Als Verbraucherin und langjährige test-Abonnentin fühle ich mich durch Ihre Tests zunehmend unzureichend informiert. Ich kann mir keine auch nur annähernd objektive Meinung mehr bilden, was ich sehr schade finde.